Britischer Glücksspielverband warnt, Zuwanderungsgesetze könnten Casinos schaden
In Großbritannien hat die Interessenvereinigung der Glücksspielanbieter, das Betting and Gaming Council (BGC), vor negativen Auswirkungen von zu strengen Zuwanderungsgesetzen gewarnt. Nach Ansicht des BGC könnten diese in den Casinos des Landes zu einem Arbeitskräftemangel führen.
Negative Auswirkungen für die Beschäftigung
Am Montag warnte BGC-Vorsitzender Michel Dugher die Regierung davor, dass die für die Zeit nach dem Brexit geplanten Einwanderungsgesetze der britischen Entertainment- und Tourismusbranche ernsthaft Schaden zufügen könnten.
Das im November 2019 gegründete BGC tritt für die Interessen von Unternehmen aus den Bereichen Online Glücksspiel, Sportwetten und Casinos ein. Es hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig 90 % der britischen Glücksspielwirtschaft zu vertreten. Neben der Verteidigung wirtschaftlicher Interessen soll die Einführung strikterer Standards für ein verantwortungsvolles Spiel zu den Aufgaben des Council gehören.
Ab 1. Januar 2021 will die Regierung die Zuwanderung beschränken, indem sie unter anderem eine Begrenzung der Jobs mit niedriger Qualifikation und geringer Bezahlung (unter 23.0000 Pfund Sterling im Jahr) für Ausländer einführt.
Croupiers besonders betroffen
Nach Dughers Angaben träfe eine solche Regel viele Beschäftigte der Casino-Branche. Als Beispiel nannte er Croupiers, die nach den neuen Regeln als geringqualifiziert gelten würden. Da rund 70 % der in den Casinos beschäftigten Croupiers aus dem Ausland kämen, müssten diese Positionen mit britischen Bürgern aufgefüllt werden, was zu Problemen führen werde.
Gleichzeitig hob der BGC-Boss die Bedeutung der Casino- und Entertainmentbranche für die Wirtschaft des Landes hervor. So arbeiteten über 14.000 Menschen in den Casinos, was dem Staat jährliche Steuereinnahmen von 300 Mio. Pfund Sterling garantiere.
Zudem betonte er den hohen Stellenwert für den Tourismus:
Casinos sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Freizeitindustrie unseres Landes, da sie Tausende wohlhabender Touristen aus der ganzen Welt nach Großbritannien locken.
Zwar hatte Innenministerin Pritti Patel zuvor erklärt, dass die Behörde Ausnahmeregelungen für besonders von dieser Begrenzung betroffene Branchen plane. Dies reiche nach Ansicht von Dugher voraussichtlich jedoch nicht aus, um den Arbeitskräftebedarf der landbasierten Casinos in Großbritannien zu decken.
Der Verbandschef erklärte, dass das BGC deshalb den Protest der Vereinigung britischer Kleinunternehmer gegen die Verschärfung des Gesetzes unterstütze. Diese warnen die Regierung im Falle von dessen Umsetzung eindringlich vor einem gravierenden Arbeitskräftemangel im Tourismus- und Gesundheitssektor.