Glücksspiel und Kunst: Eine jahrhundertealte Symbiose
Auch Rapper wie Olexesh verarbeiten das Thema Glücksspiel in ihren Texten. (Bild: Flickr/ANSPressSocietyNews)Glücksspiel und Kunst sind im Laufe der Jahrhunderte immer wieder aufeinandergetroffen. Ein prominentes Beispiel hierfür bietet der Schriftsteller Fedor Dostoevskij [frühere deutsche Schreibweise „Dostojewski“], der 2021 200 Jahre alt geworden wäre und der das Glücksspiel in der Literatur thematisierte. Doch nicht nur thematisch, sondern auch wirtschaftlich profitiert die Kunst von der Glücksspiel-Branche, aus der zahlreiche Kunst-Förderer stammen.
Die Leidenschaft für das Glücksspiel in der Kunst verarbeitet
Wie das Glücksspiel sich in der Kunst wiederfindet, präsentierte erst im November die Spielbank Baden-Baden in einem Vortrag. Die Slawistin Dr. Regine Nohejl beleuchtete nicht nur das Werk „Der Spieler“ des Schriftstellers Fedor Dostoevskij, sondern auch dessen Passion für das Glücksspiel.
Nicht nur in Literatur und bildender Kunst findet sich das Glücksspiel als Thema. Auch Rapper greifen häufig darauf zurück und binden das Glücksspiel am Spielautomaten oder Sportwetten in ihre Songs ein. Rapper wie Olexesh oder CashMo haben in ihren Songs aber auch schon das Thema Spielsucht verarbeitet.
In der bildenden Kunst ist Caravaggios Gemälde „Die Kartenspieler“ von etwa 1594, das sich im Kimbell Art Museum [Seite auf Englisch] befindet, für seine Spielszene berühmt geworden. Während sich auf dem Gemälde Caravaggios ein junger Kartenspieler mit zwei Betrügern einlässt, geht es bei den Kartenspielern von Goya, die zwischen 1777 und 1778 entstanden sind, wesentlich vergnüglicher zu.
Im Kimbell Art Museum sind „Die Kartenspieler“ von Caravaggio ausgestellt. (Bild: Flickr/Lluís Ribes Mateu)
Sie werden auf dem Land im Schatten eines Baumes präsentiert. Doch auch hier bleibt der Betrugsfaktor nicht unbeachtet. So verraten drei Gehilfen des Betrügers, gegen den zwei Burschen spielen, ihrem Kumpan den Wert der Karten.
Kunst-Förderer aus der Glücksspiel-Branche
Ein Künstler, der in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit dem Glücksspiel erfahren hat, ist Picasso. So versteigerte der Casino-Betreiber MGM Resorts kurz vor Picassos 140. Geburtstag elf seiner Kunstwerke in Las Vegas zu einem Erlös von rund 109 Mio. USD. Die Versteigerung, so hatte MGM Resorts erklärt, hätte das Ziel, die Kunst-Sammlung im Bellagio Casino vielfältiger zu gestalten und unter anderem Werken weiblicher Künstler auf diese Weise zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.
Weit weg von den Kunstmetropolen gibt es einen weiteren Kunstförderer, der zeigt, wie eng Glücksspiel und Kunst mitunter miteinander verwoben sein können: David Walsh. Der tasmanische Kunstsammler soll sein Vermögen beim Glücksspiel gemacht haben. Zum Erfolg habe den studierten Mathematiker dabei ein System geführt, das er für Sportwetten eingesetzt habe.
Das Museum of Old and New Art (MONA) in Tasmanien ist für außergewöhnliche Werke bekannt. (Bild: Flickr/Stephan Ridgway)
Im Jahr 2011 gründete er in Tasmanien das MONA (Museum of Old and New Art), das für seine kuriosen Ausstellungswerke bekannt ist. Kurz vor der Eröffnung des MONA sei Walsh keineswegs in der Lage gewesen, für den Neubau zu zahlen. Daher habe er zusammen mit einem Partner erneut sein Glück bei Sportwetten versucht:
So gelang es Walsh, inmitten von Weinbergen und weit entfernt von den großen Kunstmetropolen, ein spektakuläres Kunstmuseum zu eröffnen.