Britische Cashback-Portale werben für Online-Glücksspiel-Anbieter
Kritiker fordern ein Ende der Glücksspiel-Cashback-Aktionen (Bild: Pixabay)In Großbritannien erfreuen sich Cashback-Portale großer Beliebtheit. Einige der digitalen Rabatt-Seiten stehen nun in der Kritik, da sie Bonusangebote von Online-Glücksspiel-Anbietern bewerben. Britische Medien berichteten vergangene Woche von der umstrittenen Praxis.
Diesen zufolge offerierten Branchengrößen wie Topcashback und Quidco Bonusaktionen für über 60 Online-Casinos, -Bingo- sowie -Sportwetten-Anbieter. Die Rabatte stünden Kunden zu, die sich über die Portale bei einem der Glücksspiel-Anbieter registrierten.
Die als Schattenministerin für das Glücksspiel gehandelte Labour-Politikerin Alex Davies-Jones erklärte zu dieser Strategie:
Angesichts massiv steigender Lebenshaltungs- und Energiekosten seien die Glücksspiel-Angebote insbesondere gefährlich für Menschen, die um ihr finanzielles Auskommen fürchteten.
Ähnlich äußerte sich Sue Anderson von der Schuldnerberatung StepChange. Ihrer Meinung nach sollten Glücksspiel-Firmen mit ihren Angeboten nicht die Schwachstellen der Menschen ausnutzen.
Gerade für Problemspieler gebe es viele Wege, um spielsüchtig zu werden. Deshalb sollten Online-Casinos und -Buchmacher nicht auf Cashback-Portalen werben.
Monatlich Zehntausende Pfund für neue Spieler
So habe beispielsweise Topcashback monatlich rund 30.000 GBP (35.700 Euro) in Form von Boni an neugewonnene Spieler gezahlt. Wie lange die Aktion schon dauert, wurde nicht bekannt. Allerdings lief sie noch in der vergangenen Woche.
Demnach überweise das Portal 55 GBP an jeden Kunden, der für mindestens 10 GBP beim Anbieter Bonus King spiele. Insgesamt seien Anfang März acht der 23 lukrativsten Cashback-Aktionen für Glücksspiel-Anbieter gelaufen.
Mit dieser Strategie sei Topcashback nicht allein. Auch Konkurrent Quidco habe eine vergleichbare Offerte im Angebot. Dieser schenke Neukunden des Coral Casinos 40 GBP, wenn diese dort mindestens 10 GBP setzten.
In Großbritannien steht derzeit die Neufassung des veralteten Glücksspielgesetzes an. Spielerschützer fordern, dass die Regierung Werbung und Bonuskationen künftig weiter einschränkt. Kooperationen wie die mit den Cashback-Portalen könnten dann der Vergangenheit angehören.
Vertreter der Cashback-Portale zeigten sich einsichtig. So erklärte ein Topcashback-Sprecher, dass sein Unternehmen die Kategorie Glücksspiel überprüfen werde. Er gab zu, dass mehr für die Förderung des verantwortungsbewussten Glücksspiels getan werden könne.
Auch ein Quidco-Vertreter betonte, dass dem Anbieter das Wohlergehen der Spieler am Herzen liege. Quidco gehe jedoch davon aus, dass seine Kunden verantwortungsvoll mit derartigen Angeboten umgingen.