Politik-Wetten: Briten glauben nicht an Rücktritt von Premier Boris Johnson
Trotz mehrerer Skandale bleibt Premierminister Boris Johnson im Amt. (Bild: flickr.com, Number 10)Der britische Premierminister Boris Johnson verteidigt scheinbar immer noch erfolgreich sein Amt. Nach der Veröffentlichung des Berichts [Seite auf Englisch] zur „Partygate-Affäre“ der Spitzenbeamtin Sue Gray am Mittwoch erklärte Johnson in seiner Stellungnahme, dass er nicht zurücktreten werde. Laut Buchmacher Smarkets seien die Chancen auf eine Amtsniederlegung seitens des Premiers sogar gesunken.
Laut dem Bericht von Gray hätten Regierungsmitarbeiter gemeinsam mit Johnson während des Lockdowns in der Downing Street 10 zwischen dem 9. und 17. April 2021 gefeiert. Der Rest des Landes sei in dieser Zeit jedoch an harte Restriktionen gebunden gewesen.
Trunkenheit bis zum Erbrechen
In ihrem Bericht legte Gray auf 37 Seite das Fehlverhalten der Führungsspitze offen. So sollen die Partygäste betrunken gewesen sein und sich auf den Teppichen übergeben haben. Auf dem Boden und an den Wänden sei Wein verschüttet worden.
Die Beteiligten am „Partygate-Skandal“ sollen dem übermäßigen Alkoholkonsum gefrönt haben. (Bild: pixabay.com)
Zudem prangerte Gray mangelnden Respekt und Fehlverhalten gegenüber dem Sicherheits- und Reinigungspersonal an.
In ihrem Report forderte Gray den Premier dazu auf, die Verantwortung für die „Kultur in No. 10“ zu übernehmen. So sei auch am Vorabend der Beerdigung von Prinz Philip ausschweifend bis in die frühen Morgenstunden gefeiert worden.
Johnson mit besseren Chancen auf Verbleib in seinem Amt?
Als Reaktion auf den Bericht versprach Premierminister Johnson, „das Verhalten und den Ruf der Regierung zu bereinigen“. Matt Shaddick vom Wettportal Smarkets, das sich auf Politikwetten spezialisiert hat, erklärte, dass Johnson dennoch erneut einer Amtsniederlegung entkommen könne.
Laut Smarkets Politics hätten sich die politischen Überlebensaussichten nach der Veröffentlichung des Sue-Gray-Berichts sogar verbessert. So seien die Chancen, dass Johnson die Downing Street noch in diesem Jahr werde verlassen müssen, gemäß den jüngsten Erhebungen von 35 % auf 23 % gesunken.
Shaddick erläuterte:
Was die Wetten auf eine mögliche Nachfolge Johnsons angehe, so seien diese auch weiterhin offen. Das Fehlen eines starken Favoriten könne die Rettung des Premierministers sein, erklärte Shaddick.