Caesars Entertainment muss 13 Millionen GBP an britische Glücksspielaufsicht zahlen
Die britische Glücksspiel-Kommission, UK Gambling Commission (UKGC), hat eine Geldstrafe in Höhe von 13 Millionen GBP (ca. 14,4 Millionen Euro) gegen den landbasierten Glücksspielkonzern Caesars Entertainment UK Limited verhängt und drei Managern des Unternehmens die Glücksspiellizenzen entzogen.
Caesars Entertainment, das in Großbritannien elf Spielcasinos betreibt, habe in seinen Einrichtungen Richtlinien für „sozialverantwortliches Spielen, Geldwäsche und Kundeninteraktion“ verletzt, wie es am Donnerstag auf der Webseite der britischen Glücksspielregulatoren hieß.
Dies ist die höchste Geldstrafe in der Geschichte der UKGC. Erst vor wenigen Wochen hatte die Behörde vom Online-Glücksspiel-Anbieter Betway ein Bußgeld in Höhe von 11,6 Millionen GBP (ca. 13 Millionen Euro) gefordert.
UKGC greift hart gegen Lizenzverstöße durch
In den ersten drei Monaten des Jahres 2020 ist die UKGC rigoros gegen Lizenzverstöße vorgegangen (Link auf Englisch). Allein die Unternehmen Betway, Caesars Entertainment und Mr. Green haben im Vereinigten Königreich zusammen Strafen in Höhe von 27 Millionen GBP (ca. 31 Millionen Euro) gezahlt.
Was wird Caesars Entertainment vorgeworfen?
Neben Verletzungen von Richtlinien zum Schutz vor Geldwäsche muss Caesars auch für eine Reihe von Lizenzverstößen gegen die „soziale Verantwortung“ einstehen.
Während einer zweijährigen Untersuchung stellte die UKGC fest, dass das Unternehmen Spieler in seinen Einrichtungen spielen ließ, die sich zuvor vom Spielbetrieb hatten sperren lassen.
In einem Fall habe Caesar Entertainment einen Kunden 240.000 GBP (ca. 270.000 Euro) verspielen lassen, obwohl das Unternehmen vom Spielproblem des Mannes gewusst habe. Ein anderer Kunde habe in einem Zeitraum von 12 Monaten sogar 323.000 GBP (ca. 368.000 Euro) verloren, obwohl deutliche Zeichen für dessen Spielsucht vorgelegen hätten.
Die UKGC wertet das Verhalten als unverantwortlichen Umgang mit VIP-Kunden. Obwohl in den vergangenen Monaten vor allem Online-Glücksspielanbieter wegen ihrer VIP-Programme in die Kritik geraten sind, stellte der UKGC-Vorsitzende Neil McArthur fest, dass sich auch landbasierte Betriebe an die Spielerschutzregeln halten müssten:
„In jüngster Zeit hat der Online-Sektor die größte Aufmerksamkeit wegen seiner VIP-Praktiken erhalten, aber VIP-Praktiken gibt es branchenweit und unser strenger Ansatz zur Einhaltung und Durchsetzung von Richtlinien wird fortgesetzt, unabhängig davon, ob ein Unternehmen einen physischen Standort hat oder online operiert.“
Für Caesars Entertainment kommt die Strafe zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Alle Einrichtungen des Unternehmens mussten in Großbritannien wegen der Ausbreitung von COVID-19 schließen. Die Geldbuße wird demnach vermutlich von hohen Umsatzausfällen begleitet.