Concord Card Casinos gehen in Konkurs: Über 300 Arbeitnehmer betroffen
Peter Zanoni, Betreiber der Concord Card Casinos in Österreich, hat vor einer Woche die endgültige Schließung seiner Spielstätten bekanntgegeben. Gestern wurde das Konkursverfahren eingeleitet.
Die Schulden sollen sich auf 1,74 Mio. Euro belaufen. Betroffen seien nach Angaben des Nachrichtenmagazins DerStandard mehr als 300 Arbeitnehmer. Anfang Januar 2020 war Zanoni gezwungen, seine Spielstätten nach mehreren Razzien der Finanzpolizei zu schließen. Die Schulden beim Finanzamt sollen sich auf rund 600 Mio. Euro belaufen.
In der Hoffnung, die ausstehenden Urteile des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) und des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) abwarten zu können, versuchte Zanoni mit dem Angebot von kostenlosen Spielen das Poker-Imperium am Leben zu erhalten, allerdings vergebens. Letzte Woche gab sich der Poker-König endgültig geschlagen und kündigte die Einleitung des Insolvenzverfahrens an.
Im Insolvenzantrag heißt es:
„Obwohl noch Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof und vor dem österreichischen Verfassungsgerichtshof VfGH anhängig sind, musste die Antragstellerin aufgrund von Erdrosselungsabgaben (Glücksspielabgabe in Höhe des Fünffachen der Bruttoeinnahmen) und behördlicher Sicherstellungsmaßnahmen den Betrieb am 2. März 2020 einstellen.“
Die Concord Card Casinos hinterlassen einen Schuldenberg
Drei Subunternehmen des CCC-Imperiums sind von der Pleite betroffen. Letzte Woche meldete Zanoni 165 Angestellte der Casino-Equipment Vermietungs GmbH beim Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich.
Die Passiva sollen sich auf insgesamt 1,4 Mio. Euro belaufen, die sich aus Forderungen seitens der Mitarbeiter, des Finanzamts, der Gemeinden, der Österreichischen Gesundheitskasse und Kreditgeber zusammensetzen.
Die I.C.B. Beteiligungsgesellschaft m.b.H. führte den gastronomischen Bereich in den CCC. Die Passiva sollen sich auf 340.000 Euro belaufen. Betroffen seien 43 Arbeitnehmer.
Die etc-gaming GmbH, Betreiberin der Card-Rooms in Salzburg, in der Lugner Innenstadt, in Wien und in Wien-Simmering, ist das dritte Unternehmen, das ein separates Konkursverfahren einleitet. 128 Mitarbeiter verloren auch hier ihren Arbeitsplatz. Ohne Berücksichtigung der Steuerforderungen sollen die Passiva sich auf 415.000 Euro belaufen.