Freitag, 22. November 2024

16-Jähriger überfällt Spielhalle und flieht mit Taxi

maskierte Jugendliche Ein genialer Plan? Jugendliche fliehen nach Spielhallen-Überfall mit dem Taxi. (Symbolbild: pixabay.com)

Ein 16-jähriger Schüler und sein 21 Jahre alter Komplize sollen eine Spielhalle in Herne überfallen haben. Für ihre Flucht sollen die beiden Täter vorab ein Taxi zum Tatort bestellt haben. Nun müssen sich die beiden in Bochum vor dem Landgericht verantworten, berichteten heute die Ruhr Nachrichten.

Als „todsicheres Ding“ habe das Duo ihren vermeintlich sorgfältig geplanten Coup beschrieben. Der Jüngere der beiden habe die Spielhallen-Mitarbeiterin mit dem Messer bedroht und sie zur Herausgabe des Geldes gezwungen, während der Komplize vor dem Gebäude Schmiere gestanden habe.

Das Taxi habe bereits an der Straßenecke gewartet. Mit einer Beute von rund 600 Euro hätten die Täter sich dann in die Innenstadt fahren lassen, berichtete der 16-Jährige vor Gericht und erklärte:

Ich wusste ja, wann das Taxi in etwa da sein wird, kurz vorher bin ich dann rein in die Spielhalle.

Die Fluchtfahrt habe 9,70 Euro gekostet. Das Geld hätten sie der Beute entnommen. Der Fahrer habe nichts bemerkt, so die Täter. Weit gekommen sind die Spielhallen-Räuber jedoch nicht. Die Polizei habe den 21-Jährigen noch in derselben Nacht festnehmen können.

Drogen und Geldprobleme

Gegen den Teenager sollen anfangs die Beweise nicht ausgereicht haben, da sein Komplize ihn nicht verraten habe. Später habe er allerdings überführt werden können und sei ins Jugendgefängnis gebracht worden.

Dort müsse er nun eine ältere zweijährige Haftstrafe absitzen. Neben dem derzeit laufenden Verfahren soll noch eine weitere Verhandlung anstehen, bei der sich der Jugendliche wegen bewaffneten Raubüberfalls in Wuppertal verantworten müsse. Dem jungen Mehrfachtäter drohe nun eine hohe Gesamtstrafe.

Spielhallen-Überfälle immer häufiger und brutaler

Bewaffnete Überfälle auf Spielhallen scheinen sich in letzter Zeit zu häufen. Erst vor drei Tagen berichtete die Südwest Presse von drei Überfällen, die innerhalb einer Woche auf Spielhallen in Reutlingen verübt worden seien. Zuletzt habe ein bislang unbekannter Täter eine Mitarbeiterin mit einem Messer bedroht, um die Herausgabe des Geldes zu erzwingen. Nach dem Täter werde gefahndet.

Anfang August sollen zwei mit einer Pistole bewaffnete Täter eine Spielhalle in Bochum ausgeraubt haben, berichtete PR Online. Die anwesenden Kunden hätten sie mit Schlägen traktiert. Unter Vorhalten der Schusswaffe hätten die Räuber die Mitarbeiterin gezwungen, ihnen den Inhalt der Kasse zu übergeben. Die Täter sollen noch auf freiem Fuß sein.

Als Motiv hätten beide Täter Geldprobleme angegeben. Der Teenager, der bereits seit seinem 11. Lebensjahr Drogen konsumiere, erklärte, er habe Schulden bei mehreren Dealern.

Auch der 21-Jährige habe massive Geldprobleme gehabt. Daher seien die Überfallpläne auf die Spielhalle „ganz passend“ gekommen. Heute schäme er sich für diese Tat. Die Urteilsverkündung ist für den 21. September vorgesehen.