Lukrative Auktion: Bellagio Casino versteigert Picasso-Werke für 109 Mio. USD
Einen Tag vor dem 140. Geburtstag von Pablo Picasso wurden bei einer Auktion in Las Vegas elf seiner Kunstwerke versteigert. Verkäufer war MGM Resorts, Betreiber vom Bellagio Casino, in dessen Räumlichkeiten die Gemälde, Zeichnungen und Keramiken in der Vergangenheit öffentlich ausgestellt worden waren. Bei der spektakulären Versteigerung erlöste der Auktionator von Sotheby’s rund 109 Mio. USD (93,5 Mio. Euro)
Hauptattraktion war das Gemälde „Femme au béret rouge-orange“ („Frau mit rot-orangenem Barett“). Für das aus dem Jahr 1938 stammende Bild mit Picassos Dauer-Geliebter Marie-Thérèse Walter fiel bei 40,5 Mio. USD der Hammer.
Die spektakuläre Kunstsammlung war von Casino-Mogul Steve Wynn im Verlauf der 1990er Jahre zusammengestellt worden. Dieser hatte die millionenschweren Bilder und Skulpturen als Attraktion für sein 1998 eröffnetes Bellagio Hotel und Casino erworben. Dort wurden sie über viele Jahre in einem dem berühmten Maler gewidmeten Themenrestaurant ausgestellt.
Als weiteres Highlight in der Sammlung von Werken des 1973 verstorbenen Künstlers stellte sich im Verlauf der Auktion das Gemälde „Homme et enfant“ (Mann und Kind“) heraus. Bei diesem erhielt ein anonymer Bieter mit seinem Gebot über 24,4 Mio. USD den Zuschlag.
Insgesamt lag der Gesamterlös weit über den 60 Mio. USD, den Experten zuvor erwartet hatten. Bereits im Vorfeld hatte die Auktion für reges Interesse unter Medien, Sammlern und Kunstinteressierten gesorgt. Um für ein entsprechendes Flair zu sorgen, hatten die Veranstalter extra den New Yorker Auktionssaal von Sotheby’s nachgebaut.
Ziel: Mehr Diversität
Hintergrund der lukrativen Aktion ist eine geänderte Strategie von MGM Resorts. Dieser will die aus über 900 Kunstwerken bestehende Bellagio-Sammlung modernisieren und vielfältiger gestalten.
Kurz nach der Picasso-Auktion ging in Las Vegas eine weitere millionenteure Versteigerung über die Bühne. Bei dieser stand nicht Kunst, sondern eine Sneaker-Ikone im Mittelpunkt des Interesses: Ein Paar Nike Air Ship, die Basketball-Legende Michael Jordan bei seinem fünften NBA-Einsatz am 1. November 1984 getragen hat. Der Schuh wechselte für 1,47 Mio. USD den Besitzer.
Für zusätzliche Diversität im Bellagio sollen nach Willen von MGM mehr Werke von Frauen, Vertretern aus der LGBTQ-Community und indigenen Künstlern sorgen. Genaue Pläne über möglich Zukäufe wurden jedoch noch nicht bekannt gegeben.
Die nun eingenommenen knapp 110 Mio. USD dürften dem Casino ausreichend finanziellen Spielraum geben, um die Bellagio-Sammlung seinen Wünschen entsprechend neu zu gestalten.