Dänemark gegen illegales Glücksspiel – 25 weitere Websites blockiert
Am Mittwoch erklärte die dänische Glücksspielkommission Spillemyndigheden, dass seit dem 25. März weitere 25 illegale Online Glücksspiel Anbieter erfolgreich blockiert werden konnten. Neben Online Casinos geht die Behörde in diesem Jahr besonders harsch gegen sogenannte Skin Betting Plattformen vor.
Internet-Provider sperren illegale Anbieter
Die dänische Glücksspielkommission zählt zu den strengsten Aufsichtsbehörden Europas und ist seit dem Jahr 2012 auch berechtigt, Lizenzen an einige Online Casinos auszustellen, welche die strengen Regulierungsauflagen erfüllen und eine entsprechende Bewerbung einreichen.
Anbieter, die sich nicht um eine dänische Lizenz bemühen, ihre Inhalte aber trotzdem Spielern aus Dänemark zur Verfügung stellen, werden seit einigen Jahren rigoros bekämpft. Damit möchte die Spillemyndigheden die in Dänemark legalen Glücksspielanbieter und somit auch die Spieler selbst zu schützen.
Aufgespürt werden die vielen illegalen Anbieter, welche sich zum Teil tief in der Netzwelt verstecken, durch optimierte Suchmanöver, bei denen hochmoderne Searchbots zum Einsatz kommen. Einmal aufgespürt, erhalten die illegalen Websites zunächst die Möglichkeit, sich freiwillig vom dänischen Markt zurückzuziehen.
Seit 2012 hat die dänische Glücksspielbehörde insgesamt 43 Online Casinos und 6 Skin Betting Websites (allesamt 2018) geblockt. Die Zahlen der gemeldeten Websites und ausgesprochenen Warnungen waren zuletzt jedoch zur Freude der Behörde deutlich rückläufig. Da vor allem der Online Casino Markt zuletzt sehr stabil gewesen sei, sollten künftig vor allem Skin Betting Websites im Fokus stehen.
All jene, die die Warnung der Behörde ignorieren, werden unmittelbar von den verschiedenen Internet-Providern des Landes gesperrt. Dänen, die die Websites nach der Websperre aufsuchen, erhalten eine Fehlermeldung mit der Information, dass es sich um einen illegalen Anbieter handelt.
Seit Ende letzten Monats erweiterte sich die Liste der gesperrten Glücksspielanbieter daher um weitere 25. Eine Liste der illegalen Anbieter findet sich so auf der Website der Spillemyndigheden:
Liste der gesperrten Websites (Bild: Spillemyndigheden/CasinoOnline)
Skin Betting als Gefahr für den Jugendschutz
Ein besonderer Dorn im Auge der Glücksspielbehörde sind seit einigen Jahren die unzähligen Skin Betting Plattformen, die das Netz im Sturm erobert haben. Zwar wird hier nicht direkt echtes Geld für die Wetteinsätze gezahlt, doch ist das Platzieren von Skin Wetten alles andere als kostenlos.
Das Skin Betting stammt aus dem eSports und begann konkret mit dem weltweit beliebten Spiel Counter Strike: Global Offensive (CS:GO). Die Entwickler des Spiels, Valve Corporation, haben neben dem Spiel einen separaten Online Marketplace bei Steam erstellt, auf welchem Spieler mit echtem Geld virtuelle Gegenstände (Skins) erwerben und untereinander handeln können.
Auf den sogenannten Skin Betting Websites können Spieler dann auf die Sieger von Gruppen- oder Zweikämpfen innerhalb des jeweiligen Spiels (bspw. CS:GO) eine Wette platzieren. Statt direkt einen Geldbetrag zu setzen, werden die zuvor bei Steam mit Echtgeld gekauften Skins gesetzt.
Die dänische Glücksspielbehörde sieht hier eine besondere Gefahr, weil schon Kinder und Jugendliche, die trotz der Altersbeschränkung die Spiele nutzen, auf diese Weise mit Glücksspiel in Kontakt kommen. Birgitte Sand, die Leiterin der Spillemyndigheden erklärte dazu:
Wir nutzen unsere Autorität, um Websites permanent zu sperren. […] Hier konzentrieren wir uns besonders auf die Seiten, die Skin Betting anbieten, da diese häufig auf Kinder und Jugendlicher unter 18 Jahren abzielen.
In Dänemark fällt Skin Betting ohne Ausnahme unter das Glücksspielgesetz und Websites benötigen auch für diese Form des Glücksspiels eine gültige Lizenz durch die Behörde.
Wie die Spillemyndigheden aber in Ihrem Jahresbericht 2018 [Seite auf Englisch] feststellte, habe sich bis Dato kein einziger Anbieter um eine derartige Lizenzierung bemüht. Damit sind automatisch alle Skin Betting Websites in Dänemark illegal.
Lizenznehmer aus Curaçao im Visier
Was hingegen die Online Casinos betrifft, die sich auf der aktuellen Sperrliste der Glücksspielkommission befinden, handelt es sich ausschließlich um Online Casinos, die eine Lizenzierung aus Curaçao beziehen.
Curaçao jedoch gehört nicht direkt zur EU, sondern wird als Kolonie der Niederlande zu den Überseeischen Ländern gezählt. Das EU Recht ist dort nur minimal anwendbar, weshalb die dort ausgestellten Casino Lizenzen unter keinen Umständen in Dänemark oder anderen EU-Ländern gültig sind.
Keines der gesperrten Casinos verfügt über eine zweite, von einem EU-Land ausgestellte Lizenz. Damit bietet sich mit „Curaçao“ ein praktisches Suchkriterium, um weiteren illegalen Anbietern auf die Spur zu kommen.