Deals bestätigt: MGM verkauft Bellagio und Circus Circus
Casinobetreiber MGM Resorts International trennt sich von zweien seiner prestigeträchtigsten Objekte in Las Vegas. Für 825 Millionen USD geht das Casino-Hotel Circus Circus an Milliardär Phil Ruffin. Die Hedgefonds Blackstone Investment Group übernimmt das Bellagio für 4,25 Milliarden USD. Durch eine Lease-Back-Vereinbarung bleibt das operative Geschäft des Resorts in den Händen von MGM.
Trump-Freund kauft Circus Circus
Bereits vor einigen Wochen sorgten Gerüchte über mögliche Veränderungen auf dem Glücksspielmarkt von Las Vegas für Schlagzeilen. Nun bestätigte Casinoriese MGM in zwei separaten Pressemitteilungen den Verkauf der Casinoresorts Circus Circus und Bellagio (Seite auf Englisch).
Auch das Traditionscasino Circus Circus am Las Vegas Strip wechselt den Besitzer (Quelle:Alex Proimos, licensed under CC BY 2.0)
Das 1968 gegründete und im Jahr 2005 in den Besitz der MGM übergegangene Circus Circus wird künftig unter dem Dach von Phillip Gene „Phil“ Ruffin betrieben werden. 662,5 Millionen USD der Kaufsumme von 825 Millionen USD sollen umgehend in bar gezahlt werden. Die übrigen 162,5 Millionen USD seien im Jahr 2024 fällig.
Phil Ruffin ist kein Unbekannter in der Glücksspielbranche von Las Vegas. Ihm gehört das Treasure Island Hotel und Casino, zudem steht er an der Spitze diverser weiterer Unternehmen im Glücksspiel- und Immobiliensektor.
Der in Las Vegas ansässige Investor, dessen Vermögen laut Forbesliste auf rund 2,7 Milliarden USD geschätzt wird, ist weiterhin ein Geschäftsfreund von US-Präsident Donald Trump. Gemeinsam führen sie das Trump International Hotel Las Vegas.
Bellagio: Verkauf und anschließendes Leasing
Mit dem Bellagio verkauft MGM eines seiner prestigeträchtigsten Objekte. Künftiger Eigner ist ein Unternehmen, das die MGM Gruppe gemeinsam mit dem Hedgefonds Blackstone ins Leben gerufen hat.
Das Joint Venture übernimmt den Bellagio-Komplex für 4,25 Milliarden USD. Die Transaktion soll noch in diesem Jahr vollzogen werden. Gleichzeitig, so das Statement von MGM, trete ein Lease-Back-Vertrag in Kraft, mit dem MGM Resorts das Resort für eine jährliche Miete von 245 Millionen USD least.
Das Luxusresort Bellagio am Las Vegas Strip wurde von Casinomagnaten Steve Wynn ins Leben gerufen und 1998 eröffnet. Seit dem Jahr 2000 ist es Teil der MGM-Gruppe.
Der Hotelkomplex bietet 3.950 Zimmer und sein Casino erstreckt sich über eine Fläche von knapp 11.000 m². Im nach dem Pokerspieler Bobby Baldwin benannten Bobby`s Room können Highroller um die höchsten verfügbaren Einsätze pokern, das minimale Buy-In liegt bei 20.000 USD.
Internationale Bekanntheit erlangte das Bellagio insbesondere für seine computergesteuerte Wassershow „Fountains of Bellagio“, bekannt als Hauptschauplatz des Hollywoodstreifens Ocean`s Eleven.
Auf das operative Geschäft habe der Deal keine Auswirkungen, betont Debra DeShong, Sprecherin der MGM. Weder Gäste noch Angestellte seien von Auswirkungen der Veränderungen hinter den Kulissen betroffen.
Strategische Neuausrichtung
Hintergrund der Veränderungen ist der steigende Druck auf das Unternehmen durch aktive Investoren. Dieser zog bereits eine Restrukturierung auf Managementebene und die grundsätzliche strategische Neuausrichtung des größten Casinobetreibers am Strip von Las Vegas nach sich.
Schon im Jahr 2015 hatte MGM Resorts den Investmentfonds MGM Growth Properties LLC ins Leben gerufen, in dessen Besitz sich seither der Großteil der MGM Immobilien, inklusive des Park MGM, des Mirage und des Mandalay Bay befinden.
Durch die aktuellen Deals erwartet das Unternehmen eigenen Angaben zufolge einen Bruttoerlös von ca. 5 Milliarden USD und einen geschätzten Nettoerlös, inklusive der erwarteten Transaktionskosten, von 4,3 Mrd. USD.
Im Fokus: Japan und US-Sportwetten
Das durch die Verkäufe freiwerdende Kapital werde man zum einen an die Aktionäre ausschütten und zum anderen nutzen, um sich finanziell gefestigt breiter auf dem Markt aufzustellen.
Hierbei setze man insbesondere auf den angestrebten Erhalt einer japanischen Glücksspiellizenz und den Ausbau des Sportwettengeschäfts in den USA.
So erklärt Jim Murren, Vorstandsvorsitzender und CEO von MGM Resorts International, im Statement:
Diese Transaktionen erhöhen die strategische und operative Flexibilität des Unternehmens und stärken seinen Einsatz für gezielte neue Wachstumschancen, einschließlich der Sicherung und Investition in eine der integrierten Resort-Lizenzen in Japan und der Entwicklung zu einem Branchenführer für Sportwetten in den USA.
Nach Abschluss der Verkäufe befinden sich nur noch das MGM Grand in Las Vegas und das MGM Springfield in Massachusetts zu 100 Prozent im Besitz von MGM Resorts.
Wie es mit diesen Objekten weitergehen soll, ist bislang nicht bekannt. In einem früheren Statement hatte CEO Murren jedoch bereits erklärt, man gedenke, in Zukunft noch weniger Liegenschaften zu besitzen.