Sonntag, 24. November 2024

PokerStars: Wackelt der Thron des Online-Poker-Riesen?

Männer beim Armdrücken PokerStars und GGPoker im Kampf um die Marktführung. (Bild: pixabay, casinoonline.de)

PokerStars, ein Tochterunternehmen des Glücksspiel-Giganten Flutter Entertainment, hat im Geschäftsjahr 2021 seine Position als führender Anbieter von Online-Poker erneut verteidigen können. Doch zum ersten Mal seit 15 Jahren musste sich der Branchenriese gegen ernsthafte Konkurrenz behaupten.

Der „Red Spade“ stand unangefochten an der Spitze im Online-Poker-Business. Doch die noch recht junge Poker-Webseite GGPoker forderte den Poker-Giganten heraus.

Viele Jahre lang war PokerStars unangefochtener Marktführer im Online-Poker-Segment. Doch ab dem Jahre 2014 verlor die Plattform immer mehr an Traffic. Der langfristige Verlust von Marktanteilen war zu einem großen Teil das Ergebnis einer Richtungsänderung von PokerStars in Bezug auf die Prämien für Grinder und High Roller.

Unter der Leitung des neuen Eigentümers Flutter ließ der Betreiber das begehrte SuperNova Elite-Belohnungssystem fallen und ersetzte es durch ein undurchsichtigeres Schema, das von vielen High-Volume-Spielern nicht angenommen wurde.

PokerStars blieb nicht untätig und unternahm wesentliche Schritte zur Erweiterung seiner Reichweite. Der Anbieter festigte seine Position auf dem US-Markt im Bundesstaat Pennsylvania und startete zudem in Michigan durch.

Auch in Europa startete PokerStars auf neuen Märkten durch. So gelang es dem Red Spade, eine Lizenz in der Schweiz zu ergattern und seine Position in Russland zu festigen.

Weiterhin bemühte sich PokerStars, den Spielern attraktive Turnierserien anbieten zu können und sein Prämiensystem zu optimieren. Auf diese Weise gelang es, die Spitzenposition erfolgreich zu verteidigen.

Von Null auf Hundert: GGPoker klopft an PokerStars-Thron

Im Jahr 2020 tauchte GGPoker praktisch aus dem Nichts auf, um sich zu einem führenden Anbieter von Online-Poker auf den globalen Märkten zu entwickeln. Im Jahre 2021 war GGPoker bereits einer der beliebtesten Online-Poker-Rooms, erreicht durch neue Spiele und Varianten, die schnelle Expansion in neue Märkte und die Ausrichtung einiger großer Pokerturniere.

GGPoker expandierte zudem erfolgreich auf dem US-Markt und erwarb eine Lizenz im Bundesstaat Pennsylvania. Auch mit seinen Expansionsambitionen auf dem europäischen Markt machte GGPoker Fortschritte.

In den Niederlanden ist das Unternehmen derzeit der einzige Anbieter für Online-Poker. Bis die Konkurrenz dazustößt, dürfte GGPoker einen erheblichen Vorsprung ausgebaut haben.

GGPoker überholt PokerStars

GGPoker hat es innerhalb kurzer Zeit geschafft, sich zu einem führenden Anbieter von Online-Poker zu entwickeln. Das dürfte unter anderem der Einführung neuer Spielformate wie Battle Royale und Flip- und Spin-Spielen, neuer Software und der eigenständigen ClubGG-App geschuldet sein. Im Sommer 2021 schaffte es GGPoker sogar, PokerStars im Cash-Game-Traffic zu überholen.

Den größten Coup dürfte GGPoker durch seine Partnerschaft mit der World Series of Poker (WSOP) gelandet haben. 2021 war der Online-Poker-Anbieter bereits zum zweiten Mal in Folge Gastgeber der virtuellen WSOP-Bracelet-Events [Seite auf Englisch]. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie dürfte zu diesem schnellen Wachstum ihren Beitrag geleistet haben.

GGPoker veranstaltete außerdem im ganzen Jahr 2021 Turnierserien mit großzügigen garantierten Preispools, die unter anderem viele High Roller anlockten. Ein Beispiel dafür ist die Super-Million-$-Woche mit fast 17 Mio. USD garantiert.

Mit seinem GG Spring Festival im April brach GGPoker alle Rekorde und übertraf sogar die parallel laufende SCOOP-Serie des Rivalen PokerStars. Der Anbieter setzte einen garantierten Preispool von 150 Mio. USD, während PokerStars „nur“ 100 Mio. USD in Aussicht stellte.

Dabei hatte GGPoker auch die Low-Stakes-Spieler im Auge und veranstaltete in regelmäßigen Abständen Turnierserien. Welcher der beiden Konkurrenten letztendlich Oberhand gewinnen wird, ist nicht klar. Der Trend dürfte sich abzeichnen, wenn die Corona-Pandemie vorbei ist und die Spieler erneut an die Live-Pokertische zurückkehren können.