Freitag, 22. November 2024

Glücksspiel-Branche lobt Irlands Regulierungs-Pläne

Irland Regierungsgebäude Oireachtas Das Rechtskomitee der irischen Regierung schlägt verschiedene Spielerschutz-Regelungen vor (Bild: Facebook/Oireachtas)

Irland ist einer Neuregulierung des Glücksspiels ein weiteres Stück näher gerückt. Am Mittwoch publizierte das Rechtskomitee der Regierung einen Entwurf zu den Rahmenbedingungen und Kernthemen eines neuen Glücksspiel-Gesetzes. Sowohl der europäische Glücksspiel-Verband EGBA als auch der irische Glücksspiel-Riese Flutter Entertainment lobten den erzielten Fortschritt.

Neue Maßnahmen für den Spielerschutz

Das Komitee habe bei seiner Prüfung der aktuellen Glücksspiel-Gesetzgebung zahlreiche Mängel festgestellt, heißt es auf der Webseite der Regierung [Seite auf Englisch]. Die Komitee-Mitglieder hätten entsprechende Verbesserungsvorschläge und Neuerungen formuliert.

Insgesamt sei das Ziel der neuen Gesetzgebung ein verbesserter Spieler- und Jugendschutz sowie ein erstmals konkretes Vorgehen gegen nicht lizenzierte Glücksspiel-Anbieter. Das Komitee empfehle insgesamt sechs Kernmaßnahmen, um diese Ziele zu erreichen:

  • Ein IP-Blocking, um Spielern den Zugang zu Anbietern ohne irische Lizenz zu erschweren
  • Ein auf die Nacht begrenztes Werbefenster für Glücksspiel-Werbung im TV
  • Die Erwägung eines Verbots von Sponsoren-Partnerschaften zwischen Glücksspiel-Anbietern und Sport-Teams und -Ligen
  • Ein einheitliches Regelwerk der Glückspiel-Behörde in Bezug auf Vorgaben zum verantwortungsvollen Glücksspiel
  • Eine automatisierte Software zur Altersüberprüfung bei Erstanmeldung auf Online-Glücksspiel-Portalen
  • Eine Überprüfung, inwiefern Bonitätsprüfungen zu Zwecken des Spielerschutzes mit der Datenschutzgrundverordnung der EU vereinbar sind

Für EGBA und Flutter ein „Meilenstein“

Die nationale und internationale Glücksspielbranche hat sehr positiv auf die Vorschläge des Komitees reagiert. Wie der Glücksspiel-Verband EGBA am Donnerstag schrieb, habe Irland damit einen „Meilenstein“ erreicht. Das Land zeige, dass es bereit und gewillt sein, eine moderne Regulierung ihrer Glücksspiel-Landschaft zu schaffen.

Aktuell sei Irland noch eines der wenigen Länder Europas, in dessen Glücksspiel-Gesetzgebung das Online-Glücksspiel gänzlich unbeachtet bleibe. Dies werde sich mit dem angestrebten neuen Glücksspiel-Gesetz nun ändern. EGBA-Generalsekretär Maarten Haijer kommentiert:

Wir danken dem Komitee für seinen Bericht und die Bereitschaft, bei seiner Beratung auch die Meinungen diverser Stakeholder zu berücksichtigen. Ein kollaborativer Ansatz ist von größter Wichtigkeit, denn es liegt im Interesse aller Stakeholder, dass Irland einen gut regulierten Glücksspiel-Markt hat.“

Die EGBA rate Irland darüber hinaus, sich an anderen EU-Ländern zu orientieren. In vielen Ländern gebe es sinnvolle Glücksspiel-Regelungen, die seit Jahren positiv zum Spielerschutz beitrügen. Es sei also nicht nötig, „das Rad neu zu erfinden.“

Auch der irische Glücksspiel-Konzern Flutter Entertainment ließ es sich nicht nehmen, von einem „Meilenstein in der Glücksspiel-Regulierung“ zu sprechen. Das Unternehmen bedanke sich bei dem Komitee, an dem Entwurf mitgewirkt haben zu können, heißt es in der jüngsten Pressemeldung. Mit dem Ergebnis sei Flutter überaus zufrieden.

Für besonders wichtig halte der Konzern die Arbeit der geplanten Glücksspiel-Behörde. Diese stehe vor einer großen Aufgabe, um den Glücksspiel-Markt des Landes gut und effizient zu regulieren und damit vor allem vulnerable Spieler zu schützen.