Wechsel im Vorstand bei Glücksspiel- und Sportwetten-Anbieter bet-at-home
Franz Ömer, einer der Mitbegründer der bet-at-home AG, verlässt den Vorstand. (Symbolbild: shutterstock.com)Der in Österreich gegründete und in Düsseldorf ansässige Glückspiel- und Sportwetten-Konzern bet-at-home AG hat vor wenigen Tagen Änderungen im Vorstand angekündigt. Franz Ömer, einer der Mitbegründer des Unternehmens, werde Ende des Monats den Vorstand verlassen. Mit ihm werde auch Co-CEO Michael Quatember dem Konzern den Rücken kehren.
Wie bet-at-home in seiner Pressemitteilung erklärte, geschehe dies auf „eigenen Wunsch“. Der Aufsichtsrat habe nun Marco Falchetto zum neuen Vorstand der bet-at-home AG bestellt.
In der Mitteilung heißt es:
Glücksspiel-Konzern bet-at-home in unruhigem Fahrwasser
Die vergangenen Monate waren für das Unternehmen recht turbulent. So kämpft bet-at-home bereits seit Längerem mit sinkenden Umsätzen und rechtlichen Hürden in Österreich und Deutschland.
Das im Jahre 1999 gegründete Glücksspiel-Unternehmen bet-at-home hält über seine Tochtergesellschaften in Malta Konzessionen für Online-Sportwetten und -Casinospiele. Diese Lizenzen haben es dem Anbieter ermöglicht, seine Produkte EU-weit anzubieten. Allerdings gibt es jetzt in mehreren Ländern, unter anderem in Österreich und Deutschland, neue Glücksspielgesetze, die Umsatzverluste nach sich gezogen haben.
So musste bet-at-home sein Online-Casino-Geschäft aufgeben. Zwar besitzt bet-at-home seit 2020 eine Sportwetten-Lizenz in Deutschland, doch das stark eingeschränkte Angebot und strenge Vorgaben wie Einsatzlimits und das Verbot von Live-Wetten hätten sich Unternehmensangaben zufolge negativ auf die Kundenaktivitäten ausgewirkt.
Laut der Börsen-Zeitung liefen derzeit zudem mehrere Klagen von Kunden gegen ein maltesisches Tochterunternehmen auf die Rückerstattung von Verlusten im Online-Casino.
Insgesamt werde dafür mit Aufwendungen in Höhe von 24,6 Mio. Euro gerechnet. Dies habe bet-at-home dazu bewogen, sein Casino-Angebot in Österreich vorübergehend einzustellen.
Angesichts der aktuellen Rechtslage scheinen die Aussichten für das Unternehmen düster. So erklärte bet-at-home-Sprecher Claus Retschitzegger:
Für weitere Umsatzeinbußen hätten die Corona-Pandemie und der Wegfall von Sport-Großveranstaltungen gesorgt. Dies machte sich an der Börse bemerkbar. So hat die bet-at-home-Aktie in den letzten zwölf Monaten einen Wertverlust von 62 % hinnehmen müssen.
Es bleibt nun abzuwarten, ob dem neuen Vorstand um CEO Falchetto die Herbeiführung einer Trendwende gelingen wird.