Fortnite World Cup: Die Millionenjagd hat begonnen
Seit gestern ist der Fortnite World Cup in New York in vollem Gange und es wurden bereits die ersten der insgesamt 30 Millionen US-Dollar Preisgeld verteilt. Am Start ist mit Lion „Lyght“ Krause auch ein 13-jähriger Deutscher.
Die ersten Sieger stehen fest
Eines der Highlights des ersten Tages waren die Finals im Kreativwettbewerb, wo die acht besten Viererteams im Kreativmodus in den von ihnen selbst erstellten Spielszenarien gegeneinander antraten. Sieger der populären Fortnite-Variante wurden Fish Fam. Sie sicherten sich im Finale gegen ihre zweiplatzierten Gegner vom Team Funky Fighers den Titel und damit 2,62 Millionen US-Dollar.
Später am Abend fand mit dem Celebrity Pro-Am ein weiter Höhepunkt der dreitägigen Finalserie statt. Hier traten je 50 Prominente aus der Fortnite-Szene und 50 Profispieler in gelosten Zweierteams gegeneinander an, um insgesamt 3 Millionen US-Dollar für gute Zwecke zu verteilen.
Als World Cup-Austragungsort wurde das legendäre Arthur Ashe Stadion in New York gewählt, wo im Juli mit den die US-Open alljährlich eines der vier Grand Slam-Turniere im Tennis veranstaltet wird. Neben den Matches um den World Cup erwartet die vielen zehntausend Besucher ein buntes Programm auf der Anlage.
Dort öffnet jeden Tag um 9.30 Uhr Ortszeit das Fan-Festival für 10,5 Stunden seine Pforten. Neben Autogrammstunden und Präsentationen entstand eine Art Miniatur-Freizeitpark, bei dem zahlreiche Fahrgeschäfte, Spiele in Virtual Reality sowie eine Golf-Anlage als weitere Attraktionen für die meist jungen Gäste bereitstehen.
Den Pro-Am-Contest gewannen der Profi Karim „Airwaks“ Benghalia und sein Partner, der Musiker RL Grime, die sich in einem packenden Finale unter anderem gegen SinOoh und Oking durchsetzten. Ihre Siegprämie von 1 Million US-Dollar spendeten die Sieger an die Bürgerrechtsbewegung American Civil Liberties Union.
13-jähriger Deutscher beim World Cup mit dabei
Im Rennen um den Titel mischt auch ein deutscher Spieler mit: Dem erst 13-jährigen Lion „Lyght“ Krause gelang die Qualifikation für die WM, was ihm neben der Schule einen neuen Nebenjob bescherte, denn das Talent unterzeichnete einen Vertrag beim Team GamerLegion, das ihn in New York tatkräftig unterstützt.
Auch bei Dota 2 geht es um hohe Summen (Bild: Flickr)
Die Teamleitung stellte dem Schüler einen Trainingsplan zusammen und schickte ihn vor Start der WM in ein Trainingslager, um seine Fähigkeiten noch weiter zu verbessern. Zudem organisierte sie für die Zeit des World Cups eine WG mit anderen jungen Gamern in einem New Yorker Apartment.
Doch Lion Krause ist nicht der einzige Teenager, der um den Titel mitspielt. So zählen Experten auch die erst 14- und 15-jährigen Gamer Kyle „Mongraal“ Jackson sowie „Benjyfish“ zu den Mitfavoriten. Insbesondere „Mongraal“ wird als heißer Anwärter auf den Gesamtsieg gehandelt.
Streit um Preisgelder im eSports
Trotz der ausgelobten 30 Millionen US-Dollar hält das Finale des Fortnite World Cups im eSports nicht den Preisgeldrekord. Vor wenigen Tagen durchbrach die Gewinnsumme des Ende August stattfindenden Dota 2-Turniers The International die 30 Millionen-Schallmauer und liegt nun bei 30,5 Millionen US-Dollar.
Der Fortnite-Einzelsieger und das Gewinner-Duo dürfen sich über jeweils 3 Millionen US-Dollar freuen, wobei Letztere die Prämie teilen müssen. Der Einzel-Finalgegner erhält 1,8 und der Drittplatzierte noch 1,2 Millionen US-Dollar. Bei den Duos bekommen die zweit- und drittplatzierten Teams sogar jeweils 2,25 Millionen US-Dollar.
Doch auch auf den hinteren Rängen streichen die Gamer hohe Summen ein: So bekommt der Zehntbeste noch immer 225.000 US-Dollar und auch der schlechteste Teilnehmer hat mindestens 50.000 US-Dollar sicher.
Angesichts dieser Millionensummen werfen eSportler aus anderen Ligen neidische Blicke auf Fortnite und Dota 2. Dazu gehören auch Profis von FIFA, das mit über 260 Millionen verkauften Lizenzen eines der erfolgreichsten Games der Welt ist.
Doch bei der in der kommenden Woche stattfindenden Weltmeisterschaft gibt es vergleichsweise magere 500.000 US-Dollar zu gewinnen. Entsprechend enttäuscht zeigten sich einige FIFA-Spieler.
So postete der Profigamer Mirza Jahic auf Twitter:
Stell dir vor, du arbeitest das ganze Jahr wie verrückt, um dich für den FeWC zu qualifizieren, nur um 750 US-Dollar für eine Platzierung von 17 bis 32 bei einem Game zu erhalten, bei dem EA während einer Ultimate Pack Lightning-Runde 300.000 in drei Minuten macht.
Die Teilnehmer, die nachher beim Fortnite World Cup an den Start gehen, müssen sich mit derlei niedrigen Summen nicht beschäftigen. Am morgigen Sonntag hat sogar einer von ihnen die Chance, als Champion und dreifacher Millionär nach Hause zu gehen.