Glücksspiel-Einsatzlimit: Belgien begrenzt wöchentliche Einzahlungen auf 200 Euro
Das neue Glücksspiel-Einsatzlimit soll in Belgien ab Oktober gelten (Bild: Unsplash)In vielen europäischen Ländern gilt ein Einsatzlimit für das Online-Glücksspiel. Belgien will seine entsprechende Regelung nun verschärfen. Demnach sollen die Einzahlungen je Anbieter künftig auf wöchentlich 200 Euro begrenzt werden.
Am Mittwoch verkündete die Glücksspielkommission die von der Branche der Glücksspiel-Anbieter heftig kritisierte Absenkung. Somit soll in Belgien ab kommendem Oktober das bisherige Glücksspiel-Einsatzlimit je Anbieter mehr als halbiert werden.
In dem Statement [Seite auf Französisch] der Behörde heißt es:
Die Berechnung der 200-Euro-Grenze soll auf den Spieler-Einsätzen der jeweils letzten sieben Tage erfolgen. Belgien setzt damit auf einen anderen Ermittlungszeitraum als beispielsweise Deutschland. Hierzulande gilt seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages im vergangenen Juli eine monatliche Regelung. Gegenwärtig liegt das Limit bei 1.000 Euro. Dies ist allerdings anbieterübergreifend, was deutlich restriktiver ist als die Regelung in Belgien
Individuelle Einsatzlimit-Erhöhung möglich
Es solle belgischen Spielern jedoch ermöglicht werden, wöchentlich mehr als 200 Euro bei einem Anbieter zu setzen. Dazu müssten sie eine Anfrage an den Betreiber stellen, um das Einsatzlimit manuell erhöhen zu lassen. Dies werde laut Behörde jedoch nur nach einer eingehenden Prüfung der Zahlungsfähigkeit der Spieler möglich sein.
So müssten Betreiber vor einer Anhebung des Einsatzlimits bei der belgischen Nationalbank die Kreditsituation der Spieler abfragen. Dadurch solle festgestellt werden, ob diese gegebenenfalls mit ihren Rückzahlungen in Verzug geraten seien. Die Limits würden nur erhöht, wenn dies ausgeschlossen werden könne. Zur Sicherheit fordere die Behörde während der Prüfung eine dreitägige Sperrfrist, ehe die beantragte Erhöhung in Kraft treten könne.
Die Bonitätsprüfung rief bei den Glücksspiel-Anbietern umgehend harsche Kritik hervor. Sie argumentieren, dass zu strenge Checks viele Kunden abschrecken könnten. Damit werde die Kanalisierung gefährdet, da Spieler in den illegalen Schwarzmarkt gedrängt würden.
Die Glücksspielkommission warnte Betreiber von Online-Casinos und -Sportwetten, dass sie auch weiterhin plane, regelmäßige Kontrollen durchzuführen. Auf diese Weise wolle sie sicherzustellen, dass Spieler mit zwischenzeitlich erhöhten Einsatzlimits nicht in eine bedrohliche finanzielle Schieflage geraten seien. Dies werde aus Sicht der Behörde dazu beitragen, die durch das Glücksspiel erlittene Schäden in Grenzen zu halten.