Britische Glücksspiel-Anbieter dementieren Datenleck-Vorwurf
Die Vorwürfe der Sunday Times, dass Glücksspiel-Anbieter Zugang zu sensiblen Daten hätten, wurden von Beteiligten vehement abgestritten. Sowohl Alter als auch Adressen von Schülern sollen auf der betroffenen Datenbank, dem Learning Records Service, sichtbar gewesen seien.
Wettfirmen sollen laut einem Bericht der britischen Times am Sonntag die Informationen der Datenbank benutzt haben, um den Anteil junger Leute am Online-Wettmarkt zu erhöhen.
Die Zeitung schreibt, dass die Datenauswertungsfirma GB Group über eine andere Firma Zugang zu den Daten gehabt habe. Die Firma biete Kunden Alters- und Identitätsprüfungsdienste an, darunter auch Glücksspielbetreibern.
Dachverband wirft Sunday Times Fehlinformation vor
Das Gesundheitsministerium habe nach eigenen Angaben die Datenbank deaktiviert und den Fall dem Informationsbeauftragten weitergeleitet. Enthalten seien Namen, Alter und Adressen von 28 Millionen Kindern über 14, die ursprünglich zur Verifikation von Schulakten benutzt worden seien.
Britische Glücksspiel-Unternehmen sollen Zugang zu einer Datenbank mit Informationen zu den Schuldaten von über 28 Mio. Kindern erhalten haben. Das Datenleck soll am Sonntag von der britischen Zeitung The Sunday Times enthüllt worden sein. Derzeit sollen rund 12.000 Organisationen Zugang zum Learning Records Service haben.
Der Dachverband der Glücksspielanbieter, das Betting and Gaming Council, wirft der Zeitung vor, falsche Informationen zu verbreiten. Die einzigen Informationen, die von der GB Group angeboten würden, beträfen die für die Firmen relevante Altersverifikation:
Medienberichte, dass Wettfirmen Zugang zu den Learning-Records-Service-Datenbanken haben, sind unwahr. Die GB Group stellt einer Reihe von Organisationen von Banken bis Regierungsbehörden Altersprüfungsdienste zur Verfügung.
Der Brief des Dachverbands erklärt, dass alle Wettanbieter gesetzlich dazu verpflichtet seien, das Alter der Kunden zu überprüfen. In Großbritannien ist Glücksspiel ab 18 Jahren erlaubt.
32Red und Betfair haben angeblich auch keinen Zugriff
Die Firma 32Red wird auch im Artikel genannt, aber deren Sprecher nannte die Vorwürfe unwahr und unbegründet (Seite auf Englisch). Die einzige Information, auf die Zugriff bestehe, sei ein Alter über oder unter 18 eines neuen Kunden.
Der Sprecher führt aus, dass 83 % aller Spieler von 32Red über 25 Jahre alt seien und die Werbung aktiv auf ein älteres Publikum ausgerichtet werde. Seit 2018 habe man das Aufkommen von Spielern zwischen 18 und 24 um 15 Prozent senken können.
Betfair wurde von der Sunday Times auch als eines der Unternehmen genannt, die Zugang zu den Datenbanken haben sollen. Dies wurde von der Muttergesellschaft Flutter Entertainment bestritten.