Freitag, 22. November 2024

Russland: PokerStars schaltet inter­nationale Webseite ab

PokerStars Russland Fahne

In Russland können Spieler ab sofort nicht mehr auf die internationale Webseite der Poker-Plattform PokerStars zugreifen. Das Unternehmen hat am Dienstag bekanntgegeben, dass russische Poker-Fans aufgrund rechtlicher Beschränkungen seit dem 2. November auf eine russische Version ausweichen müssten.

Die neue Seite gewährleiste Branchenportalen zufolge, dass russische Spieler auch in Zukunft nicht ohne PokerStars und die zugehörige internationale Poker-Community auskommen müssten. Statt der gewohnten Seite würden sie nun auf die Seite PokerStars in Sotschi umgeleitet. Nach Download der erforderlichen Software könnten sie dort umgehend wieder Poker spielen.

Bestehenden Kunden habe das Serviceteam von PokerStars als Erklärung mitgeteilt, dass

…alle in Russland verfügbaren Pokerspiele in Übereinstimmung mit den lokalen Anforderungen auf PokerStars Sotschi gespielt werden müssen.

Der Umstieg solle mitsamt der Daten der einzelnen Spieler erfolgen. Auf diese Weise werde sichergestellt, dass im früheren Profil gespeicherte Informationen nicht verloren gingen. Gleiches gelte auch für die Guthaben, die auf das neue Kundenkonto überspielt würden.

Allerdings könne es bei dem Transfer von einzelnen Daten und Einstellungen Probleme geben. In diesem Fall sollten sich Betroffene an den Support werden, so der russische PokerStars-Kundenservice.

Rechtliche Beschränkungen

Der Rückzug dürfte auf die rigide Glücksspielpolitik der russischen Regierung zurückzuführen sein. Diese erlaubt das Glücksspiel seit dem Jahr 2009 nur noch in einigen Regionen. Zu diesen zählt auch der Schwarzmeerort Sotschi.

Aus diesem Grund schloss sich PokerStars bereits 2018 mit dem lokalen Betreiber Casino Sochi zusammen. Deshalb durfte die Poker-Plattform ihre Geschäfte weiterhin in Russland betreiben; seit gestern jedoch nur noch auf der russischen Webseite.

Das Geschäft der Poker-Plattformen in Russland wird nicht nur durch die Blockierung internationaler Angebote erschwert. Hinzu kommt die Weigerung von Banken, für die Unternehmen Finanztransaktionen vorzunehmen. Die Kreditinstitute sind mittlerweile gesetzlich dazu verpflichtet, Geldtransfers an Glücksspielanbieter zu unterbinden. Diese weichen zur Zahlungsabwicklung deshalb vermehrt auf E-Wallets aus.

Fans von Online Casinos dürften auf der neuen Seite jedoch eine böse Überraschung erleben. Sie ist der Poker-Community zufolge frei von Casino-Angeboten, da diese rechtlich nicht erlaubt sind. Damit böte PokerStars nur noch das, was der Markenname impliziere.

Eingefleischten Poker-Anhängern dürften diesen Schritt ziemlich gelassen sehen. Neue Spieler hingegen könnten von dem eingeschränkten Angebot abgeschreckt werden. Inwieweit sich dies auf die Anzahl der PokerStars-Kunden in Russland auswirken wird, bleibt abzuwarten.