Montag, 25. November 2024

Ex-NFL Star Adam ‚Pacman‘ Jones soll im Casino betrogen haben

Gefängnis Gang|Footballer Adam "Pacman" Jones|Rapper Nelly

Der ehemalige Footballer Adam Jones (35), auch „Pacman“ genannt, soll in der Nacht auf Mittwoch im Rising Star Casino in Indiana beim Blackjack betrogen haben. Als die Polizei eintraf, zeigte er sich aggressiv. Nun sitzt der ehemalige NFL-Spieler im Gefängnis und wartet auf seine Anhörung.

Aggressives Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Polizei

Footballer Adam "Pacman" Jones

Adam „Pacman“ Jones im Dezember 2015 (Quelle:Jeffery Beall, licensed under CC BY 3.0)

Wie die Indiana Gaming Commisson (ICG) bekanntgab, wurde der ehemalige Spieler der Cincinnati Bengals am frühen Mittwochmorgen 03.17 Uhr Ortszeit im Rising Star Casino im Südwesten Indianas in Gewahrsam genommen und ins Dearborn County Jail gebracht.

Der Festnahme vorausgegangen war sein aggressives Verhalten gegenüber Angestellten der ICG.

Die Glücksspielkontrolleure waren vom Casino verständigt worden, weil Adams sich auffällig verhalten und den Verdacht erregt hatte, am Blackjack-Tisch zu betrügen.

Bei einer  Befragung durch die Angestellten soll Jones sich aggressiv verhalten haben, woraufhin die Polizei eingeschaltet wurde. Als der Ex-NFL Spieler sein Verhalten auch den Beamten gegenüber nicht änderte, wurde er in Gewahrsam genommen.

Anhörung wegen Belästigung der Allgemeinheit

Laut Medienberichten erfolgte die Festnahme von Jones wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit, Belästigung der Allgemeinheit, Bedrohung und Widerstand gegen die Staatsgewalt.

Die für heute angesetzte Anhörung in Ohio County widmet sich allerdings nur dem Vorwurf der Belästigung der Allgemeinheit in einem Fall. Adam Jones drohen bei Verurteilung 180 Tage Haft und eine Geldstrafe von 1000 US-Dollar.

Adam Jones wurde 1983 in Atlanta, Georgia geboren. Nach einer fulminanten Karriere im College Football stand er von 2005 bis 2008 für die Tennessee Titans auf dem Feld.

Nach Einsätzen für die Dallas Cowboys (2008) und die Winnipeg Blue Bombers (2009) unterschrieb der Cornerback im Jahr 2010 bei den Cincinnati Bengals, für die er bis 2018 im Einsatz war.

Im Anschluss spielte er sieben Spiele unter der Flagge der Denver Broncos, bis diese ihn im November 2018 entließen.

Betrug beim Blackjack?

Wie genau Jones in den Fokus der Casinowächter geriet, wurde bislang nicht veröffentlicht. Klar ist, dass Casinoangestellte Mitarbeiter der ICG verständigten, weil sie einen Gast an einem der Blackjack -Tische des Betrugs verdächtigten.

Als die Mitarbeiter der Kontrollinstanz sich dem Spieler, der sich als Adam Jones entpuppte, näherten, sei dieser sofort verbal ausfällig geworden und habe ein ungebührliches Verhalten an den Tag gelegt.

Dies bestätigte die stellvertretende Direktorin der ICG, Jennifer Reske, gegenüber NBC News. Zu der Frage, was genau die Aufmerksamkeit des Casinos erregt hatte, wollte sie sich nicht äußern.

„Pacman“: Nicht zum ersten Mal vor Gericht

Es ist nicht das erste Mal, dass der als „Pacman“ bekanntgewordene Jones mit dem Gesetz in Konflikt geriet.

Im Laufe seiner Karriere machte der Spieler, der derzeit bei keinem Klub unter Vertag steht, immer wieder Schlagzeilen, die weniger in seinem sportlichen Engagement als in seinem Privatleben begründet waren.

So fiel Jones unter anderem immer wieder auf, weil er, mutmaßlich unter Drogeneinfluss, Frauen auf Partys anspuckte.

Schießerei im Stripclub

Rapper Nelly

In Las Vegas war Adam Jones mit Rapper Nelly unterwegs (Quelle:reeb0k2008, licensed under CC BY 2.0)

Für landesweite Aufmerksamkeit sorgte der Footballer im Jahr 2007:

Gemeinsam mit Rap-Star Nelly und einer großen Entourage hatte Jones während des NBA All- Star Game Wochenendes in Las Vegas einen Strip Club besucht. Der Rapper und der Sportler begannen die Bühne mit Hunderten von 1 Dollarnoten zu fluten.

Als die Tänzerinnen auf Geheiß des Club Managers begannen, die Geldscheine aufzusammeln, soll Jones eine von ihnen an den Haaren gepackt und ihren Kopf mit Gewalt auf den Boden geschlagen haben. Den der Frau zu Hilfe eilenden Sicherheitsmitarbeiter habe er mit dem Tode bedroht.

Schmerzensgeld in Millionenhöhe

Kurz nachdem die Gäste um Jones den Club verlassen hatten, erschien ein Mann mit einer Waffe in dem Etablissement und eröffnete das Feuer. Ein Sicherheitsmitarbeiter wurde zweimal getroffen, der ebenfalls anwesende ehemalige Wrestler Tommy Urbanski erlitt schwere Verletzungen. Er ist seither hüftabwärts gelähmt.

Laut Zeugenaussagen handelte es sich bei dem Schützen um ein Mitglied der Gruppe um Adam Jones. Dieser bestreitet bis heute jegliche Verwicklung in den Fall.

Nach jahrelangem Rechtsstreit bestätigte der oberste Gerichtshof in Nevada im Jahr 2015 allerdings ein Urteil, nachdem Jones Urbanski 11 Millionen US-Dollar Schmerzensgeld zahlen muss (Link auf Englisch).

„Verstörendes Verhaltensmuster“

Im Jahr 2008 war Jones an einem Zwischenfall in einem Hotel in Dallas beteiligt, über den keine Details veröffentlicht wurden. Der Vorfall scheint aber so gravierend gewesen zu sein, dass sich die NFL genötigt sah, den Footballer für mindestens vier Spiele offiziell zu sperren.

In einem Brief an Jones drückte daraufhin Roger Goodell, Commissioner der NFL, persönlich seine Missbilligung aus:

Bei dem Vorfall in Dallas habe es sich um die „Fortsetzung eines beunruhigenden Verhaltensmusters“ gehandelt, das unvereinbar mit den Bedingungen sei, die er an Sportler der NFL stelle, so der Funktionär.

Adam „Pacman“ Jones: Opfer und Täter?

Zuletzt hatte Jones im Juli 2018 Schlagzeilen gemacht, diesmal allerdings als Opfer und nicht als Täter: Ein Angestellter des Atlanta International Airport hatte den Sportler zunächst verbal und dann körperlich angegriffen.

Als dieser sich verteidigte, kam es zur Schlägerei. Der Angreifer wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, die Richter sahen es als erwiesen an, dass Jones ausschließlich in Notwehr gehandelt habe.

Notwehr dürfte bei der heutigen Anhörung in Ohio keine Rolle spielen. Wie es für den vereinslosen Jones nach diesem medienwirksamen Rückfall in recht unsportliche Verhaltensweisen in professioneller Hinsicht weitergehen soll, bleibt hingegen offen.