Glücksspiel-Anbieter 888 Holdings mit durchwachsenen Zahlen für das 1. Halbjahr 2019
Der Glücksspiel-Anbieter 888 Holdings veröffentlichte diese Woche seine Geschäftszahlen für das 1. Halbjahr 2019.
Während die Umsätze der Unternehmensgruppe im Vergleich zum 1. Halbjahr 2018 insgesamt um 2 % auf 277 Millionen US-Dollar anstiegen, verzeichnete der Konzern in einigen Geschäftsbereichen Umsatzeinbußen im doppelstelligen Bereich.
Vor allem die Online Poker-Sparte der 888 Holdings musste Federn lassen.
Weniger Einnahmen durch Online Poker
Ähnlich wie einige Konkurrenz-Anbieter meldete auch 888 Holdings einen Rückgang der Umsatzanteile des Online Pokers. So generierte die Marke „888poker“ in den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres ganze 23,1 Millionen US-Dollar weniger Umsatz als noch im 1. Halbjahr 2018. Dies stellt einen Einkommensverlust in Höhe von 24 % dar.
Obgleich diese Verringerung oberflächlich betrachtet einen signifikanten Makel im Finanzreport hinterlässt, könnte sich in den Zahlen eine gewöhnliche Marktkorrektur widerspiegeln. Schließlich waren die Gewinne aus dem Online Poker im 1. Halbjahr 2019 um ganze 26 % höher als im 2. Halbjahr 2018.
Das Unternehmen selbst macht vor allem den starken Konkurrenzkampf und regulatorische Hürden für den Sturz verantwortlich. Im Geschäftsbericht heißt es:
„Die Poker-Erlöse der Gruppe wurden unter anderem durch das verstärkte Marketing der Mit-Wettbewerber sowie die einseitige Rücknahme bestimmter Zahlungsdienstleister und das Provider- und ISP-Blocking in mehreren nicht regulierten Märkten beeinflusst.“
Positive Ergebnisse erzielte das Unternehmen allein auf dem italienischen Markt. Mit dem Online-Poker verdiente 888 Holdings hier 38 % mehr als im Jahre 2018.
Für das 2. Halbjahr 2019 erwartet der in Israel gegründete Glücksspiel-Anbieter jedoch vor allem auf der iberischen Halbinsel steigende Umsätze aus dem Online-Kartenspiel. So launchte der Konzern seinen 888poker-Client im Juli 2019 in Portugal.
Eine Übereinkunft mit den örtlichen Regulatoren wird es 888 Holdings ermöglichen, den portugiesischen Spieler-Pool mit dem spanischen Spieler-Pool zu verbinden. Die Firma geht davon aus, dass die erhöhte Liquidität der kombinierten Märkte viele Wachstumsmöglichkeiten bereithalten wird.
Bingo, Casino und Sportwetten kurbeln das Geschäft an
Während die Erwartungen im Bereich Poker zurückblieben, fuhr 888 Holdings durch Bingo, Casino-Spiele und Sportwetten Gewinne ein.
Firmenableger 888poker musste zuletzt Federn lassen. (Quelle: http://www.888poker.com. The logo of 888poker by 888)
Nachdem die Unternehmensgruppe im März 2019 die etablierte Bingo-Marke „Costa Bingo“ für 18 Millionen Pfund Sterling von der JPJ Group kaufte, stiegen die Einkünfte aus dem Spiel im 1. Halbjahr 2019 um 17 % auf 19,5 Millionen US-Dollar.
Zufriedenstellend verlief das Geschäftsjahr bisher auch im Online Casino-Segment. Durch virtuelle Spielautomaten und Tischspiele erwirtschaftete die 888 Holdings 175,4 Millionen US-Dollar und damit 9 % mehr als im 1. Halbjahr 2018. Besonders überraschend fiel die Zahl der Erst-Einzahler aus: Sie erhöhte sich um 49 %.
Ein ähnlich starker Trend ließ sich im Sportwetten-Geschäft feststellen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte die Zahl der Spieler bei „888sport“ um 13 % zu. Dies wirkte sich begünstigend auf den Gesamtumsatz des Sektors aus. Er stieg von 37,5 Millionen US-Dollar auf 44,5 Millionen US-Dollar an.
Britischer Glücksspiel-Markt gibt den Ausschlag
Im aktuellen Geschäftsbericht der 888 Holdings wird erneut deutlich, wie stark die Performance eines global operierenden Glücksspiel-Konzerns von regionalen Märkten abhängig sein kann.
Das Brexit-Risiko
In seinem Halbjahresbericht geht 888 Holdings auf die Herausforderungen für den weiteren Geschäftsverlauf ein. Ein maßgebliches Risiko stelle noch immer der unklare Ausgang des Brexits dar.
888 Holdings ist in Gibraltar lizenziert und erhält dadurch Zugang zu den europäischen Märkten. Sollte sich dieser Status durch einen Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union verändern, könnte die Leistungsfähigkeit des Unternehmens beeinträchtigt werden.
Obwohl 888 Holdings sowohl in Nord- und Südamerika als auch in den meisten Teilen Europas, Afrikas und dem Mittleren Osten mit Einbußen zu kämpfen hatte, drehten die britischen Marken den Umsatz der Gesellschaft leicht ins Plus.
Mit Gesamteinnahmen von 97,6 Millionen US-Dollar ist das Glücksspiel im Vereinigten Königreich mittlerweile für 35,2 % der kompletten Unternehmenseinkünfte der 888 Holdings verantwortlich.
Ausschlaggebend sei die gute Leistung der Sportwetten- und Casino-Brands gewesen. Die Einkünfte in beiden Bereichen seien um 50 % angewachsen.
Sollten sich die Zahlen aus dem Online Poker jetzt noch erholen, könnte 888 Holdings womöglich einen erfolgreichen Jahresabschluss feiern.