Glücksspiel-Betreiber Kindred Group meldet sinkenden Anteil an Einnahmen durch Problemspieler
Der Glücksspiel-Anbieter Kindred Group hat am gestrigen Montag berichtet, dass der Anteil an Einnahmen durch Spieler mit problematischem Spielverhalten im dritten Quartal dieses Jahres auf 3,3 % gesunken sei. Bis zum Jahr 2023 wolle das weltweit operierende Unternehmen diese Zahl auf Null herunterschrauben.
Verstärkter Einsatz von Kontroll-Mechanismen als Erfolgskonzept
Ein Vergleich der vergangenen vier Quartale zeigt, dass im dritten Quartal 2021 mit 3,3 % ein neues Rekordtief der Einnahmen durch Problemspieler erzielt worden ist. Habe der Anteil im vierten Quartal 2020 noch bei 4,3 % gelegen, sei er im ersten Quartal 2021 auf 3,9 % gesunken. Die durch Spieler mit hochriskantem Spielverhalten generierten Einnahmen seien im zweiten Quartal dieses Jahres jedoch wieder auf 4,3 % gestiegen, bevor sie nun gefallen seien.
Henrik Tjärnström, CEO der Kindred Group, erklärte in der Pressemitteilung des Konzerns [Seite auf Englisch]:
Wir freuen uns, dass der Anteil der Einnahmen aus schädlichem Glücksspiel zurückgegangen ist. Wir begrüßen diesen Rückgang, sind uns aber bewusst, dass wir noch hart arbeiten müssen, um diese Zahl weiter zu senken.
Um eine weitere Senkung dieses Anteils zu erreichen, habe die Kindred Group an einer proaktiveren Interaktion mit den Kunden gearbeitet. Zudem seien verstärkt Kontrollinstrumente zum Einsatz gekommen. Sie sollen den Kunden dabei helfen, die Kontrolle über ihr Spielverhalten zu behalten.
Besonders viel Aufmerksamkeit widme das Unternehmen zudem jüngeren Spielern. Die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen sei Tjärnström zufolge gefährdeter hinsichtlich der Entwicklung einer Glücksspielsucht. Daher seien Ansätze entwickelt worden, die genau auf diese Gruppe abzielten.
Mit Fokus auf der Forschung
Um problematisches Spielverhalten begrenzen zu können, sei es jedoch notwendig, dieses zunächst zu entdecken. Daher arbeite das Kindred-Team der Abteilung für verantwortungsvolles Glücksspiel und Forschung mit Wissenschaftlern wie Professor Mark Griffiths von der Nottingham Trent University zusammen.
Im September veröffentlichte Maris Catania von der Kindred Group zusammen mit Professor Mark D. Griffiths von der International Gaming Research Unit der Nottingham Trent University eine aktuelle Studie [Seite auf Englisch] zur Glücksspielsucht. Die Forscher untersuchen darin, inwiefern die neun DSM-5-Kriterien für Spielsucht genutzt werden können, um das Online-Glücksspiel-Verhalten effektiv zu beobachten. Im Zentrum stand dabei die Frage, wie die Tracking-Daten aus dem Online-Glücksspiel operationalisiert werden können, um problematisches Spielverhalten frühzeitig zu erkennen.
Bei den DSM-5-Kriterien handelt es um die Kriterien, die das US-amerikanische Klassifikationssystem für die Definition psychischer Erkrankungen vorsieht. Die im DSM-5 definierten neun Kriterien für das Vorliegen einer Glücksspielsucht lassen sich Catania und Griffiths zufolge von Online-Glücksspiel-Betreibern für die Früherkennung nutzen, ohne dafür auf Angaben vonseiten der Spieler angewiesen zu sein. Der Vorteil dabei: Fälschliche Angaben würden dabei nicht mehr zur Verzerrung der Einschätzung des Risikoverhaltens führen.
Ob die über die vergangenen Monate eingeführten Kontrollmaßnahmen ausreichen, damit der Anteil der Einnahmen aus risikoreichem Glücksspiel tatsächlich bald gegen Null geht, werden die kommenden Quartale zeigen.