Nach Spielsucht-Geständnis: Fußballtrainer Brian Rice für fünf Spiele gesperrt
Nachdem der schottische Fußballtrainer Brian Rice (56) Mitte des Monats Selbstanzeige wegen Verstoßes gegen das Sportwettenverbot innerhalb der Schottischen Fußballvereinigung (SFA) erstattet hatte, fand am gestrigen Donnerstag die offizielle Anhörung zu seinem Fall statt.
Rice, der im Zuge seiner Selbstanzeige gestand, seit vielen Jahren an Spielsucht zu leiden, ist ab sofort für fünf Spiele seines Clubs, dem schottischen Erstligisten Hamilton Academical, gesperrt. Fünf weitere Spielsperren sind „auf Bewährung ausgesetzt“.
Mildes Urteil dank Selbstanzeige
Wie die BBC berichtet [Seite auf Englisch], werde Rice einige Maßnahmen ergreifen müssen, um der SFA gegenüber zu beweisen, keine weiteren Verstöße begangen zu haben. Dazu zähle zunächst, dass er regelmäßig bei seinen Therapiesitzungen erscheine.
Darüber hinaus müsse sein Verein am Ende jedes Monats bescheinigen, dass sich Rice, nach bestem Wissen des Clubs, gänzlich an das geltende Wettverbot gehalten habe.
Abschnitt 26 des SFA-Regelwerkes untersagt allen Fußballern, Trainern, Clubbesitzern und sonstigen Angestellten innerhalb des Verbandes jedwede Teilnahme an Sportwetten. Bei einem Verstoß entscheidet die SFA je nach Schweregrad des Vergehens, welches Urteil angebracht ist. Als besonders schwerwiegend gilt es, wenn auf ein Event gewettet wird, welches direkt oder indirekt mit dem eigenen Team oder Club in Verbindung steht.
Die Eigeninitiative des Trainers, sein offener Umgang mit dem Thema und sein starker Wille, gegen seine Spielsucht zu kämpfen, hätten zu dem milden Urteil beigetragen.
Die fünf zur Bewährung ausgesetzten Spielsperren hingegen sollen den Trainer motivieren, dem verbotenen Glücksspiel weiterhin fernzubleiben, so die SFA.
Erleichterung und Dankbarkeit
Rice zeigte sich nach der Anhörung äußerst erleichtert. Im Interview mit dem Scottish Herald sprach er davon, endlich ein neues Leben beginnen zu können.
Ich bin erleichtert, dass es vorbei ist. Es war eine faire Anhörung. Ich verdiene meine Strafe. Ich werde sie verbüßen und dann geht es wieder zurück zum Fußball. Mir fällt eine große Last von den Schultern. Ich habe viele Menschen enttäuscht. Aber ich habe mich selbst gestellt. Ich war ehrlich zu mir selbst und ehrlich zu allen anderen.
Der Trainer erklärte des Weiteren, sehr viel positiven Zuspruch von Freunden und Fans erhalten zu haben. Andere Spielsüchtige seien durch seine Offenheit inspiriert worden, sich ebenfalls Hilfe zu suchen.
Selbst wenn nur einer weiteren betroffenen Person geholfen werden könne, so Rice, habe sich die öffentliche Berichterstattung über seine Spielsucht und den Regelverstoß gelohnt.