Donnerstag, 21. November 2024

Schweden: Viele Jugend­liche haben bereits Glücks­spiel-Erfahrungen

Poker Finger Asse Bei der Jugend in Schweden ist Poker das beliebteste Glücksspiel (Bild: Pixabay)

In Schweden hat die Zentralstelle zur Überwachung des Suchtverhaltens, die Centralförbundet för Alkohol-och Narkotikaupplysning (CAN), in einer Studie ein gestiegenes Glücksspiel-Verhalten bei Jugendlichen festgestellt. Aus der Umfrage gehe hervor, dass 14 % der Schüler in der neunten Klasse innerhalb des letzten Jahres an irgendeiner Form von Glücksspiel teilgenommen hätten. In der nächsthöheren Sekundarstufe steige der Anteil auf 19 % an.

Beim Glücksspiel überwiege der Anteil männlicher Teenager deutlich. So hätten 21 % der Neuntklässler in den letzten zwölf Monaten gespielt, während der Anteil der Mädchen lediglich 7 % betrage.

Poker am beliebtesten

Unter den befragten Teenagern sei Poker mit 11 % das am stärksten verbreitete Glücksspiel. 10 % hätten angegeben, Lotterie-Angebote gekauft zu haben, während 9 % der Befragten erklärten, Sportwetten abgeschlossen zu haben. Weitere 7 % hätten zudem bereits Erfahrungen mit Spielautomaten gemacht.

Für die Studie wurden 24.000 Gymnasiasten im Alter ab 16 Jahren befragt. Die CAN-Studie wurde durchgeführt, um Erkenntnisse über das Glücksspiel bei Teenagern in Schweden zu ermitteln.

Basierend auf den Ergebnissen rät die CAN hat den politischen Entscheidungsträgern, einen Fokus auf Altersbeschränkungen zu legen. Auf diese Weise sollten Heranwachsende besser vor möglichen negativen Folgen des Glücksspiels geschützt werden.

Glücksspiel-Anbieter hoffen auf bessere Bedingungen

Nach der jüngsten Wahl erhoffen sich Schwedens Glücksspiel-Anbieter von der neuen Regierung Erleichterungen bei der bisher strikten Regulierung. Gustaf Hoffstedt, Generalsekretär des schwedischen Glücksspiel-Verbands Branscheforenigen för Onlinespel (BOS), erklärte, dass die Branche eine neue Regierung begrüße.

Hoffstedt betonte:

Aus der Perspektive der Glücksspielregulierung wäre eine Entwicklung mit einer neuen Regierung willkommen. Der scheidende Minister, der für die Glücksspielpolitik zuständig war, ergriff die lang erwartete Initiative zur Abschaffung des Glücksspielmonopols zugunsten von Lizenzen, aber danach hat der Minister dem System nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt.

So erwarten die Unternehmen eine Aufweichung der strengen Regeln in Bezug auf den Einsatz von Boni. Diese dürfen Spielern aktuell nur einmal angeboten werden. Zudem forderten Vertreter des Glücksspiel-Verbands, das Einzahlungslimit in Höhe von 5.000 SEK (470 Euro) anzuheben.

Ob die Forderungen von Suchtexperten und Glücksspiel-Anbietern bei der kommenden Regierung Gehör finden werden, bleibt abzuwarten. Allerdings hat die Glücksspiel-Gesetzgebung der vergangenen Monate gezeigt, dass die Politiker auch vor einschneidenden Maßnahmen nicht zurückschrecken, wenn es um das Glücksspiel in Schweden geht.