Jahresreport der deutschen Games-Branche 2022 veröffentlicht
Der Jahresreport der Games-Branche zeigt positive Entwicklungen. (Bild: pixabay.com, casinoonline.de)Der Verband der deutschen Games-Branche game hat am Montag den Jahresreport der deutschen Games-Branche 2022 veröffentlicht. Der Report bietet einen Überblick über die aktuelle Marktentwicklung des Games-Standorts Deutschland, der auf ein bewegtes Jahr zurückblicken kann.
2021 sei ein Jahr voller Herausforderungen gewesen, sagte game-CEO Felix Falk im Vorwort. Insbesondere die Pandemie habe die Arbeit der Branche erschwert, da kreative Teamarbeit im Homeoffice habe schwerer umgesetzt werden können. Zudem hätten finanziell insbesondere kleinere Unternehmen zu kämpfen gehabt.
Doch es gebe auch viel Positives zu vermelden. So sei ein starkes Wachstum des Games-Marktes zu verzeichnen. Dies sei unter anderem der steigenden Anzahl an Gamerinnen und Gamern geschuldet.
Games-Markt verzeichnet Wachstum. (Bild: pixabay.com)
Darüber hinaus habe sich politisch einiges verändert, da die Zuständigkeit vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gewechselt sei. Dies habe die Einführung der Games-Förderung auf Bundesebene mit sich gebracht.
Trotz dieses Fortschritts sei die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich immer noch niedrig, so Falk:
Umsatzrekorde des deutschen Games-Marktes: Ein Anfang ist gemacht
Laut Falk müsse noch viel getan werden, um mit dem internationalen Markt ernsthaft konkurrieren zu können. Gleichwohl dürften die von game ermittelten Daten Anlass zu Hoffnung geben.
2021 habe der deutsche Markt einen Umsatzrekord verzeichnen können. So sei mit Spielen und Hardware ein Umsatz von 9,8 Mrd. Euro erzielt worden. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies eine Steigerung von 17 %.
Im internationalen Ranking bewege sich Deutschland nach Umsatz auf dem fünften Rang. In Europa liegt Deutschland an der Spitze.
In-App- und In-Game-Käufe seien hierbei die größten Wachstumsmotoren gewesen. Bemerkenswert seien auch die Umsätze, die durch den Verkauf von Hardware erzielt worden seien. Diese seien um 18 % auf 3,6 Mrd. Euro gestiegen. Gäbe es keine Lieferengpässe, wäre der Umsatz noch höher ausgefallen.
Games immer beliebter in Deutschland
Dass der deutsche Games-Markt ein enormes Wachstum verzeichnen könne, liege vor allem daran, dass Games in Deutschland beliebter seien als je zuvor. Sechs von zehn Deutschen zwischen 6 und 69 Jahren griffen regelmäßig zu Konsole, PC, Tablet oder Handy, um zu spielen.
Die Tatsache, dass Games nicht nur die jüngere Generation ansprechen, zeigen die von game ermittelten Daten. So seien die Spielerinnen und Spieler im Schnitt 37 Jahre alt. Die 50-59-Jährigen sowie die Gruppe der über 60-Jährigen machten rund ein Drittel der Gamer aus.
Der Games-Verband erklärt:
Die am meisten genutzte Gaming-Plattform sei das Smartphone. 23,5 Millionen Spielerinnen und Spieler hätten 2021 regelmäßig ihr Handy zum Spielen genutzt. Dies sei im Vergleich zu 2020 ein Anstieg von mehr als 800.000.
Retro-Games erleben eine Renaissance. (Bild: pixabay.com)
Doch auch Retro-Konsolen hätten eine Renaissance erlebt. Neuauflagen von Gameboy, Sega Mega Drive und Amiga 500 erfreuten sich hoher Popularität. 3,9 Millionen Fans hätten 2021 mindestens eine klassische Konsole erworben.
Wachsender Arbeitsmarkt in der Games-Branche
Mit dem wachsenden Markt steige das Potenzial für Unternehmen und Beschäftigte. Derzeit gebe es in Deutschland 786 Unternehmen, die Spiele entwickeln oder vertreiben. 11.242 Menschen seien dort beschäftigt.
Games-Branche ist bunter und diverser
Die Games-Branche verzeichnet mit 25 % einen besonders hohen Anteil an Frauen im Vergleich zu anderen Teilen der digitalen Wirtschaft. Laut game sei ein weiterer Ausbau des Frauenanteils in den Belegschaften vorgesehen.
Der Anteil an Frauen und Angestellten aus dem Ausland ist in der Games-Branche höher als in anderen Wirtschaftszweigen. (Bild: pixabay.com)
Ebenfalls höher als in anderen Branchen sei der Anteil an Angestellten ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Dies liege vor allem daran, dass der deutsche Arbeitsmarkt den Bedarf an Spezialisten nicht decken könne und Mitarbeiter aus dem Ausland akquiriert würden.
Auch der erweiterte Arbeitsmarkt bei Dienstleistern, im Handel, bei Bildungseinrichtungen, Medien und im öffentlichen Sektor verzeichne einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen. Diese lägen derzeit bei über 28.000. Der Verband gehe von einem Potenzial von mindestens 60.000 Arbeitsplätzen im Kernarbeitsmarkt aus.