Samstag, 23. November 2024

Der Transfermarkt im Januar – erste bestätigte Wechsel und Spekulationen

Fußball Geld|Mauricio Pochettino|Callum Hudson-Odoi|Dominic Solanke|Schalke Flagge

Seit dem 1. Januar sind sowohl in Deutschland als auch Großbritannien die Transferfenster im Fußball geöffnet. Kurz darauf folgten Italien und Spanien und bereits jetzt gibt es erste bestätigte Wechsel. Viele weitere potentielle Transfers werden noch verhandelt und wie in jedem Jahr sind viele Millionen Euro mit im Spiel.

Die Jagd hat begonnen

Leihen, tauschen, bieten, kaufen – auf dem Fußballtransfermarkt geht es jeden Januar hoch her und die Proficlubs Europas möchten sich sowohl möglichst gut personell aufstellen, als auch genügend Gelder in den Kassen lassen oder in ebendiese bringen.

Das man für die besten und begehrtesten Spieler viele Millionen Euro lassen muss, ist bekannt und daher kommt es nicht von ungefähr, dass die reichsten Clubs auch über die teuersten und vermeintlich besten Spieler verfügen.

Die 10 teuersten Transfers aller Zeiten

Neymar – 222 Mio. – vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain

Kylian Mbappé – 180 Mio. – von AS Monaco zu Paris Saint-Germain

Philippe Coutinho – 120 Mio. – vom FC Liverpool zum FC Barcelona

Cristiano Ronaldo – 105 Mio. – von Real Madrid zu Juventus Turin

Ousmane Dembélé – 105 Mio. – vom BVB zum FC Barcelona

Paul Pogba – 105 Mio. – von Juventus Turin zu Manchester United

Gareth Bale – 101 Mio. – von Real Madrid zu Tottenham Hotspur

Gonzalo Higuain – 95. Mio. – vom SSC Neapel zu Juventus Turin

Romelu Lukaku – 84,7 Mio. – vom FC Everton zu Manchester United

Virgil Van Dijk – 84,5 Mio. – vom FC Southampton zum FC Liverpool

Doch egal ob erste oder zweite Bundesliga, die englische Premier League oder die Top Ligen von Frankreich, Spanien und Italien, alle Spieler haben ihren Preis und viele Clubs sind bereit, einiges für eine erfolgreiche Zukunft zu investieren.

Bis Ende des Monats geht der Transfer-Marathon weiter und täglich gibt es neue Spekulationen und neue bestätigte Wechsel.

Was bereits feststeht

Der Monat ist erst wenige Tage alt und schon gibt es einige wenige bestätigte Transfers in den Clubs Europas. Neben zahlreichen „kleineren“ Verkäufen innerhalb der unteren nationalen Ligen sorgte besonders ein Wechsel von der Bundesliga in die Premier League für Top News.

So wird Borussia Dortmund in Zukunft auf sein Nachwuchstalent Christian Pulisic verzichten müssen, denn der FC Chelsea unterbreitete dem Verein ein Angebot, dass dieser nicht ausschlagen konnte.

Für satte 64 Millionen Euro wechselt der gebürtige Amerikaner nach London, wie Dortmund am Mittwoch per Ad-hoc-Meldung mitteilte. Teil des Vertrages ist jedoch, dass Pulisic für Dortmunds Rückrunde unentgeltlich zurück geliehen wird.

Eigentlich hätte Pulisic gemäß seinem Vertrag noch bis 2020 beim BVB gespielt, doch auch Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc zeigte Verständnis für den lang erträumten Wechsel des Profis.

Beim FC Chelsea hingegen freut man sich sehr auf den Neuzugang. Auf der Vereinswebsite liest man in einem Statement der Leitung:

Wir freuen uns darüber, einen so gefragten jungen Spieler aus Europa unter Vertrag zu nehmen. Christian hat mit nur 20 Jahren während einer fantastischen Spielphase seine Qualitäten unter Beweis gestellt und wir glauben, dass er das Potential hat, für viele Jahre ein wichtiger Spieler bei Chelsea zu werden. Wir wünschten ihm und Dortmund für den Rest der Saison noch viel Erfolg.

