Illegales Glücksspiel: Finanzpolizei Österreich hat 2022 über 200 illegale Spielautomaten beschlagnahmt
Die Finanzpolizei führte 2022 viele Glücksspiel-Razzien durch (Bild: BMF/Finanzpolizei)In Österreich geht die Finanzpolizei weiter energisch gegen das illegale Glücksspiel vor. Darauf deutet eine Behördenbilanz über das erste Halbjahr 2022 hin. Der Zeitung Kurier zufolge seien in dem Zeitraum bereits Hunderte von illegalen Spielautomaten sichergestellt und weitere Glücksspiel-bezogene Straftaten geahndet worden.
Millionenstrafen verhängt
Demnach habe die Finanzpolizei in den ersten sechs Monaten des Jahres 233 illegale Spielautomaten beschlagnahmt. Die verbotenen Aktivitäten im Bereich Glücksspiel hätten zudem zur Verhängung von Geldstrafen in Höhe von 1,4 Mio. Euro geführt.
Vertreter des Finanzministeriums betonten dem Kurier gegenüber den Erfolg des hohen Ermittlungsdrucks:
Oftmals riskante Einsätze
Dabei liefen die Einsätze für die Beamten nicht ohne Risiko ab. Der Polizei zufolge seien die Betreiber der illegalen Spielstätten vielfach gewaltbereit und bewaffnet. Hinzukomme, dass die Kriminellen oftmals die Zugänge zu den Etablissements verbarrikadierten. Es sei sogar vorgekommen, dass eine Eingangstür unter Strom gesetzt worden sei, um die Polizei und andere missliebige Besucher wirksam abzuschrecken.
Als beispielhaft für die Abwehrmaßnahmen schildert die Finanzpolizei dem Kurier die Razzia gegen ein illegales Poker-Casino in Wien:
Der Betreiber der verbotenen Spielstätte habe es jedoch nicht beim Einsatz der Spielautomaten belassen. Darüber hinaus hätten die Beamten Kokain sowie Hehlerwaren in Form von Uhren und anderen Wertgegenständen sichergestellt.
Diese belege einen deutlichen Trend. Demnach wandelten sich die Etablissements immer stärker zu multikriminellen Standorten“. Dort komme es neben dem illegalen Spiel vielfach zu Prostitution, Hehlerei oder dem Geldverleih zu Wucherzinsen.
Schon im vergangenen Jahr konnte die Finanzpolizei von Österreich große Erfolge im Kampf gegen das illegale Glücksspiel vermelden. So hätten 2021 über 800 illegale Spielautomaten aus dem Verkehr gezogen worden können. In Folge der Verfahren seien zudem Geldstrafen in Höhe von 36 Mio. Euro beantragt worden.
Die Aktionen der Finanzpolizei gegen illegale Machenschaften dehnten sich auf verschiedenste Wirtschaftsbereiche aus. Zum Ziel der Maßnahmen erklärte Österreichs Finanzminister Magnus Brunner gegenüber der Zeitung:
Damit würden legale und ehrliche Unternehmen geschützt und das Steueraufkommen im Land gesichert, so Brunner. Insgesamt seien durch die Arbeit der Finanzpolizei bisher über 4.000 Strafanträge gestellt und Geldstrafen in Höhe von 11,2 Mio. Euro verhängt worden.
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