Freitag, 22. November 2024

Steve Wynn verkauft nach Sex-Skandal auch letzte Unternehmensanteile

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Milliardär Steve Wynn hat sein Unternehmen komplett verlassen. (Bild: nbcnews.com)

Casino-Milliardär Steve Wynn hat nach den Missbrauchsvorwürfen gegen ihn auch die letzten Anteile an seinem Unternehmen Wynn Resorts verkauft. Dabei handelt es sich um insgesamt acht Millionen Anteile an dem Casino- und Hotelunternehmen. Sie werden von bereits bestehenden Aktionären zu einem Preis von je 175 Dollar pro Aktie übernommen, wie Wynn Resorts bekanntgab. Bereits am 6. Februar war Steve Wynn als Geschäftsführer zurückgetreten.

Seit Anfang Januar brodelt die Gerüchteküche um den 76-jährigen Amerikaner. Ihm wird vorgeworfen, weibliche Angestellte sexuell belästigt zu haben. Steve Wynn weist die Vorwürfe jedoch klar von sich. Der Geschäftsmann und Gründer der Wynn Resorts ist einer der reichsten Männer der Welt. Sein Vermögen wird derzeit auf rund 3,5 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Steve Wynn gibt alle Ämter ab

Das Wynn Casino und Hotel Las Vegas

Das Wynn Las Vegas (Bild: commons.wikimedia.org)

In der Folge des Missbrauchsskandals um ihn, hat Steve Wynn bereits Anfang Februar seine Position als Geschäftsführer von Wynn Resorts niedergelegt. Zuvor war er am 28. Januar außerdem als Finanzchef der Republikaner zurückgetreten. Diesen Posten hatte der Republikaner mit Beginn von Donald Trumps Präsidentschaft zum Januar 2017 erhalten. Zusammen mit dem Milliardär und Besitzer der Las Vegas Sands Corporation, Sheldon Adelson, gilt Steve Wynn als wichtiger Vertrauter des Präsidenten, den er auch in dessen Wahlkampf mit Spendengeldern unterstützt hatte.

Gleichzeitig mit dem Exit von Steve Wynn hat sich das in Macau lizenzierte Galaxy Entertainment in Wynn Resorts eingekauft und hält nun Anteile im Wert von 927,5 Millionen US-Dollar, was ca. 5 % am Gesamtunternehmen entspricht. Galaxy konkurriert mit Melco, Sands China, MGM und Wynn um die Vorherrschaft in dem äußert vielversprechenden Glücksspielmarkt von Macau. Sollte Wynn Resorts je zum Verkauf stehen, könnte der jüngste Anteilskauf eine gute Ausgangslage für Galaxy sein. Auch Genting hat bereits Interesse an Wynn bekundet und spekuliert bei einer Übernahme auf eine der begehrte Macau-Lizenzen.

Casino-Mogul weist Vorwürfe von sich

Steve Wynn wird vorgeworfen, über mehrere Jahre hinweg weibliche Angestellte seiner Resorts sexuell belästigt und sogar zum Geschlechtsverkehr genötigt zu haben. Die Frauen sollen aus Angst um ihre Jobs geschwiegen haben. Dies geht aus einem Bericht des Wall Street Journals hervor, der den Fall ins Rollen gebracht hatte. Die Anschuldigungen weist der Milliardär klar von sich und sagte dazu:

„Der Gedanke, dass ich je eine Frau belästigt haben soll, ist lächerlich.“

Immer mehr Meldungen und Fälle gelangen an die Öffentlichkeit, in denen Frauen den 76-Jährigen beschuldigen, sie sexuell belästigt zu haben. In einem Fall aus den 70er Jahren behauptet eine Frau sogar, ein Kind mit dem Geschäftsmann zu haben. Andere berichten, ihre Jobs verloren zu haben, als sie sich seinen Avancen widersetzt haben. Die negative Berichterstattung sei laut Steve Wynn ein Komplott seiner Ex-Frau, mit der er sich nach der Scheidung 2009 im Rechtsstreit befindet. Elaine Wynn hält ebenfalls Anteile an Wynn Resorts.

Eine feste Größe der amerikanischen Glücksspielwelt

Steve Wynn ist seit 1967 in der Casinobranche tätig. Er hat im Laufe seiner Karriere mehrere der bekanntesten und größten Casinos in Las Vegas aufgebaut und eröffnet, darunter das Golden Nugget Casino, das Treasure Island, das Mirage und das Bellagio. Seit 2005 betrieb er das Wynn Las Vegas als sein Vorzeigeprojekt. 2008 wurde mit dem Encore Las Vegas das Schwesternhotel des Wynns eröffnet.

Sein Unternehmen ließ den 76-Jährigen nur ungern ziehen und bedankte sich bei ihm für das, was er in Las Vegas geschaffen und erreicht habe.