Gerüchteküche Bayern

Beim FC Bayern München brodelt hingegen die Gerüchteküche potentieller Neuzugänge und auf einige Top Spieler Europas hat es der Club derzeit wohl besonders abgesehen.

Dazu zählt insbesondere der französische Nationalspieler Lucas Hernándes (22), der seit 2014 für Atlético Madrid in der Abwehr spielt. Seine offizielle Ablösesumme steht bei 80 Mio. Euro und Bayern scheint sehr gewillt, diesen Betrag zu investieren, jedoch erklärte der spanische Verein, seinen Top Spieler in diesem Winter nicht abgeben zu wollen.

Callum Hudson-Odoi

Bayern wirbt um Callum Hudson-Odoi (Bild: Flickr)

Ebenfalls abgesehen hat es die Bestia Negra auf den Engländer Callum Hudson-Odoi (18), der bereits 2007 seine Fußballkarriere im Juniorenteam des FC Chelsea begann und seit 2017 für die Herren des Clubs spielt.

Wie die englische Zeitung Daily Mail berichtete, hätten die Bayern bereits ein drittes Angebot eingereicht und seien bereit, denn Stürmer für 33 Millionen Euro plus Zusatzvereinbarungen zu übernehmen. Für den jungen Spieler ist dieses Angebot sehr verlockend, was auch dem FC Chelsea bewusst ist, welcher derzeit auf eine Vertragsverlängerung pocht.

Konkurrenzkampf herrscht auch um den französischen Verteidiger Benjamin Pavard (22). Dieser spielt seit 2016 mit Erfolg für den VfB Stuttgart, konnte sein wahres Talent aber insbesondere bei der Fußball WM in Russland unter Beweis stellen. Der französische Nationalspieler schoss im Spiel gegen Argentinien dabei sein erstes wichtiges WM Tor für Les Bleus.

Doch nicht nur die Bayern sind hinter Pavard her, denn laut dem italienischen Transfermarkt-Experten plane auch der SSC Neapel, diesem ein Angebot zu machen. Doch viel Zeit bleibt nicht, denn der FC Barcelona hat ebenfalls seine Hände nach dem jungen Talent ausgestreckt. Angeblich hätte der Club sich bereits mit den Beratern des Fußballers getroffen, um einen Deal zu vereinbaren.

Schalke will aufrüsten

Beim FC Schalke 04 läuft es in dieser Saison nicht allzu gut und vom zweiten Bundesligaplatz des Vorjahres kann der Club derzeit nur träumen. Wenig verwunderlich also, dass die Königsblauen nun ein wenig aufstocken wollen.

Wie die Sport Bild berichtete, wolle der Club den Liverpool Stürmer Dominic Solanke unter Vertrag nehmen, welcher bei den Reds bisher noch nicht zum Einsatz kommen durfte. Die Konkurrenz innerhalb Jürgen Klopps Teams scheint für den gebürtigen Engländer schlicht eine Nummer zu groß.

Schalke Flagge

Schalke möchte Dominic Solanke kaufen (Bild: Pixabay)

Liverpool hatte Solanke vom FC Chelsea übernommen, ohne auch nur einen Penny zu investieren. Der englische Top Verein Crystal Palace hingegen ließ sein Interesse am Stürmer schnell fallen. Sein aktueller Marktwert liegt bei 10 Mio. Euro, für Schalke eine potentiell lohnende Investition.

Ebenfalls interessiert zeigt sich der Club an dem Kroaten Marko Rog (23), welcher derzeit für den SSC Neapel spielt. Allerdings geht es bisher nur um eine Leihe und auch ist ungewiss, wie Trainer Tedesco plant, den Mittelfeldspieler überhaupt einzusetzen.

Sehr überraschend kam hingegen der Verkauf von Innenverteidiger Routinier Naldo (36), welcher sich beim FC Schalke eine wichtige Schlüsselrolle erspielt hatte. Wie der Verein jetzt bestätigte, wechselt der Brasilianer für zwei Millionen zum absteigenden AS Monaco.

