Niederländische Glücksspielbehörde KSA appelliert an Glücksspiel-Betreiber
Am vergangenen Freitag fand das jährliche Gaming Industry Event der Kanzlei Kalff Katz & Franssen in Amsterdam statt. Mit einer Rede wandte sich René Jansen, der Vorsitzende der niederländischen Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA), an die Glücksspiel-Betreiber, die eine Lizenz beantragen wollen.
In dieser forderte er die Unternehmen eindringlich dazu auf, verantwortungsbewusst auf dem regulierten Markt zu agieren. Dabei sagte er, verantwortungsvolles Glücksspiel dürfe nicht nur ein PR-Slogan sein, sondern müsse in der DNA der Betreiber stecken.
In Belgien und Italien überschwemmte Glücksspiel-Werbung den Markt. (Bild: pixabay.com)
Aus diesem Grunde dürfe ein Lizenzierungsverfahren nicht leichtfertig durchgeführt werden, denn in den Niederlanden sei das Glücksspiel ein kontrovers diskutiertes Thema.
Auch habe sich die Wahrnehmung des Glücksspiels in Politik und Gesellschaft geändert.
In Italien sei Werbung für Online Glücksspiele verboten, weil das Land mit Werbung überschwemmt worden sei, kommentierte Jansen.
Auch in Belgien habe der Gesetzgeber eingegriffen. In Großbritannien setze sich der National Health Service dafür ein, die Glücksspielwerbung einzudämmen.
Daher würden Betreibern, die den niederländischen Markt betreten wollen, strenge Lizenzbedingungen auferlegt.
Glücksspielregulierung in den Niederlanden: hart, aber fair
Im November letzten Jahres veröffentlichte die Aufsichtsbehörde KSA [Seite auf Niederländisch] Informationen über die neuen Online-Glücksspiellizenzen. Jansen hatte die Branche darum gebeten, sich entsprechend darauf vorbereiten, um sicherzustellen, dass angemessene und wirksame Maßnahmen für verantwortungsbewusstes Spielen ergriffen würden.
Jansen kommentiert in seiner Rede:
„Die Gesetzgeber in unserem Land sollten nicht gezwungen sein, aktiv zu werden, um zusätzliche Maßnahmen oder Maßnahmen zur Wiederherstellung des Status quo zu ergreifen. Der Schwerpunkt unseres Beitrags als nationale Regulierungsbehörde liegt auf einer strengen, aber fairen Überwachung.“
Zentrales Ausschlussverzeichnis und Überwachung der Medienberichte
Teil des KSA-eigenen Konzepts für verantwortungsbewusstes Spielen sei die Einführung eines „Zentralen Ausschlussverzeichnisses“, das unter dem Namen „Cruks“ geführt werde.
Diese Datenbank werde am 1. Januar 2021 aktiv. Spieler hätten die Möglichkeit, sich auf allen Glücksspiel-Plattformen der in den Niederlanden lizenzierten Betreiber sperren zu lassen.
Bevor ein Spieler auf die Angebote eines Online Casinos zugreifen könne, müsse der Betreiber die Daten des Nutzers mit der Cruks-Datenbank abgleichen.
Es sei aber auch eine der Aufgaben der KSA, den Markt zu beobachten und bei Bedarf anzuleiten. So würden von der Behörde alle Pressemitteilungen zum Thema Glücksspiel gesammelt, zum Beispiel, wenn jemand Betrug begangen habe, um seine Spielsucht zu finanzieren.