China verstärkt seinen Kampf gegen das Online-Glücksspiel
Chinas Regierung verstärkt ihren Kampf gegen das illegale Glücksspiel. Berichten zufolge zählen dazu die Einführung einer schwarzen Liste für Online-Casinos sowie eine schärfere Überwachung von Finanztransaktionen.
Internationale Glücksspielfirmen im Fokus
Das illegale Glücksspiel ist den Machthabern in Peking schon länger ein Dorn im Auge. Nun wollen die Behörden noch stärker gegen die unlizenzierten Betreiber, die chinesischen Bürgern das verbotene Online-Glücksspiel anbieten, vorgehen.
Dies lassen Berichte aus Chinas Sicherheitsministerium vermuten, denen zufolge Minister Zhao Kezhi während einer Sitzung zum Thema “Bekämpfung des grenzüberschreitenden Glücksspiels“ seine Untergebenen aufgefordert habe, die Aktivitäten internationaler Online-Betreiber eingehend zu untersuchen.
Demnach sei es das Ziel, internationale Onlineanbieter, die auf chinesische Spieler abzielten, “als kriminelle Organisationen zu zerstören.“ Aus diesem Grund, so Zhao Kehzi, sei es
nötig, ein Blacklist-System für die Teilnahme am Glücksspiel zu etablieren.
In diesem Zusammenhang erwähnte der Minister die Bedeutung einer Kooperation mit den Ermittlungsbehörden der Staaten, von denen aus die Online-Casinos operierten. Denn nur durch eine gute Zusammenarbeit könne es gelingen, das verbotene Angebot vom chinesischen Markt fernzuhalten.
Dass sich eine derartige Zusammenarbeit durchaus schwierig gestalten könnte, zeigen die Philippinen. Dort bekräftigte Ministerpräsident Rodrigo Duterte jüngst, dass er nicht daran denke, die Online-Casinos aufgrund ihrer Bedeutung für die einheimische Wirtschaft stillzulegen.
Blockade der Transaktionswege
Deshalb dürfte sich Zhao Kezhi durchaus bewusst sein, dass weitere Maßnahmen zur Bekämpfung des Online-Glücksspiels nötig sind. Dazu passt, dass der mächtige Behördenchef bei dem Treffen davon sprach, die Geldströme der Branche zu regulieren.
Dass der Kampf der Regierung vor der eigenen Bevölkerung nicht halt macht, zeigt das rigide Vorgehen der Behörden gegen Chinesen, die auf den Philippinen im Glücksspielsektor arbeiten: Ende Februar gaben Regierungsvertreter bekannt, dass das Land die Reisepässe der betroffenen Personen für ungültig erklärt habe. Damit ist es den chinesischen Gastarbeitern vorerst nicht möglich, die Philippinen zu verlassen.
China Union Pay, der einzige Kreditkartenanbieter des Landes, reagierte umgehend auf das Ansinnen, den Transfer der aus dem Glücksspiel stammenden Gelder zu unterbinden.
Am Montag beklagte das vom Staat kontrollierte Unternehmen, dass einige seiner Partner nicht genug gegen das illegale Glücksspiel unternähmen. Deshalb erinnerte es sie noch einmal daran, dass Geschäfte mit dem Online-Glücksspiel verboten seien.