Caesars Entertainment wird erster offizieller Casino-Sponsor der NFL
Den Strategen von Caesars Entertainment ist ein wichtiger Schritt bei der weltweiten Vermarktung ihres Casino-Angebots gelungen: Wie die National Football League (NFL) am 03. Januar bekanntgab, haben die Verantwortlichen der Liga den Glücksspiel-Betreiber aus Las Vegas zu ihrem ersten offiziellen Casino-Sponsor erklärt.
Entsprechend euphorisch zeigt sich Caesars’ Firmenchef Mark Frissora:
Wir sind bei Caesars Entertainment alle absolut begeistert, der erste Casino-Partner in der Geschichte der NFL, der populärsten Sportliga in Nordamerika, zu werden. Es ist eine ideale Gelegenheit, den 180 Millionen Fans der Liga und unseren 55 Millionen registrierten Kunden großartige exklusive Veranstaltungen in unseren Casinos und Resorts anzubieten.
Die exklusiven Werberechte dürften der Bekanntheit des Glücksspielkonzerns nicht nur in den USA, sondern auch unter den vielen hundert Millionen Football-Fans auf der ganzen Welt einen wichtigen Schub geben.
Caesars darf exklusiv mit der NFL werben
Die NFL hat ihren ersten Casino-Sponsor (Bild: Pixabay)
Die für mehrere Jahre geschlossene Vereinbarung tritt bereits mit den in der kommenden Woche beginnenden Playoffs in Kraft. Kernpunkt des Deals ist das Recht von Caesars Entertainment, exklusive NFL-Veranstaltungen in seinen Casinos zu veranstalten.
Dazu erhält Caesars Entertainment in den USA und in Großbritannien die exklusiven Nutzungsrechte der geschützten NFL-Markenzeichen, um während der NFL-Saison und Highlights wie dem Super Bowl seine Casino- und Resort-Projekte zu vermarkten.
Die Kooperation bezieht sich allerdings nur auf das Casino-Geschäft. Weitere Bereiche wie Sportwetten sind ausdrücklich ausgeschlossen. Diese Regelung bezieht sich auf sämtliche Deals, die die NFL oder deren Clubs mit MGM, Caesars und Co. abschließen.
Caesars hat bereits NFL-Verträge
Die offizielle Partnerschaft mit Caesars Entertainment ist die erste ligaweite Vereinbarung dieser Art. Caesars betritt mit dem NFL-Deal allerdings kein Neuland, denn die Gruppe ist bereits mit individuellen Vereinbarungen bei sieben Football-Clubs präsent:
- Atlanta Falcons
- Baltimore Ravens
- Chicago Bears
- Indianapolis Colts
- New Orleans Saints
- Oakland Raiders
- Philadelphia Eagles
Mit dem jetzigen Schritt öffnet sich die NFL weiter dem Glücksspiel-Geschäft, dem die umsatzstärkste Profiliga der Welt lange Zeit eher ablehnend gegenübergestanden hatte.
NFL für die gesamte Glücksspiel-Industrie äußerst attraktiv
NFL-Events kommen in die Caesars-Casinos (Bild: Wikipedia)
Nachdem sie zum Start der neuen Saison die Regeln für Glücksspiel-Werbung gelockert hatte, gehen immer mehr Clubs individuelle Kooperationen mit den Glücksspiel-Firmen ein.
Diese haben großes Interesse an der Football-Liga, die nicht nur beim Umsatz weltweit Spitze ist: Während der Saison pilgern allwöchentlich Hunderttausende in die gigantischen Stadion, um sich die Matches vor Ort anzusehen, während Millionen von Fans live vor den Fernsehern mitfiebern.
Aufgrund der großen Popularität und der gelockerten Regelungen hat inzwischen ein wahrer Wettlauf der Casino-Konzerne auf die NFL-Clubs eingesetzt. Neben Caesars ist dabei vor allem MGM International äußerst aktiv, denn auch diesem Konzern gelangen bereits diverse exklusive Deals mit den Vereinen.
