Donnerstag, 21. November 2024

Berufung gegen Wettbetrugs-Urteil: Fußballer Pawel Cibicki beharrt auf Unschuld

Schwedens Höchstes Gericht Högsta Domstolen Das Höchste Gericht in Schweden (Högsta Domstolen) soll nun entgültig über den Wettbetrugs-Vorwurf gegen Fußballer Cibicki entscheiden (Bild: Domstol.se)

Der Wettbetrugs-Skandal rund um den schwedischen Profi-Fußballer Pawel Cibicki ist für die schwedischen Gerichte zum Präzedenzfall geworden. Mitte Dezember hatte ein Berufungsgericht den 28-Jährigen der Spielmanipulation schuldig gesprochen und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Wie der schwedische Nachrichten-Sender SVT [Seite auf Schwedisch] am Dienstag berichtete, gehe Cibicki dagegen nun vor dem höchsten schwedischen Gericht in Berufung.

Damit werde sich nun bereits das dritte schwedische Gericht mit dem Fall beschäftigen. Der Vorwurf: Cibicki soll 2019 bei einem Spiel für den schwedischen Erstligisten IF Elfsborg eine gelbe Karte provoziert haben. Auf seinem Bankkonto seien unmittelbar nach dem Match 300.000 SEK (29.225 Euro) eingegangen. Cibicki erklärte, dass es sich dabei um ein Darlehen handle, welches mit dem Fußball nichts zu tun habe.

In einem ersten Urteil vom Bezirksgericht Malmö war Cibicki im Sommer letzten Jahres freigesprochen worden. Das Gericht begründete die Entscheidung damit, dass es nicht genügend aussagekräftige Beweise gebe. Die Staatsanwaltschaft legte dagegen jedoch Berufung ein.

Cibicki und sein Verteidiger Frank Thorstensson seien jedoch nicht gewillt, das daraufhin gesprochene Urteil des Berufungsgerichts zu akzeptieren. Gegenüber SVT erklärt der Anwalt:

Der aktuelle Fall ist insofern besonders, als es das erste Mal ist, dass der erst im Januar 2019 unter Strafe gestellte Glücksspielbetrug vor Gericht verhandelt wird. Dabei hat die erste Instanz freigesprochen, die zweite verurteilt. Daher muss der Fall vom Höchsten Gericht verhandelt werden, damit ein Präzedenzfall geschaffen wird.“

Auch die Staatsanwaltschaft befürworte eine erneute Berufung. Allerdings wieder aus dem gleichen Grund wie beim ersten Mal. So habe Staatsanwalt Staffan Edlund gegenüber den Medien erklärt, dass er nach wie vor eine Freiheitsstrafe für angemessen halte.

Vom schwedischen Sportverband und der FIFA gesperrt

Für Cibicki jedoch sei bereits die Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe ein „vernichtender Schlag“ gewesen. Da das Gericht ihn damit schuldig gesprochen habe, habe das Urteil verheerende Konsequenzen. Auf Grundlage des Schuldspruchs nämlich sei der Fußballer innerhalb Schwedens für vier Jahre von jedweder Beteiligung am Profi-Sport gesperrt.

Die FIFA habe die Sperre schließlich auch auf den internationalen Fußball ausgeweitet. Dies treffe den Spieler hart.

Von 2017 bis 2020 stand Cibicki beim Premier-League-Club Leeds United unter Vertrag. Der Verein erwarb den jungen Fußballer damals für 1,6 Mio. Euro, verlieh ihn jedoch fast durchweg an internationale Clubs: IF Elfsborg (Schweden), Molde FK (Norwegen) und ADO Den Haag. Anfang 2020 erwarb der polnische Fußballclub Pogon Stettin ihn schließlich für eine deutlich niedrigere Übernahmesumme von 450.000 Euro.

Cibicki selbst beharre nach wie vor darauf, unschuldig zu sein. Insbesondere die Sperre durch die FIFA habe für ihn „alle Grenzen überschritten“, erklärte er nun gegenüber den Medien. Gegen die Entscheidung des schwedischen Sportverbands RIN habe er bereits Berufung eingelegt.

Ob Cibicki auch versuchen wird, gegen den Beschluss der FIFA vorzugehen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Sollten die Sperren von jeweils vier Jahren jedoch bleiben, dürfte dies das Aus seiner Karriere bedeuten, so die Schlussfolgerung in den Medien.