Schalke Manager Christian Heidel betonte, dass es eine schwere Entscheidung gewesen sei, Naldo gehen zu lassen. Dieser hingegen freue sich sehr auf einen Neustart in Monaco.

Leipzigs Kampf mit und um Timo Werner

Beim RB Leipzig läuft es derzeit ziemlich rund und einige Erfolge des Clubs darf sich sicherlich auch Nationalspieler Timo Werner (22) zuschreiben. Doch der aktuelle Vertrag des Stürmers wird im Juni 2020 auslaufen und der Club fürchtet, dass das aufstrebende Talent spätestens dann ablösefrei zu einem anderen Verein wechselt.

Aus diesem Grund hat Leipzig dem 22-Jährigen ein Ultimatum gestellt. Dieser soll frühzeitig eine Vertragsverlängerung zu besseren Konditionen unterschreiben, oder aber an den meistbietenden Verein verkauft werden.

Laut Leipzigs Vorstandsvorsitzendem Olaf Mintzlaff (44) habe Werner beste Chancen, sich innerhalb des Vereins weiterzuentwickeln. Gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Trainerwechsel diesen Sommer könne der Stürmer vom Verein profitieren. Nach Ende der aktuellen Saison wechselt nämlich Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann (31) in den Osten herüber.

Auch die Briten im Transfer-Rausch

Die britischen Premier League Clubs verfügen über viele der teuersten Spieler der Welt und ein Blick auf die gesamte Transfergeschichte Europas zeigt, dass das Königreich mit großem Abstand auf Platz 1 aller Transfersummen liegt.

Seit Beginn der europäischen Transferhistorie haben die Briten insgesamt 18,4 Milliarden Euro für neue Spieler ausgegeben, eine Summe, die das Dreifache aller Bundesliga Transferausgaben darstellt. Dort wurden insgesamt nämlich nur 6,04 Milliarden investiert, womit Deutschland Platz 4 der großen Ligen belegt. Auf Platz zwei liegt Italiens Seria A mit Ausgaben von 11,99 Milliarden Euro, gefolgt von Spaniens La Liga mit 9 Milliarden Euro.

Sehr begehrt ist derzeit Arsenals Star-Spieler Aaron Ramsey. Der 28-jährige Waliser soll sehr interessiert an einem Wechsel zu Juventus Turin sein. Dort würde ihn ein Jahresgehalt von 7,5 Mio. Euro erwarten, wie die italienische Sportzeitschrift Gazzetta dello Sport berichtete. Auch Bayern, Inter Mailand, Liverpool und Real Madrid hätten ihr Interesse an Ramsey bekundet, doch Juve scheint die erste Wahl des Mittelfeldspielers sein.

Mauricio Pochettino

Tottenham Trainer Mauricio Pochettino sortiert aus (Bild: Wikimedia)

Beim Premier League Club Tottenham Hotspur hingegen scheint diesen Monat Winterschlussverkauf zu sein. Laut den britischen Medien seien ganze sechs Verkäufe so gut wie bestätigt. Trainer Mauricio Pochettino (46) sprach dabei vom „Aussortieren“ einiger Spieler.

Zunächst einmal scheinen die Karrieren der Mittelfeldspieler Victor Wanyama (27) und Mousa Dembélé (31) bei Tottenham aufgrund zu lange andauernder Verletzungen kurz vor dem Ende zu stehen. An letzterem bekundete der Chinese Super League Club Beijing Guoan jedoch bereits sein Interesse.

Auch für Ersatztorwart Michel Vorm (35) und die Stürmer Fernando Llorente (33), Vincent Janssen (24) und Georges-Kévin N’Koudou (23) scheint ein baldiger Wechsel sehr wahrscheinlich.

Grund für den großen Umbau ist, dass Tottenham in der Vergangenheit zu viele Spieler erworben hat, ohne gleichzeitig welche zu verkaufen. Bevor nun also neue Spieler eingekauft werden können, muss der Club etwas ausgeräumt werden.

Noch haben alle Clubs mehr als drei Wochen Zeit, miteinander zu verhandeln und die nahe Zukunft bestmöglich zu planen. Sowohl national als auch international dürfen wir also noch mit vielen Überraschungen und sensationellen Neuigkeiten rechnen.