Freitag, 22. November 2024

Glücksspiel-Razzia in Öster­reich: Polizei lässt illegale Poker­runde auffliegen

Polizeiwagen Österreich Die Polizei führte die Razzia mit mehreren Fahrzeugen durch (Bild: Flickr/crash71100, CC0 1.0)

Seit einer guten Woche befindet sich Österreich erneut im Corona-bedingten Lockdown. Dies hielt einige Spieler jedoch nicht davon ab, sich zu einer illegalen Glücksspiel-Runde in dem Ort Hall in Tirol zu treffen. Am Wochenende führten die Ermittlungsbehörden eine Razzia in einer Wohnung durch, in der ein privates Casino eingerichtet worden war. Dabei seien elf Personen beim illegalen Pokerspiel angetroffen worden. Dies gab die Landespolizeidirektion Tirol am Montag in einer Presseerklärung bekannt.

Anonymer Tippgeber

Vorausgegangen sei der Aktion ein anonymer Hinweis, den die Behörden am vergangenen Freitag erhalten hätten. Diesem zufolge würden in besagter Wohnung regelmäßig verdächtige Treffen abgehalten, bei denen es um Glücksspiel gehe. Daraufhin habe das Bezirkspolizeikommando Innsbruck Land am frühen Samstagabend mehrere Polizeistreifen in den Ort geschickt.

Unterstützung erhalten hätten die Polizeikräfte bei der Durchsuchung von der Finanzpolizei, der Schnellen Interventionsgruppe sowie der Diensthundeinspektion Innsbruck. Allerdings habe sich die Durchführung der Razzia schwieriger als erwartet gestaltet. So hätten sich die in der Wohnung befindlichen Personen auch nach wiederholter Aufforderung geweigert, die Haustür zu öffnen. Daraufhin habe die Polizei die Tür gewaltsam geöffnet und sich Zugang zu den Räumlichkeiten verschafft.

Es seien insgesamt elf Personen angetroffen worden, die sich mitten in einer illegalen Pokerrunde befunden hätten. Organisiert worden sei die verbotene Zusammenkunft von einem 27-jährigen Österreicher. Auf Nachfrage hin habe dieser zugegeben, schon in der Vergangenheit ähnliche Poker-Treffen veranstaltet zu haben.

Gegen ihn und die Spieler werde nun Anzeige erhoben, unter anderem wegen Missachtung der Ausgangsbeschränkung. Darüber hinaus sei gegen den 27-Jährigen durch die Finanzpolizei ein Strafantrag nach dem Glücksspielgesetz ergangen.

Österreichs Finanzminister Gernot Blümel lobte in einem Statement die Arbeit der Beamten:

Ich gratuliere allen eingesetzten Kräften und bedanke mich für die verlässliche und stets professionelle Arbeit. Die gelebte Kooperation zwischen BMF und BMI macht solche Erfolge erst möglich. Denn unser gemeinsames Ziel ist es, Österreich sicherer zu machen

Auch Innenminister Karl Nehammer zeigte sich zufrieden über den Schlag gegen das privat organisierte illegale Glücksspiel. Das ressortübergreifende und konsequente Vorgehen sei ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die organisierte Kriminalität. Die Spezialisierung der Ermittler auf Bereiche wie das illegale Glücksspiel sei dabei ein wichtiger Faktor.