Macau: Junket-Betreiber weiterhin in den Casinos erlaubt?
Die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Macaus Casinos und Junket-Betreibern gilt als ungewiss. (Bild: Pixabay/ Henry Wang)Junket-Betreiber dürfen auch weiter in den VIP-Räumen der Casinos des Glücksspielparadieses Macau operieren. Dies hat der Wirtschafts- und Finanzminister Lei Wai Nong Berichten der Macau News Agency zufolge am Montag bekanntgegeben.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 22. Jubiläum der Sonderverwaltungszone Macau erklärte Lei:
Lei betonte jedoch weiter, dass lizenzierte Junket-Betreiber bei der Durchführung von Glücksspielwerbe-Aktivitäten die Vorschriften Macaus respektieren müssten. Auch wenn sie außerhalb der Sonderverwaltungszone aktiv seien, seien deren Regularien zu beachten.
Bis Mitte November vermittelten Junket-Betreiber High-Roller an die Glücksspiel-Anbieter in Macau und waren so für einen hohen Anteil der Einnahmen verantwortlich. Sie vergaben dabei auch Kredite an die Spieler und es gelang ihnen, Regeln der chinesischen Regierung zu umgehen, nach denen nur Kapital im Wert von unter 50.000 USD außer Landes gebracht werden dürfe.
Der Junket-Sektor in Macau erlitt im vergangenen Monat jedoch einen harten Schlag, nachdem Alvin Chau, CEO der Suncity-Group, festgenommen worden war. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, ein kriminelles Syndikat zu betreiben und Bürger des chinesischen Festlandes zum illegalen Glücksspiel zu verleiten. Daraufhin wurden die VIP-Räume des Unternehmens sowie weiterer Junket-Betreiber in den Casinos der Stadt geschlossen.
Doch auch wenn die Junket-Aktivitäten weiterhin erlaubt sein sollten, bleibt die Zukunft der Unternehmen unsicher. So meldeten Casino-Betreiber wie Wynn Resorts und Melco Resorts bereits Anfang des Monats, die Junket-VIP-Räume in ihren Casinos zum 20. beziehungsweise 21. Dezember zu schließen.
Glücksspiel-Sektor abhängig von der Erholung der Tourismus-Branche
Ob es den Betreibern gelingen wird, die dadurch eingebüßten Einnahmen anderweitig zu erzielen, gilt als fraglich. Unter anderem hänge dies, wie die Nachrichtenagentur Reuters [Seite auf Englisch] am heutigen Dienstag meldete, vom „säkulären Langzeit-Wachstum“ des Sektors ab. Dieses jedoch werde entscheidend von der Entwicklung der COVID-19-Pandemie beeinflusst.
Ein Analyst des Investment-Unternehmens Sanford C. Bernstein habe erklärt, eine Erholung des Glücksspiel-Marktes in Macau Ende 2021 und im Laufe des Jahres 2022 hänge von COVID-19-Ausbrüchen und Reisebeschränkungen ab. Der Schlüssel liege in der Rückkehr der Massenspieler nach Macau.
Dies ist jedoch noch nicht in Sicht. Seien es im Oktober 2019 noch 3,2 Mio. Besucher gewesen, die nach Macau reisten, habe ihre Zahl im Oktober 2021 bei nur noch rund 328.000 gelegen. Zwar müssten sich Besucher vom chinesischen Festland nicht mehr in Quarantäne begeben, jedoch würden derzeit keine Gruppenvisa ausgestellt und auch Einzelvisa würden genau geprüft.
Auch nach einer möglichen Erholung des Tourismus-Sektors bleibe allerdings unsicher, ob die Spieler ebenso viel Geld wie zuvor in die Region bringen würden.