Britischer Wettanbieter verweigert Gewinn-Auszahlung von 5 Mio. GBP
Hat BoyleSports einem Spieler den Gewinn verweigert? (Photo © Kenneth Allen (cc-by-sa/2.0)Ein 52-jähriger Mann aus Coventry, England, hat einen Ein-Mann-Protest inszeniert und behauptet, der britische Wettanbieter BoyleSports verweigere ihm eine Auszahlung in Höhe von 5 Mio. GBP (ca. 6,5 Mio. Euro) auf seine Sportwette. Dies berichtete das britische Nachrichtenportal Hull Daily Mail [Seite auf Englisch] am Montag.
Darren Hope habe die Wette bereits im Juni 2019 platziert und habe nun Anspruch auf den Gewinn. Mittlerweile seien neben der Polizei auch Action Fraud, die nationale britische Meldestelle für Betrug und Internetkriminalität, sowie der Independent Betting Adjudication Service, der Sachverständige und Vermittler aus der Branche bereitstellt, in den Fall involviert.
Hope habe eigenen Angaben zufolge eine Kombiwette von insgesamt 20 GPB auf drei Spiele der UEFA Champions League 2019 platziert. So habe er bei einer Quote von 401,0 darauf gewettet, dass Liverpool Barcelona im Rückspiel des Halbfinales mit 4:0 schlagen würde. Er wettete dann auf einen Sieg von Tottenham Hotspur gegen Ajax im Halbfinale sowie im Finale auf einen Sieg von Liverpool gegen Hotspur.
Alles nur ein Produkt der Fantasie?
Hope erklärte, BoyleSports habe ihn unmittelbar nach dem Finalspiel des UEFA Cups kontaktiert und ihn um seine Daten gebeten. Er sei dann am nächsten Tag zum Wettbüro gegangen, um den Gewinn in Empfang zu nehmen. Dort sei ihm gesagt worden, dass der Betrag im Wettbüro nicht ausgezahlt werden könne.
Daraufhin habe er seinen Namen, seine Adresse und seine Telefonnummer auf den Wettschein geschrieben und ihn der Mitarbeiterin des Sportwetten-Betreibers übergeben.
Hope erzählte weiter:
Er sei in sehr guter Stimmung gewesen und habe bis zum 25. September gewartet. Er habe sich sogar einen Ford Mustang bestellt. Allerdings sei das Geld nie auf sein Konto eingezahlt worden. Er fühle sich betrogen, erklärte Hope. Die Angelegenheit habe ihm viel Stress und schlaflose Nächte bereitet.
BoyleSports dementiert die Existenz des Wettscheins
BoyleSports bestreite Medienberichten zufolge das Geschehene und habe erklärt, dass das Sportwetten-Büro in der Foleshill Road, Coventry, zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal in Betrieb gewesen sei.
Der Independent Betting Adjudication Service teilte Hope mit, dass er die Beschwerde nicht fortsetzen könne, da BoyleSports angebe, dass das benannte Wettbüro erst im November 2019 eröffnet worden sei.
Allerdings gebe es hier Ungereimtheiten. So liege ein Polizeiprotokoll vom September 2019 vor, das eine Protestaktion von Hope im Wettbüro dokumentiere. Darin sei beschrieben, wie der 52-Jährige von Polizeibeamten aus den Räumlichkeiten der Spielstätte eskortiert worden sei.
Hope arbeite weiterhin beharrlich an dem Fall. So habe er im Februar einen Brief an BoyleSports geschrieben, in dem er erklärt habe, auch die Hälfte des Gewinnbetrags als Abfindung zu akzeptieren.
Der 52-Jährige erklärte:
Bisher habe der Sportwetten-Betreiber noch nicht geantwortet. Auch habe Hope noch keine Zahlung erhalten. Was mit dem Wettschein geschehen ist, konnte nicht aufgeklärt werden.