Montag, 25. November 2024

Sportwetten in Deutschland: Anbieter beantragen Lizenzen

Regierungspräsidium Darmstadt

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten gehen mittlerweile vermehrt Anträge auf eine Lizenzierung des Sportwettengeschäfts beim Regierungspräsidium Darmstadt ein. Dies hat Hessens Innenminister Peter Beuth (52) in einer auf den 14.01. datierten Pressemitteilung erklärt.

Konzessionsverfahren nimmt Fahrt auf

In einer aktuellen Stellungnahme zeigt sich der zuständige hessische Innenminister Beuth erfreut darüber, dass die Überführung des Sportwettengeschäfts in Deutschland in den regulierten Markt „Fahrt aufzunehmen“ scheint.

Mittlerweile seien 11 Bewerbungen um entsprechende Konzessionen bei der zuständigen Behörde eingegangen. Sieben weitere Unternehmen hätten verbindlich angekündigt, ihre Unterlagen zeitnah einzureichen. Dies bedeute eine Kanalisierung des formal illegalen Sportwettensektors hin zu legalisierungswilligen Anbietern von 75 Prozent.

Nach zähem Ringen hatten sich die Länder im vergangenen Jahr auf eine einheitliche Regelung zum Umgang mit Sportwetten in Deutschland geeinigt. Nachdem sich die Branche über Jahre in einem Graubereich bewegte, sollen nun klare Regeln für Transparenz und Sicherheit sorgen.

Seit dem 1. Januar 2020 sind Sportwettenangebote in Deutschland lizenzpflichtig, dennoch wurde bislang keine entsprechende Konzession vergeben.

Im Antrag verpflichten sich die Buchmacher unter anderem, „weder selbst noch durch verbundene Unternehmen unerlaubtes Glücksspiel in Deutschland zu veranstalten oder zu vermitteln“.

Dies bedeutet auch, dass die Unternehmen keine auf den deutschen Markt ausgerichteten Online Casinos betreiben dürfen.

Möglich ist, dass das Verbot von Online Casinos für das anfängliche Zögern der Branche bei der Antragsstellung mitverantwortlich gewesen sein könnte. Viele Buchmacher sind breit aufgestellt und haben weitere Plattformen für Online Glücksspiel im Portfolio.

Hessen will Online Casinos legalisieren

Inwieweit die Distanzierung von Online Casino Angeboten Pflicht bleibt, ist jedoch unsicher. In der aktuellen Pressemitteilung erneuert Hessen die Forderung nach einer Legalisierung des Glücksspiels im Internet:

Starker Spielerschutz, erfolgreiche Kanalisierung des Schwarzmarktes in den legalen Markt und harter Vollzug sind auch die Ziele, die der hessische Innenminister für die Verhandlungen für einen neuen Glücksspielstaatsvertrag ab dem Sommer 2021 verfolgt. Hier möchte Hessen erreichen, dass der Spielerschutz durch die Schaffung der spielformübergreifenden Sperrdatei ausgebaut wird. Online-Casino-Angebote sollen legalisiert, staatlich zugelassen und überwacht werden.

Zu den Erfolgsaussichten der bislang eingegangenen Anträge auf Lizensierung äußert sich die Stellungnahme nicht. Klar scheint indes zu sein, dass das Ringen um das Online Glücksspielgeschäft auch im Jahr 2020 fortgeführt wird.