Ex-Direktorin soll US-Glücksspielfirma Penn National Gaming um 75.000 USD betrogen haben
Eine ehemalige Direktorin des US-Glücksspielkonzerns Penn National Gaming muss sich wegen Diebstahl- und Betrugsverdachts vor Gericht verantworten.
Die Frau soll eine Vielzahl von Geschenkkarten gestohlen haben. (Quelle: Pixabay)
Wie das Nachrichtenportal Pennlive am Sonntag berichtete (Link auf Englisch), habe die 56-Jährige während ihrer Arbeit als Direktorin für Unternehmensleistungen Geschenkkarten im Wert von mehr als 75.000 US-Dollar (ca. 67.000 Euro) gestohlen und für eigene Zwecken missbraucht.
Die Geschenkkarten, deren Einzelwert zwischen 25 USD (ca. 22 Euro) und 50 USD (ca. 44 Euro) gelegen habe, sei als Bonus für die Angestellten von Penn National Gaming bestimmt gewesen.
Das Unternehmen ist Nordamerikas größter regionaler Glücksspielanbieter und betreibt 42 Casinos und Pferderennbahnen in 19 US-Bundestaaten.
Volle Kontrolle über Bonusprogramme
Die Anklagen wegen Betrugs und Diebstahls sind Folge monatelanger Ermittlungen. Hausdurchsuchungen sowie Computer- und Telefonüberwachungen hatten die Polizei auf die Fährte der Frau geführt.
Wie die Strafverfolgungsbehörden im Zuge ihrer Untersuchungen feststellten, überwachte sie als „Director of Benefits“ von Oktober 2015 bis zum Juni 2019 ein unternehmenseigenes Bonusprogramm, welches Angestellten unter anderem Preise in Form von Gutscheinen und Geschenkkarten in Aussicht stellte.
Glücksspielanbieter werden Opfer von Betrug
Dass Glücksspielbetreiber Opfer von Betrug werden, ist keine Seltenheit. Erst vor wenigen Wochen haben wir darüber berichtet, dass ein Dealer des MGM National Harbor Casino in Maryland wegen Betrugs an seinem Arbeitgeber zu einer Gefängnisstrafe von 18 Monaten verurteilt wurde.
Der 32-Jährige war als Baccarat-Dealer in dem Casino beschäftigt und hatte seine Komplizen über die Reihenfolge der Karten informiert. Diese setzten hohe Beträge und gewannen dadurch knapp 1 Millionen Euro (ca. 890.000 Euro) von dem Haus.
In einem weiteren Fall, der sich im US-Bundestaat Connecticut zutrug, musste sich ein Blackjack Dealer im März vor Gericht verantworten. Dem 49-Jährigen wurde zur Last gelegt, das Mohegan Sun Resort um 60.000 USD (ca. 53.000 Euro) betrogen zu haben. Auch in diesem Verfahren hatte der Casino-Angestellte einem Komplizen am Spieltisch Vorteile verschafft und so das Haus geschädigt.
Mitarbeiter sollten diese erhalten, wenn sie an gesundheitsfördernden Aktivitäten teilnehmen oder Freiwilligendienste übernehmen. In ihrer Funktion war die Frau für die Bestellung und Verteilung der Geschenkkarten zuständig. Anstatt die Boni jedoch an die rechtmäßigen Empfänger zu übermitteln, habe sie diese genutzt, um sich persönlich zu bereichern. Das Geld habe sie für Reisen, Arztrechnungen und zum Einkaufen verwendet.
Sogar beim Rauchen getrickst
Als Aufsichtsperson für Bonusprogramme war die Beschuldigte nicht nur für andere Mitarbeiter zuständig, sondern konnte auch ihre eigenen Bonuszahlungen überwachen.
Manch ein Casino-Angestellter will das eigene Haus schädigen. (Quelle: Pixabay)
Laut Polizei habe sie diese Eigenschaft genutzt, um Penn National Gaming jährlich um 1.200 US-Dollar (ca. 1000 Euro) zu betrügen.
Gegenüber ihrer Firma habe sie angegeben, Nichtraucherin zu sein und diesen Status auch für ihre Familienangehörigen geltend gemacht.
Das Unternehmen habe ihr dafür monatliche Gesundheitsbeiträge erlassen. Die Behörden konnten ihm Rahmen ihrer Recherchen allerdings ermitteln, dass die Frau bei ihren Angaben gelogen hatte. Ihrer Glaubwürdigkeit könnte dies weiter schaden.
Die nun veröffentlichte Anklage gegen die Ex-Angestellte von Penn National Gaming umfasst sechs Punkte, zu denen auch Unterschlagung und die illegale Nutzung von Computern gehören. Nach dem Erlass eines Haftbefehls wurde eine Kaution in Höhe von 80.000 USD (ca. 71.000 Euro) festgelegt.
Die Frau stellte sich noch am Donnerstag der Polizei.