Freitag, 22. November 2024

Chris Christie will Verbot von iGaming in den USA verhindern

chris christie

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Chris Christie möchte Online Glücksspiel in New Jersey weiterhin erlaubt sehen. (Bildquelle)

Chris Christie, seines Zeichens Gouverneur von New Jersey, hat Präsident Donald Trump sowie den Kongress aufgefordert, ein Verbot von Online Glücksspiel in den USA zu überdenken. Gemeinsam mit dem Senat und Abgeordnetenhaus von New Jersey richtete er sich in einer Resolution und der Bitte an das Weiße Haus, den US-Bundestaaten weiterhin das Recht zuzugestehen, individuelle Regulierungsmodelle für Online Glücksspiel erlassen zu dürfen. Sollte der „Restoration of America’s Wire Act“ (RAWA) von 2014 tatsächlich beschlossen werden, so würde reguliertes Online Glücksspiel in den USA flächendeckend unmöglich. In diesem Zusammenhang wies Christie außerdem auf die verheerenden wirtschaftlichen Folgen hin, die mit einem bundesweiten Verbot von iGaming verbunden wären. Doch nicht allen ist an einem legalen Glücksspielmarkt für Onlineangebote in den USA gelegen.

Sheldon Adelson für Neuauflage von RAWA

Der Restoration of America’s Wire Act gibt seit 2014 Anlass für eine rege Diskussion über das Verbot oder die Legalisierung von iGaming in den Vereinigten Staaten. Seit seiner Einbringung ist er immer wieder Thema vor dem Kongress gewesen. Als Erweiterung des Wire Acts von 1961 sieht er vor, die meisten Arten von Online Glücksspiel in den USA zu verbieten, gewährt jedoch bestimmten Spielformen eine Ausnahme, darunter Daily Fantasy Sports und Online Pferderennen. Grund dafür sind die Regelungen zur kabelgestützten Informationsübertragung, die die Übermittlung von Wetten über das Internet unmöglich machen würden. Unter dem bisher geltenden Recht aus den 60er Jahren sind lediglich Sportwetten unzulässig. Als vehementer Verfechter einer Neuauflage des Wire Acts gilt Sheldon Adelson, Inhaber der Las Vegas Sands Corporation und einer der reichsten Männer der Welt. Als bekennender Republikaner hat er Donald Trumps Wahlkampagne unterstützt und gehört zu den wichtigsten Geldgebern der Partei. Und auch Justizminister Jeff Sessions ist einem Verbot von Online Gaming nicht abgeneigt.

Online Glücksspiel rettet Atlantic City

In New Jersey ist mit Atlantic City eins der größten Glücksspiel- und Casinozentren der USA hinter Las Vegas verortet. Der Bundesstaat gehört neben Nevada und Delaware zu den wenigen Gebieten der USA, in denen Online Glücksspiel seit einer Entscheidung des Justizministeriums von 2011 offiziell erlaubt ist. Mittlerweile haben auch andere Staaten ihr Interesse an der Zulassung von Onlineangeboten bekundet. Ein bundesweites Verbot von iGaming wäre mit großen finanziellen Verlusten für sowohl einheimische Casinobetreibe, die mittlerweile auch auf Onlineangebote umstiegen sind, als auch für den Staat New Jersey verbunden. Dazu gehören ein Rückgang der Steuereinnahmen, Arbeitslosigkeit und umsonst getätigte Investitionen. In dem von Verfall und Leerstand bedrohten Atlantic City erholte sich die angeschlagene Wirtschaft erst mit der Legalisierung bestimmter Formen von Online Glücksspiel wieder. Zum ersten Mal seit rund zehn Jahren befinden sich auch die Umsätze der ansässigen Casinobetreiber wieder auf dem Wege der Besserung und erreichten ein Plus von 4,3 %.

Chris Christie appelliert an Donald Trump

In seinem Schreiben an Präsident Trump, seine Regierung und den Kongress erläutert Chris Christie die Situation so:

„Mit dieser Resolution sollen der Präsident der Vereinigten Staaten Donald Trump, die Mitglieder seiner Regierung und der Kongress dazu angehalten werden, sämtliche Maßnahmen und Vorstöße, die die Bundesstaaten davon abhalten, Online Glücksspiel zu erlauben, abzulehnen und zu verhindern. […] Ein bundesübergreifendes Verbot von iGaming hätte direkte negative Auswirkungen auf New Jersey. Investitionen seitens des Staates und seitens Atlantic City zur Umsetzung der Regulierungsmaßnahmen würden auf diese Weise zerstört, wirtschaftliches Potenzial bliebe ungenutzt und bereits geschaffene Arbeitsplätze gingen verloren. Steuereinnahmen in Millionenhöhe werden fehlen und wertvolle Geschäftsmöglichkeiten für Casinobetreiber in Atlantic City bleiben auf der Strecke.“

DFS und Pferderennen auf der sicheren Seite

Sollte der Wire Act tatsächlich in überarbeiteter Version beschlossen werden, dann wäre damit das restriktive Schicksal der Onlineglücksspielwelt besiegelt. Casinospiele, Poker und Sportwetten wären auf diese Weise bis auf weiteres nicht mehr möglich in den Vereinigten Staaten, auch nicht mehr in den bis dato liberalen Gebieten New Jerseys, Delawares und Nevadas. Lediglich Online Pferdewetten und Daily Fantasy Sports, das in den USA mit DraftKings und FanDuel große Erfolge feiert, wären von dem Verbot ausgenommen. Donald Trump hält sich unterdessen bedeckt, was das Thema Wettverbot angeht. Auf diesbezügliche Fragen hin erklärte er, gute Beziehungen zu beiden Seiten zu unterhalten und ließ sich nicht auf eine Position festlegen.