Niederländische Glücksspielaufsicht warnt vor Inkasso-Betrügern
Am Dienstag veröffentlichte Niederlandes Glücksspielkommission Kansspelautoriteit (KSA) eine offizielle Warnung über drei vermeintliche Inkassobüros, bei denen es sich um aggressive Betrüger handle. Die bei der Handelskammer nicht eingetragenen Firmen hätten ihre Opfer dazu aufgefordert, vermeintlich offene Rechnungen aus Glücksspielen oder Urlaubsreisen zu begleichen.
Vorsicht vor diesen Betrügern
Datenschutz ist ein großes Thema unserer Zeit und gerade im Internet gibt es manchmal keine Garantien, dass die eigenen Daten nicht in die falschen Hände geraten. Wer online einkauft oder an Gewinnspielen teilnimmt, muss mindestens eine E-Mail-Adresse und/oder eine Telefonnummer angeben.
Betrüger sammeln Personen- und Kontaktdaten (Bild: Flickr)
Doch oft reicht ein unachtsamer Klick und man gestattet dem Händler, diverse Daten weiterzugeben, und schon erhält man unerwünschte Post, E-Mails oder Telefonanrufe. Auch Betrüger greifen nur allzu gern auf die Kontaktdaten argloser Kunden zu, um diese mit bedrohlichen Nachrichten zu kontaktieren.
Normalerweise sind es vor allem die Verbraucherschutzzentralen, die offizielle Warnungen über Betrüger aussprechen. Doch in einem aktuellen Fall in den Niederlanden musste sich sogar die Kansspelautoriteit einschalten.
Drei vermeintliche Inkassounternehmen kontaktierten in einer aggressiven Betrugswelle zahlreiche Personen, um von diesen angebliche Glücksspielschulden einzutreiben.
Nachdem am Dienstag die niederländische Verbraucherschutzzentrale Autoriteit Consument & Markt auf ihrer Website einen Warnhinweis ausgeschrieben hatte, folgte unmittelbar darauf die Glücksspielbehörde, um auch die oft von Betrügern anvisierte Online Glücksspiel-Klientel besser erreichen zu können.
Bei den fraglichen Inkassobüros handle es sich um die „Lootsma & Partners“, „Bailiff Smits & Co“ und „Inter Payment Service“. Bei einer Rückverfolgung des Ursprungs dieser Unternehmen habe sich schnell herausgestellt, dass alle drei zu demselben Netzwerk gehörten. Keine der Firmen sei außerdem bei der Handelskammer registriert, was in den Niederlanden eine Grundvoraussetzung für Inkassobüros ist.
Die Unternehmen sollen sowohl per E-Mail als auch per Telefon mit ihren potentiellen Betrugsopfern in Kontakt treten und diese zum Begleichen angeblicher Schulden auffordern. Die Empfänger der Mails und Anrufe würden dazu gedrängt, den geforderten Geldbetrag auf ein Konto zu überweisen, welches auf den Namen British Trans Asia laufe.
Die Betrüger gingen dabei sehr aggressiv und geschickt vor und nicht immer gehe es um Glücksspiel. Die Art des Vorwurfs passe nämlich meist perfekt zu der Art der Datenbeschaffung. Personen, die beispielsweise viel im Ausland unterwegs seien und im Rahmen von Buchungen eine E-Mail-Adresse angegeben hätten, würden dazu passenderweise aufgefordert, ausstehende Reisekosten zu begleichen.
Auf keinen Fall bezahlen
Viele Betrüger wissen, dass das Spiel mit der Angst bei zahlreichen Menschen ein effektives Erpressungsmittel ist. So werden gezielt Wörter und Phrasen verwendet, die zum einen seriös und behördlich klingen, zum anderen aber vor allem bedrohlich.
Viele Personen zahlen aus Angst (Bild: PxHere)
Die drei von der Kansspelautoriteit genannten Firmen formulierten ihre Drohungen so, dass der Empfänger den Eindruck bekäme, keine andere Wahl zu haben, als zu zahlen. Gedroht werde den Opfern konkret mit empfindlichen Geldstrafen oder auch dem Gerichtsvollzieher.
Sowohl die niederländische Verbraucherschutzzentrale als auch die Kansspelautoriteit gaben jedoch den ausdrücklichen Hinweis, unter keinen Umständen zu bezahlen, egal mit welcher Häufigkeit oder Aggressivität neue Aufforderungen hereinkämen.
Wer sich unsicher sei, ob etwaige Mahnschreiben rechtmäßig seien und von offiziell arbeitenden Inkassobüros kämen, solle versuchen, mit dem Absender des Mahnschreibens telefonisch in Kontakt zu treten oder sich im Zweifelsfall an die Verbraucherschutzzentrale wenden.
Gewinnspiele als gängiger Betrugsansatz
Auch in Deutschland hört man immer wieder von ähnlichen Betrugsmaschen, bei denen Kunden angeblich an Gewinnspielen teilgenommen hätten oder zur Teilnahme verleitet werden sollen, nachdem gewisse Leistungen erbracht würden.
Die Betrüger machen dabei vor fast niemandem Halt und denken sich oft kuriose Details aus, um an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Erst letzte Woche beispielsweise kam es in Aschaffenburg zu einem Betrugsversuch, den eine örtliche Bank im letzten Moment verhindern konnte.
Dabei wurde ein 46-Jähriger dazu aufgefordert, iTunes-Karten im Wert von 1.000 Euro zu kaufen, um einen angeblichen Gewinn von 49.000 Euro entgegennehmen zu können. Die Übergabe des Geldes sollte in einer kleinen Bankfiliale im Bahnhof der Stadt stattfinden.
Zu seinem eigenen Glück erkundigte der Mann sich direkt in der Filiale bei den Bankangestellten nach dem genauen Übergabeort, woraufhin diese den Betrugsversuch schnell aufdecken konnten, bevor der Mann den iTunes Kauf tätigte.
Fälle wie diese sind leider keine Seltenheit und viel zu oft zahlen Personen aus Angst, aus Hoffnung oder purer Naivität und Ahnungslosigkeit. Wie in vielen Bereichen des Lebens gilt bei vermeintlichen Gewinnen und Teilnahme am Glücksspiel daher Wissen ist Macht und Kontrolle immer besser als Vertrauen.