Spielerschutzorganisation GambleAware wehrt sich gegen Kritik der Parlamentarier
Im vergangenen November kritisierte die britische, parteiübergreifende Gruppierung Gambling Related Harm All-Party Parliamentary Group (APPG) die Spielerschutzorganisation GambleAware. Nun hat die Organisation mit einem Schreiben geantwortet und Klärung der Vorwürfe gefordert.
Zweifel an der „Effektivität“ von GambleAware geäußert
Im Zwischenbericht zu ihrer Glücksspielstudie hatte die APPG erklärt, GambleAware sammele Gelder aus der Glücksspielbranche, um Glücksspielsucht zu behandeln und diese zu erforschen. Man sei jedoch „zutiefst besorgt über die Art und Weise“, wie die Organisation arbeite und es sei eine dringende Überprüfung ihrer Rolle und ihrer Wirksamkeit erforderlich.
GambleAware ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich dem Spielerschutz verschrieben hat. Die unabhängig arbeitende Organisation hat mit der UK Gambling Commission eine Rahmenvereinbarung getroffen und finanziert sich durch freiwillige Spenden der Glücksspielbranche.
Marc Etches, Geschäftsführer von GambleAware, hat sich nun in einem öffentlichen Schreiben [Seite auf Englisch] an die Vorsitzende der APPG, Carolyn Harris, gerichtet. Etches stimmt in seinem Brief vielen der Empfehlungen der Parlamentarier zu, sei jedoch „enttäuscht“ über die im November geäußerte Kritik.
Er führte aus:
„Ungeachtet der mündlich und schriftlich vorgelegten Beweise, die der Gruppe vorgelegt wurden, ist nicht ganz klar, woher diese Bedenken stammen, jenseits der generellen Infragestellung der Unabhängigkeit und Effektivität von GambleAware.“
Zusammenarbeit mit dem staatlichen Gesundheitssystem hervorgehoben
Im Bericht habe die APPG empfohlen, dass die Behandlung der Glücksspielsucht Aufgabe des staatlichen Gesundheitsdienstes (NHS) sein müsse. Etches hielt dagegen, dass die Organisation bereits mit der NHS zusammenarbeite, um sicherzustellen, dass Betroffene leichter Zugang zur Behandlung hätten.
GambleAware finanziere bereits öffentliche Suchtkliniken der NHS in London und Leeds, zudem sei innerhalb der nächsten fünf Jahre geplant, weitere 15 auf die Behandlung der Glücksspielsucht spezialisierte Einrichtungen zu eröffnen.
Auf die Forderung der APPG nach öffentlichen Kampagnen zum Thema Glücksspielsucht hin konterte Etches, gerade erst im vergangenen Jahr habe GambleAware die Bet Regret Kampagne gestartet, die zwei Jahre lang aktiv sein wird und 2,4 Mio. männliche Personen zwischen 16 und 34 Jahren erreichen soll, die hinsichtlich des pathologischen Spielens als besonders gefährdet gelten würden.
GambleAware werde unter dem bestehenden System weiterhin seine Ziele verfolgen und hoffe, der Abschlussreport der APPG werde die Beweise, die GambleAware vorgelegt habe, nun berücksichtigen.