Strafzahlung von einer Million Pfund für Sky Bet
Der Sportwettenanbieter Sky Bet muss eine hohe Geldstrafe bezahlen. (Bild: skybet)
Der britische Sportwettenanbieter Sky Bet muss 1 Million Pfund Strafe zahlen. Das hat die UK Gambling Commission entschieden. Grund dafür sind Versäumnisse im Spielerschutz. So hatte das Unternehmen keine wirksamen Spielersperren eingerichtet, sodass eigentlich gesperrte Spieler dennoch über neue Konten weiterspielen konnten. Eine Großzahl gesperrter Spieler erhielt außerdem Werbematerial von Sky Bet. Darüber hinaus gab es Verstöße gegen die Abmelderichtlinien. So zahlte Sky Bet mehreren gesperrten Spielern ihr Restguthaben nicht aus.
Sky Bet lässt gesperrte Spieler weiterspielen
Der Grund für das 1 Million Pfund schwere Sanktionspaket gegen Sky Bet sind schwerwiegende Verstöße gegen den Spielerschutz. So hat das Unternehmen besonders im Bereich der Spielersperren sehr lückenhaft gearbeitet. Es handelt sich dabei explizit um Selbstsperren, also einen Ausschluss vom Spiel auf Wunsch des Kunden selbst. In insgesamt drei Bereichen hat Sky Bet gegen die Regeln verstoßen:
736 Spieler, die sich selbst für das Spiel bei Sky Bet gesperrt hatten, konnten trotzdem neue Konten eröffnen und über diese weiterspielen.
Rund 50.000 selbstgesperrte Spieler haben Werbematerial per E-Mail, SMS und Push-Benachrichtigungen in der App von Sky Bet auf Ihrem Handy erhalten.
748 Spieler mit Sperre haben ihr Restguthaben nicht ausgezahlt bekommen, als sie ihr Konto geschlossen haben.
Alternativ zu Selbstsperren können auch Anbieter selbst Kunden mit auffälligem Spielverhalten sperren. In beiden Fällen darf es keine Möglichkeit zum Weiterspiel geben und auch weiterer Kontakt oder gar Werbekommunikation ist untersagt. Richard Watson von der UK Gambling Commission sagte zum Sky Bet Fall:
„Das war ein krasser Verstoß, der tausende potenziell anfällige Kunden betroffen hat. Die Strafzahlung in Höhe von 1 Million Pfund soll dabei auch als Warnung für andere Glücksspielanbieter fungieren. Der Spielerschutz hat bei uns oberste Priorität und wenn wir bemerken, dass Anbieter ihrer Verantwortung in diesem Bereich nicht gerecht werden, dann schreiten wir ein.“
Dennoch habe Sky Bet sich kooperativ verhalten, wie Richard Watson weiter ausführte:
„Sky Bet hat uns die Probleme direkt gemeldet, kooperiert und die Ermittlungen sehr ernst genommen.“
Geschäftsführer Richard Flint von Sky Bet entschuldigte sich bereits öffentlich und gestand die Fehler seines Unternehmens ein.
Sky Bet gelobt Besserung
Skey Bet Chef Richard Flint sagte in seinem Statement zur Strafzahlung, dass man alles daran setze, dass solche Vorfälle sich nicht wiederholten:
„Wir hätten es gesperrten Spielern auf jeden Fall schwerer machen müssen, neue Konten zu eröffnen. Das tut uns sehr leid. Wir möchten auch darauf hinweisen, dass wir aus diesem Vorfall keinen Profit geschlagen haben. Wir haben unser Personal aufgestockt und konzentrieren uns nun voll und ganz darauf, unseren Kunden eine sichere Spielumgebung zu bieten.“
Sky Bet hat unter anderem eine große TV- und Online-Kampagne auf den Weg gebracht, in der es um selbstgesetzte Grenzen beim Glücksspiel geht. Über 60 Mitarbeiter beobachten außerdem Spielmuster von Kunden und analysieren problematisches Verhalten.
Sky Bet ist dabei nicht das einzige Glücksspielunternehmen, das schon eine Strafzahlung von der UK Gambling Commission auferlegt bekommen hat.
Rekordstrafe von 7,8 Millionen für 888 Holdings
Spitzenreiter in Sachen Strafzahlungen ist 888 Holdings. 2017 bekam der Konzern eine Rekordstrafe in Höhe von 7,8 Millionen Pfund aufgebrummt. Grund waren auch hier unwirksame Spielersperren.
Die hohe Strafe hatte schwere Auswirkungen für den Konzern. In einem Jahresbericht nannte 888 Holdings hohe finanzielle Belastungen als wichtigen Faktor in der Zukunftsplanung. Das Unternehmen zieht zudem in Betracht, sich vom deutschen Markt zurückzuziehen, nachdem das Gesetz die Geschäftsaktivität von 888 Holdings stark eingeschränkt und dies mit einem finalen Urteil bestätigt hat.
William Hill, Camelot und Ladbrokes ebenfalls sanktioniert
Auf Platz 2 der höchsten Strafzahlungen folgt der Buchmacher William Hill, der im Februar 2018 ganze 6,2 Millionen Pfund blechen musste. Auslöser war in diesem Fall ein Verstoß gegen die Anti-Geldwäsche-Gesetze und den Grundsatz der Sozialverantwortung. So konnten Spieler beispielsweise gestohlenes Geld einzahlen.
2016 musste Camelot 3 Millionen Pfund Strafe zahlen, nachdem es bei einer Preisverlosung nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Ladbrokes Coral erhielt 2017 eine Geldstrafe in Höhe von 2,3 Millionen Pfund, nachdem Spieler auch hier veruntreute Gelder verzockt hatten.