Sonntag, 24. November 2024

WSOP 2022: Stefan Lehner bringt das erste Bracelet nach Österreich

Stefan Lehner bringt das erste WSOP-Bracelet nach Österreich. (Bild: wsop.com)

Stefan Lehner hat das erste goldene Bracelet für Österreich bei der World Series of Poker 2022 (WSOP) gewonnen. Beim Event #16: $3.000 No-Limit Hold’em im Bally’s und Paris Las Vegas gelang es dem Österreicher in der Nacht zu Sonntag, sich in einem Teilnehmerfeld von 1.240 Spielern durchzusetzen [Seite auf Englisch].

Die Teilnehmer bei diesem Event generierten einen Gesamtpreispool von 3.310.000 USD. An den Erstplatzierten gingen 558.616 USD. Zudem konnte Lehner sein erstes Bracelet gewinnen.

Final Table-Resultate

  1. Stefan Lehner – Österreich – 558.616 USD
  2. Toby Boas – USA – 345.244 USD
  3. Nathan Russler – USA – 248.198 USD
  4. David Miscikowski – USA – 180.795 USD
  5. Alex Foxen – USA – 133.300 USD
  6. Kevin Stevens – USA – 99.535 USD
  7. Joey Weissman – USA – 75.282 USD
  8. Nicholas Dolen USA – 57.683 USD
  9. Davide Suriano – Italien – 44.785 USD

Final Table-Action

Der US-Amerikaner David Miscikowski startete als Chipleader in die Action am Final Table. Es sah fast so aus, als sei damit das Spiel für den Österreicher auf Platz 9 zu Ende, nachdem Miscikowski Lehner mit Flush-over-Flush einen gehörigen Teil seines Stacks abgenommen hatte.

Miscikowski war es auch, der den Italiener Davide Suriano auf Platz 9 an die Rails schickte, gefolgt von Nicholas Dolan, der gegen Alex Foxen unterlag. Joey Weissman musste sich mit Platz 7 zufriedengeben, nachdem er mit Kh-Jh gegen As-Ks von Nathan Russler verloren hatte.

Russler war es auch, der Kevin Stevens mit Ac-Kh gegen Ah-Qd vom Tisch nahm. Es folgten Alex Foxen auf Platz 5 und Miscikowski auf dem vierten Platz. Lehner gelang es indes, sich durch Russler aufzudoppeln.

Russler, der gegen den Österreicher einen erheblichen Teil seines Stacks verloren hatte, stellte seine verbliebenen Chips mit einem Zehnerpaar in die Tischmitte und erhielt einen Call von Lehner.

Der King am Turn bescherte dem Österreicher einen großen Zuwachs für seinen Stack, für Russler bedeutete dies das Ende des Turniers auf dem dritten Platz.

Toby Boas

Toby Boas ging als klarer Chipleader ins Heads-up. (Bild: wsop.com, @Danny Kim)

Ein spannendes Heads-up-Duell

Lehner, der zuvor zwar zweimal aufdoppeln konnte, ging dennoch mit einem deutlich kleineren Stack ins Heads-up gegen US-Amerikaner Toby Boas. Dieser konnte auch in den ersten Händen mehr Boden gewinnen.

Bei einem Board von 8s-7s-2c-Kc-Qs kam der Wendepunkt für den Österreicher. Boas stellte All-in, um einen Flush vorzutäuschen, doch Lehner ließ sich nicht beirren und antwortete mit seinen Two Pair Ks-8h mit einem Call.

Boas musste sich mit 5c-4s, dem misslungenen Gutshot, geschlagen geben und verlor einen großen Teil seines Stacks.

In der finalen Hand stellte Lehner mit As-10c All-in, Boas callte mit Ad-7c. Das Board brachte für den US-Amerikaner keinen Treffer, was den Sieg für den Österreicher bedeutete.

Lehner sagte nach Beendigung des Turniers:

Mir fehlen die Worte, glaube ich. Am Anfang war ich Zweiter im Chipcount, aber dann war ich die ganze Zeit über shortstacked. Also habe ich sehr gut gespielt und bin sehr glücklich, dass ich dieses [Bracelet] jetzt habe.

Lehner gelang der große Erfolg erst drei Tage nach seiner Ankunft in Las Vegas bereits beim ersten WSOP-Turnier, an dem er teilnahm. Zwar war dies nicht das erste Mal, dass Lehner bei einem WSOP-Event glänzen konnte.

Letztes Jahr erreichte er bereits den vierten Platz beim WSOP Online Fifty Stack 2021 und gewann ein Preisgeld von 105.507 USD. Doch es sei etwas ganz anderes, gegen echte Menschen zu spielen. Das sei echtes Poker.