Englischer Fußballverband sperrt Trainer wegen verbotener Wetten
Der englische Fußballverband hat den Trainer Wally Downes zu einer vierwöchigen Sperre und zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt. Der Coach des Clubs AFC Wimbledon wurde wegen verbotener Wetten belangt.
Trotz Verbots mehrfach gewettet
Der 58-jährige Wally Downes hatte zugegeben, zwischen 2013 und 2019 bei insgesamt acht Fußballspielen Geld auf Wetten gesetzt zu haben. Damit hatte er sich einem Verbot des englischen Fußballverbands Football Association (FA) widersetzt, nach dem die Abgabe von Wetten auf Fußball ausdrücklich untersagt ist.
In ihren Statuten legt die FA neben Geschäftsbedingungen auch Verhaltensregeln für Menschen aus dem Fußballumfeld fest. Darin sind unter anderem Regeln zum Umgang mit Wetten [Seite auf Englisch] festgehalten. Eine der Richtlinien besagt, dass sämtliche Trainer, Clubverantwortliche oder andere Personen, die mit einem Club aus den oberen drei Ligen in geschäftlicher Verbindung stehen, keine Wetten mit Fußballbezug abgeben dürfen. Das Verbot umschließt auch die Weitergabe von Insiderwissen an Dritte.
Der in der dritten Liga spielende AFC Wimbledon hatte seinen Coach bereits im September aufgrund von Spekulationen um seine Wettleidenschaft vorläufig von seinen Aufgaben entbunden. Die FA reagierte mit ihrer Sperre nun auf das Vorgehen von Wally Downes’ eigenem Club und die erhärtete Beweislage.
In einem Statement verkündete ein FA-Sprecher:
Downes platzierte zwischen dem 30. November 2013 und dem 30. Januar 2014 fünf Wetten sowie drei Wetten zwischen dem 16. März 2019 und 12. Juli 2019.
Das nun verkündete Strafmaß umfasst eine 28-tägigen Sperre, in der der Trainer für seinen Club nicht aktiv werden darf. Daneben wurde Wally Downes zur Zahlung von 3.000 Pfund Sterling verurteilt.
Das Trainingsverbot gilt bereits und ist bis zum 14. November gültig. Sein Club behält sich zudem weitere Maßnahmen vor. In diesem Zusammenhang kündigte die Vereinsführung an, in naher Zukunft eine eigene Stellungnahme zur Zukunft des Trainers abgeben zu wollen.
Seit seiner Suspendierung hat Wimbledons Chefcoach bereits vier Spiele verpasst und es ist unklar, wie es für ihn bei dem Club beruflich weitergehen wird. Denn sportlich läuft es für den Verein derzeit blendend. So hat die Mannschaft nach einem miserablen Saisonstart unter der neuen Leitung von Assistenzcoach Glyn Hodges drei ihrer letzten vier Matches gewinnen können.
FA geht gegen Wetten im Profisport vor
Daniel Sturridge (Bild: Wikipedia/Eddie Janssens)
Die jetzt ausgesprochene Sperre ist nicht die erste Strafe, die der Fußballverband wegen des Verstoßes gegen die Wett-Richtlinien verhängt hat. So war erst Anfang September der zweitklassige Verein Huddersfield Town wegen einer nicht genehmigten Werbepartnerschaft mit dem Sportwetten-Anbieter Paddy Power zur Zahlung von 50.000 Pfund Sterling verurteilt worden.
Noch schwerer war die Strafe der FA für den Spieler Daniel Sturridge ausgefallen: In diesem Juli hatte der Verband den ehemaligen Nationalspieler wegen Verstößen gegen die Wettrichtlinien zu einer sechswöchige Sperre und zur Zahlung von 75.000 Pfund Sterling verurteilt. Ihm war zur Last gelegt worden, dass er Informationen über mögliche Vereinswechsel an Verwandte weitergegeben habe, die daraufhin Wetten auf den Eintritt dieser Ereignisse abgaben.
Die Fälle zeigen, dass die FA die mögliche Gefahr eines Betruges bei Sportwetten sehr ernst nimmt und dass sie bereit ist, Verstöße gegen die Richtlinien hart zu sanktionieren, um mögliche Nachahmer abzuschrecken.