Neben den großen Glücksspiel-Anbietern treten immer mehr Spezialisten wie der Sportwetten- und Online-Casino-Anbieter 888 Holdings auf den Plan, die zur Stärkung ihrer Reichweite auf US-Football setzen. Mit der offiziellen Partnerschaft dürfte sich Caesars allerdings einen wichtigen Wettbewerbsvorsprung gesichert haben.
Caesars Entertainment startet aktiv ins neue Jahr
Doch nicht nur mit dem aktuellen NFL-Deal zeigt die Caesars-Konzern seine Ambitionen auf weiteres Wachstum. Am 03. Januar gaben Firmensprecher bekannt, dass Caesars seine Aktivitäten im Sportwetten-Sektor künftig ausbauen möchte.
Zu diesem Zweck geht Caesars eine Partnerschaft mit dem Stamm der Oneida Indianer ein. Diese sind die Besitzer des Turning Stone Resort Casinos in Verona im US-Bundesstaat New York.
US-Indianerstämme und das Glücksspiel
Im streng reglementierten Glücksspiel-Business der Vereinigten Staaten macht der Gesetzgeber bei den Indianerstämmen seit 1988 eine Ausnahme. Damals wurde vom US-Kongress der Indian Gaming Regulatory Act verabschiedet. Das Gesetz erlaubt es den 562 offiziell anerkannten „Indian Nations“, auf ihren Stammesgebieten Glücksspiel-Casinos zu betreiben. 2011 erwirtschafteten 421 dieser Casinos 27 Milliarden US-Dollar, was den ansonsten finanziell nicht auf Rosen gebetteten Stämmen satte Zusatzeinnahmen verschafft. Seit der Legalisierung von Sportwetten im letzten Sommer werden die Indianerstämme zudem vermehrt als Buchmacher aktiv.
Im Turning Stone Resort und zwei weiteren Casino des Stammes wird Caesars ab kommendem Sommer spezielle Lounges einrichten, um dort das Wett-Angebot von Caesars Sport promoten.
Neben dem Betrieb der „The Lounges with Caesars Sports“ wird der Glücksspielkonzern aus Las Vegas sein geballtes Know-how aus dem Sportwetten-Sektor mit in die Partnerschaft einbringen und bei diversen Casino-Events als Sponsor auftreten.
Caesars-Konzern als Vermieter
Dass Caesars nicht immer selbst Casinos betriebt, zeigt sich daran, dass der Konzern auch als Vermieter aktiv ist. So hat die auf Immobilien spezialisierte Unternehmenstochter VICI Properties Anfang des Jahres eine neue Partnerschaft bekanntgegeben.
Margaritaville Resort Casino (Bild: Wikipedia)
Zuvor hatte die Firma in Bossier City im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana von dem Margaritaville Resort Casino für 261 Millionen US-Dollar mehrere Hektar Land gekauft. Doch anstatt das Gelände selbst mit einem Casino zu bewirtschaften, wird der Glücksspielkonzern Penn National Gaming dort als Mieter einziehen.
Wie das Management von VICI Properties am 03. Januar erklärte, wird dies nicht der letzte Deal dieser Art gewesen sein. So gab VICI Properties’ Finanzvorstand David Kieske an, dass das Unternehmen über insgesamt mehr als 3 Milliarden US-Dollar verfüge, die zukünftig in vergleichbare Projekte investiert würden.
Die Aktivitäten zeigen, dass Caesars inzwischen sehr viel mehr ist als der Betreiber des weltberühmten Caesars Palace-Casino am Strip von Las Vegas. Auch wenn dies die Keimzelle des Konzerns ist, so ist dieser nicht zuletzt dank der jüngst eingefädelten Deals inzwischen sehr viel breiter aufgestellt.