Präsident Trump begnadigt Glücksspiel-Betrüger
US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag den US-amerikanischen Unternehmer Edward „Eddie“ DeBartolo Jr. begnadigt, der wegen Glücksspiel-Betruges verurteilt worden war. DeBartolo galt in den 1980er und 1990er Jahren als einer der erfolgreichsten Beisitzer des NFL-Teams San Francisco 49ers.
Die Verwicklung des Unternehmers in den Glücksspiel-Skandal
Während seiner Zeit als Besitzer der San Francisco 49ers soll DeBartolo Bestechungsgelder in Höhe von 400.000 US-Dollar vom Gouverneur von Louisiana, Edwin Edwards, angenommen haben. Er bekannte sich im Jahr 1998 schuldig. Als Gegenleistung hierfür habe dieser ihm die Lizenz für ein Riverboat-Casino zugesichert.
Riverboat-Casinos sind Casinos, die auf einem Flussschiff betrieben werden. Sie sind in mehreren Bundesstaaten der USA, darunter Louisiana, Indiana, Illinois, Mississippi und Missouri auf dem Mississippi und seinen Nebenflüssen zu finden. Erstmals wurden sie Ende des 20. Jahrhunderts von den Bundesstaaten genehmigt, die das Glücksspiel an Land untersagten. In einigen Staaten war das Spielen nur erlaubt, während sich das Schiff in Bewegung befand.
DeBartolo Jr. war zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und zu einem Bußgeld von 1 Mio. US-Dollar verurteilt worden. Trotz der Kontroversen zur Verwicklung von DeBartolo Jr. in den Glücksspielskandal wurde er im Jahr 2016 in die Hall of Fame der National Football League aufgenommen.
Die Begnadigung als politischer Schachzug
Der ehemalige Besitzer der San Francisco 49ers war zu mehr als zwei Jahrzehnten Haft auf Bewährung verurteilt worden. In der Pressemitteilung des Weißen Hauses [Seite auf Englisch] heißt es zur Begnadigung:
„Herr DeBartolo hat seiner Verurteilung nicht erlaubt, sein Leben zu bestimmen. Er ist ein großzügiger Philanthrop und leidenschaftlicher Unterstützer zahlreicher gemeinnütziger Zwecke geblieben (…). Sein außergewöhnliches Mitgefühl und seine Wärme bestimmen bis heute seine Persönlichkeit.“
Lokale Medien gehen davon aus, dass die Begnadigung DeBartolos Teil der Bemühungen Trumps ist, sich über den Sport die Stimmen der amerikanischen Wähler zu sichern. Der Präsident und seine Wahlkampfberater sollen ihre Hoffnungen für die Wahlen im November auf Wähler setzen, die der Politik normalerweise fernbleiben.
Erst am Sonntag besuchte Trump das Daytona 500 Rennen und wurde damit zum zweiten Präsidenten der Geschichte der USA, der am NASCAR Cup teilnahm. Die Beziehung zu DeBartolo ist ebenfalls nahezu geschichtsträchtig. Sie soll bis mindestens vor die Amtseinführung Trumps zurückreichen.
Der ehemalige Besitzer der 49er ist dafür bekannt, im Laufe der Jahre Wahlkandidaten aus dem gesamten politischen Spektrum der USA unterstützt zu haben.