Casinogründer Steve Wynn verklagt Frisör wegen Verleumdung
Steve Wynn zieht vor Gericht. (Bild: axios.com)
Der Sex-Skandal um Casino-Mogul Steve Wynn nimmt kein Ende. Nachdem der Unternehmer Mitte März auch die letzten Firmenanteile an den von ihm gegründeten Wynn Resorts verkauft hat und als Geschäftsführer zurückgetreten ist, zieht er nun vor Gericht.
Konkret richtet er sich gegen einen ehemaligen Angestellten von Wynn Resorts, der sich der Presse gegenüber abfällig über ihn geäußert und über jahrelanges Fehlverhalten berichtet haben soll.
Steve Wynn gehört mit einem geschätzten Vermögen von über 3 Milliarden Dollar zu den 400 reichsten Amerikanern. Er hatte maßgeblichen Einfluss auf die Casinolandschaft von Las Vegas und ist nicht nur Gründer der Wynn Resorts, sondern auch verantwortlich für den Bau des Bellagios, des Treasure Islands und des Mirages.
Mutmaßliche Falschaussagen gegenüber Presse
Steve Wynn wird von mehreren Frauen vorgeworfen, sie sexuell belästigt zu haben. Die Beschuldigungen reichen Jahrzehnte zurück. Gegen den Vorwurf der sexuellen Belästigung will der Casinomilliardär sich nun juristisch zur Wehr setzen und hat eine Verleumdungsklage im Bundestaat Nevada eingereicht.
Diese richtet sich gegen Jorgen Nielsen, den ehemaligen Kreativdirektor eines Frisörsalons im Wynn Las Vegas. Sein einstiger Angestellter soll gegenüber den amerikanischen Medien, namentlich dem Wall Street Journal und ABC News, unwahre Aussagen über den 76-Jährigen getroffen haben. Zusammen mit einer weiteren Person wird Jorgen Nielsen im Wall Street Journal als einer der beiden Insider zitiert, die den Skandal überhaupt erst angestoßen hatten. In der Klage, die beim Clark County District Court eingereicht wurde, heißt es dazu:
„Der Angeklagte Nielsen hat mit der widerrechtlichen Absicht gehandelt, Herrn Wynn zu verleumden und ihn mit Problemen an seinem Arbeitsplatz zu belasten, während er in anstrengende Auseinandersetzungen und öffentliche Verhandlungen mit seiner Ex-Frau Elaine Wynn verwickelt war.“
Ex-Frau soll schuld sein
Elaine Wynn (Bild: forbes.com)
Der Sex-Skandal um Steve Wynn begann bereits im Januar 2018, als das Wall Street Journal über das mutmaßliche Fehlveralten des 76-Jährigen berichtete. In dem Artikel zählte die Zeitung mehrere Fälle auf, in denen der Unternehmer Frauen zu sexuellen Handlungen genötigt haben soll. Unter anderem soll es sogar zu einer Schweigegeld-Zahlung von 7,5 Millionen US-Dollar an ein mutmaßliches Opfer gekommen sein.
Seit Aufkommen der Vorwürfe gegen ihn verneint Steve Wynn vehement, je Frauen gegen ihren Willen belästigt zu haben. Diese Vorstellung sei lächerlich, so der Milliardär. Laut Angaben des Geschäftsmanns sei seine Ex-Frau Elaine Wynn die Urheberin der Gerüchte um seine Person. So soll Jorgen Nielsen nicht nur bei Wynn angestellt gewesen, sondern auch der persönliche Stylist seiner Ex-Frau gewesen sein.
Wynn nutzt den Namen Encore
Eine weitere Neuigkeit im Zusammenhang mit Steve Wynn, die dieser Tage die Runde machte, war der Name des neuen Casinos in Boston. Dieses erhielt entgegen der ursprünglichen Planung nicht den Namen Wynn Boston Harbor, sondern heißt nun Encore Boston Harbor. Dies gab der neue Geschäftsführer Matt Maddox bekannt. Er betonte auch, dass Wynn Resorts nicht mit einer einzigen Person verbunden sei, sondern die rund 25.000 Mitarbeiter im Vordergrund stünden. Eröffnen soll das neue Casino Resort in Boston 2019.
Die Entscheidung gegen die Bezeichnung Wynn ist Teil des Versuchs des Unternehmens, sich nach dem Skandal um seinen Gründer ein neues Image aufzubauen. So wurden unter anderem auch drei Frauen in den Aufsichtsrat berufen. Ob Steve Wynns Name im Zusammenhang mit dem Casinoprojekt in Boston auch bei der Glücksspielaufsicht von Massachusetts entfernt werden kann, wird derzeit noch geprüft. Eine Entscheidung wird für nächste Woche erwartet.