Aus für Camelot: Allwyn gewinnt das Rennen um die britische National Lottery
Allwyn gewinnt den Wettbewerb um die britische National Lottery. (Bild: pixabay.com)Der tschechische Glücksspiel-Konzern Allwyn Entertainment (ehemals Sazka Group) hat das Rennen um die Lizenz der britischen National Lottery, eine der größten Lotterien der Welt, gewonnen. Dies gab die britische Glücksspielkommission UK Gambling Commission (UKGC) am Dienstag in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekannt.
Die Wahl von Allwyn sei das Ergebnis eines fairen Wettbewerbs, in dessen Endphase vier Bewerber übriggeblieben seien. Dies sei die höchste Anzahl an Anträgen seit der Vergabe der ersten Lotterie-Lizenz im Jahre 1994, so die Kommission.
Die National Lottery ist eines der lukrativsten Regierungsgeschäfte im Vereinigten Königreich und eine der größten Lotterien der Welt. Allein im Jahr 2021 erzielte der aktuelle Betreiber Camelot einen Umsatz von 8,3 Mrd. GBP und sammelte 1,9 Mrd. GBP für Wohltätigkeitsorganisationen.
Nach 28 Jahren wird Camelot nach Ablauf der aktuellen Lizenz im Jahre 2024 nicht länger Inhaber der heiß umkämpften Konzession sein. Neben Camelot und Allwyn hatten sich auch Sisal Spa und The New Lottery Company Ltd. beworben.
Der Erwerb der britischen Lotterie-Betriebsrechte stellt eine bedeutende Erweiterung des europaweiten Portfolios des tschechischen Unternehmens dar. Dieses umfasst die SAZKA Lotterie in der Tschechischen Republik, OPAP in Griechenland und Zypern, die Österreichischen Lotterien und Lotto Italia.
Frischer Wind für die National Lottery
Mit ausschlaggebend für die Entscheidung der UKGC dürfte die Ankündigung Allwyns gewesen sein, mehr in Wachstum und innovative Produkte investieren zu wollen. Dies solle sich positiv auf die Beiträge für wohltätige Zwecke auswirken.
Julian Knight, Vorsitzender des Kulturausschusses des Unterhauses, habe die Entscheidung, Allwyn zu ernennen, als Wende bezeichnet, berichtet die Financial Times.
Knight kommentierte, dass Camelot in den vergangenen Jahrzehnten zwar gute Arbeit geleistet habe, sich aber vor allem in den letzten Jahren vermehrt auf Spiele konzentriert habe, die dem guten Zweck weniger einbrächten.
Indes dürfte die Stimmung im Hause Allwyn positiv sein. In einer Erklärung von Firmengründer Karel Komárek heißt es:
Die Ernennung von Allwyn werde der National Lottery neues Leben einhauchen. Mit Allwyn habe die Glücksspielkommission ein starkes Team mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz bei der Optimierung von Lotterien ausgewählt.
Letzten Monat gab der tschechische Konzern bekannt, dass der ehemalige CEO der britischen Supermarktkette Sainsbury’s Plc, Sir Justin King, als Vorsitzender seines britischen Geschäfts aufgestellt werde, falls es den Wettbewerb der National Lottery gewinnen sollte.
Bei Camelot hingegen sei man enttäuscht von der gestrigen Ankündigung, erklärte Camelot-CEO Nigel Railton. Das Unternehmen werde die Bewertungen, auf der die Entscheidung der Kommission fuße, einer Prüfung unterziehen, um gegebenenfalls nächste Schritte einzuleiten.