Pokerprofi statt Autorin – Maria Konnikova verschiebt Buchprojekt
Maria Konnikova ist erfolgreich ins Profipokern eingestiegen (Bild: Pixabay)
Dass der Beruf des Pokerprofis ein einträgliches Geschäft sein kann, bewies jüngst die US-amerikanische Journalistin und Psychologin Maria Konnikova. Wie sie auf ihrem Instagram-Profil bekanntgab, hat sie sich entschlossen, ein geplantes Buch über Poker mit dem Titel „The Biggest Bluff“ zugunsten ihrer Karriere als Profispielerin vorerst zu ruhen zu lassen.
Maria Konnikovas Erfolgsserie begann im Januar dieses Jahres, als sie die PCA National Poker Championships auf den Bahamas gewann. Für den Sieg konnte sie einen Scheck in Höhe von 84.600 US-Dollar mit nach Hause nehmen.
Der dortige Triumph berechtigt sie gleichzeitig zur Teilnahme an der PokerStars Players Championship im Januar 2019 – angesichts des Mindestpreispools von acht Millionen US-Dollar und eines Garantiegewinns für den Gewinner von einer Million US-Dollar ein äußerst lukratives Turnier.
Maria Konnikova – mit Psychologiekenntnissen zum Erfolg
Maria Konnikova (Bild: mariakonnikova.com)
Maria Konnikova hatte das Turnier-Pokern begonnen, um Praxiserfahrung für ihr Buchprojekt zu sammeln. Als die Autorin Anfang des letzten Jahres plante, ein Buch über die Psychologie des Pokerspielens zu schreiben, hatte sie keinerlei Erfahrung. Zur Vorbereitung nahm sie sich deshalb mit Pokerprofis wie Erik Seidel oder Jason Koon erfahrene Spieler als Coaches zur Seite.
Ursprünglich wollte Maria Konnikova ein Jahr lang Poker live erleben, um ihre Erlebnisse in dem Buch zusammenzufassen. Doch ihr Erfolg bei einem der wichtigsten Turniere des Jahres zeigte ihr, wie gut ihre Erfolgsaussichten in der hart umkämpften Profi-Tour sind. In einem Interview zeigte sich die Spielerin selbst überrascht:
„Ich hätte niemals gedacht, dass ich derart schnell so viel Erfolg haben würde. Deshalb höre ich nicht mit dem Schreiben auf, aber an diesem Buch möchte ich mit vollem Einsatz arbeiten. Momentan spiele ich hauptsächlich Poker, aber warum sollte ich nicht in Zukunft beides sein können: Professionelle Pokerspielerin und Autorin?“
Neben dem intensiven Coaching durch ihre Trainer kommen der Journalistin ihre vertieften Psychologiekenntnisse zu Hilfe. Maria Konnikova hat in dem Fach promoviert und dieses Wissen half ihr von Beginn an dabei, das Verhalten der Spieler am Tisch präzise zu analysieren.
Schon kleinste Körperbewegungen oder Veränderungen der Mimik reichen, um daraus Anzeichen über die Qualität des Kartenblatts des Spielers zu erkennen. Die daraus gezogenen Schlüsse scheinen derart stimmig zu sein, dass die Frau auch nach ihrem Sieg auf den Bahamas weiter an lukrativen Turnieren teilnimmt.
Erfolg auf den Bahamas kein Einzelfall
Bisher hat Maria Konnikova in ihrer noch jungen Karriere bei Pokerturnieren insgesamt mehr als 200.000 US-Dollar verdient. Eine stolze Summe angesichts der Tatsache, dass sie vor einem Jahr kaum Ahnung von dem Spiel hatte.
Siege in 2018
Auch nach ihrem überraschenden Triumph in der Karibik nahm die 34-jährige Psychologin aus New York mit Erfolg an einer Reihe von Pokerveranstaltungen teil. So belegte sie beim PCA-Main-Event den 42. Platz, wofür sie 22.000 US-Dollar einstrich. Das nächste größere Preisgeld folgte auf einem Event der Asia Pacific Poker Tour in Macau, wo sie im März 2018 Zweite wurde und umgerechnet knapp 60.000 US-Dollar erhielt.
Das gewonnene Preisgeld kommt nicht nur der Profispielerin zu Gute, denn Maria Konnikova spendet einen Teil ihrer Erlöse für karitative Zwecke, beispielsweise einer Einrichtung zur Förderung der literarischen Entwicklung von Jugendlichen.
Solange sie weiter mit Erfolg Poker spielt, ruht ihr Buchprojekt. Wie Konnikova am 1. Mai über Instagram berichtete, soll das Buch nun frühestens im Sommer oder Herbst des nächsten Jahres erscheinen. Finanziell scheint sich die Entscheidung bereits jetzt für sie auszuzahlen.