Samstag, 23. November 2024

Gamescom 2022: Absagen von Gaming-Giganten Playstation, Blizzard und Nintendo

Menschen, Leuchtkugel Nach Absage großer Publisher: Wird die Gamescom 2022 erneut zum Publikumsmagneten? (Bild: gamescom.de)

Nach Blizzard Activision und Nintendo hat auch Sony Interactive seine Teilnahme an der Gamescom 2022 abgesagt. Somit werde die Gaming-Community auf die Vorstellung weiterer lang erwarteter Neuheiten verzichten müssen, berichtete das Branchenmagazin GamesWirtschaft diese Woche.

Durch die Absage der großen Player der Branche werden Weltpremieren von Call of Duty: Modern Warfare 2 von Activision Blizzard, Splatoon 3 von Nintendo und PlayStation VR2 sowie God of War Ragnarök von Sony Interactive nicht auf der Gamescom präsentiert werden.

Eine verbindliche Zusage weiterer großer Publisher wie Astragon Entertainment, Electronic Arts, Konami, Ubisoft, Warner Bros, Capcom, Square Enix und Microsoft Xbox soll derzeit noch nicht vorliegen. Dabei verbleiben nur noch zwei Monate, bis die Gamescom ihre Pforten öffnet. Möglicherweise könnten weitere Absagen folgen.

Der Veranstalter KoelnMesse und der Branchenverband game haben erst letzten Monat berichtet, dass bereits 250 Aussteller zugesagt hätten. Allerdings befänden sich darunter allein rund 50 Anbieter von Fan- und Merchandise-Artikeln. Weiterhin habe die Gamescom ein großes Interesse an Länderpavillons verzeichnet. Da sich diese allerdings in der Business Area befinden, haben Privatbesucher keinen Zugang.

Stofftiere

Ein großer Teil der Aussteller auf der Gamescom 2022 sind Merchandise-Anbieter.

Zurzeit sollen bereits mehr als 60.000 Tickets verkauft worden sein. Ob die Rekordzahl von 2019 mit 373.000 Messegästen auch in diesem Jahr erreicht werden kann, könnte angesichts der Absagen der Kundenmagneten Sony, Nintendo und Activision bezweifelt werden.

Corona, steigende Kosten und Personalmangel

Es stellt sich nun für viele Gaming-Fans die Frage nach den Gründen für die Absagen der Teilnahmen an der weltgrößten Gaming-Messe. Genaue Angaben machten die Unternehmen dazu nicht, wie sich einer Stellungnahme von Nintendo of Europe in Frankfurt entnehmen lässt:

Die Gamescom ist für Nintendo ein zentrales Event im Veranstaltungskalender. In diesem Jahr haben wir uns nach sorgfältiger Abwägung jedoch gegen eine Teilnahme in Köln entschieden.

Bei genauer Betrachtung der Situation könnten die Gründe vielfältiger Natur sein. Einer von ihnen könnten die in einigen Ländern erneut steigenden Corona-Zahlen sein, die neue Restriktionen mit sich bringen könnten.

Dies hätte dann möglicherweise strengere Auflagen oder gar die Absage aller Massenveranstaltungen zur Folge, ein Risiko, das einige Unternehmen vielleicht nicht eingehen wollen.

Ein weiterer Faktor könnten die gestiegenen Kosten sein. Für Gamescom-Stände mittlerer Größe müssen die Aussteller mit Kosten in sechs- bis siebenstelliger Höhe rechnen. Wegen der Materialknappheit und der Lieferengpässe steigen die Kosten derzeit drastisch in die Höhe.

PCs, Monitor, Gamer

Der Aufbau eines Stands auf der Gamescom ist mit großem Aufwand und hohen Kosten verbunden. (Bild: casinoonline.de)

Aufgrund der derzeitigen Finanzkrise, die fast alle großen Märkte betrifft, haben auch große Konzerne weniger Spielraum in ihren Kalkulationen. Sie setzen schneller den Rotstift an, insbesondere bei großen Events wie der Gamescom.

Das Fehlen an Personal ist ein weiterer Faktor. Nachdem das Messegeschäft zwei Jahre lang brach gelegen hatte, orientierten sich viele Mitarbeiter um und suchten sich Jobs in anderen Sektoren.

Dieses Personal fehlt allerdings jetzt. Um einen Gamescom-Stand aufzubauen und zu betreiben, sind Hunderte Mitarbeiter erforderlich, vom Techniker bis hin zum Caterer und Security-Mitarbeiter.

Nicht zuletzt könnte auch die Digitalisierung ein Grund dafür sein, dass die Publisher auf Offline-Events eher verzichten können. Während der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen sich auf den Ausbau ihrer Online-Präsenz fokussiert, um ihre neusten Produkte effizient zu vermarkten. Dadurch könnte die Beteiligung an einer Messe obsolet geworden sein.