Sonntag, 24. November 2024

Hacker der britischen National­lotterie zu neun Monaten Haft verurteilt

Cyberkriminalität

Am Freitag wurde der Hacker Anwar Batson von einem Londoner Gericht zu einer Haftstrafe von neun Monaten verurteilt. Die Richter bestraften den 29-Jährigen dafür, dass er 2016 die britische Nationallotterie gehackt hat.

Über 26.000 Accounts gehackt

Batson hatte im Dezember ein Geständnis abgelegt. Er gab zu, sich illegal Zugang zu über 26.000 Spielerkonten der britischen Nationallotterie verschafft zu haben.

Ihm war es damals gelungen, sich in die Spielerdatenbank der Lotterie zu hacken, in der Betreiber Camelot 9 Millionen Kunden gespeichert hat. Daraufhin gab er die Nutzernamen an seine Komplizen Daniel Thompson und Idris Akinwunmi weiter.

Camelot beziffert den technischen Schaden des Hacks auf 230.000 Pfund Sterling. Zudem hätten nach Bekanntwerden des Datendiebstahls 250 Kunden ihre Konten aufgrund von Sicherheitsbedenken gekündigt, so das Unternehmen.

Diese belegten Camelot daraufhin mit Tausenden Loginanfragen, die jedoch ins Leere führten. Darüber hinaus hatte Batson einen Datensatz mit Kontoname und -passwort an Akinwunmi weitergegeben. Er zweigte 13 Pfund von dem Konto ab, von denen er 5 Pfund als „Provision“ an Batson weiterreichte.

Der Polizei war es einige Monate nach dem Diebstahl gelungen, Akinwunmi ausfindig zu machen. Kurz darauf legte dieser ein Geständnis ab, was die Ermittler auf die Spur von Batson brachte.

Cyberkriminalität wird hart bestraft

Obwohl sich der finanzielle Schaden in Grenzen hielt, griffen die Richter in ihrem Urteil zu einer vergleichsweise harten Strafe. Als Grund dafür gab der Vorsitzende Jeffrey Pegden an:

Aus meiner Sicht liegt die Schwere Ihres Vergehens nicht in der Höhe des Verlusts aufgrund des Hacks (…) die in der Tat niedrig ist.

Stattdessen sei es die Art des Verbrechens, die das Gericht zu der Strafe bewogen habe. Auch Chefermittler Andrew Shorrock hob die besondere Bedeutung von Onlinevergehen hervor. Das Urteil zeige, dass niemand glauben dürfe, dass er mit Cyberkriminalität davonkomme.

Neben der Haftstrafe wurde Batson zur Zahlung der Gerichtskosten in Höhe von 250 Pfund sowie zur Rückzahlung der von Akinwunmi erhaltenen 5 Pfund verurteilt.

Batsons Komplizen Thompson und Akinwunmi waren zuvor zu acht und vier Monaten Haft verurteilt worden. Auch hier zeigt sich, dass bei Cyberkriminalität mit den Richter nicht zu spaßen ist.