Donnerstag, 21. November 2024

Rückkehr auf US-Markt? Buchmacher 5Dimes bemüht sich um Lizenzierung in New Jersey

Hundert-Dollar-Banknoten

Der in Costa Rica ansässige Buchmacher 5Dimes bewirbt sich um eine Lizenz des US-Bundesstaates New Jersey, um sein Angebot legal auf dem amerikanischen Markt betreiben zu können. Dies bestätigte 5Dimes-Eignerin Laura Varela. Die Witwe des ermordeten Plattformgründers William Sean Creighton (†46) arbeitet seit dem Tod ihres Mannes daran, das in Verruf geratene Unternehmen in geordnete und legale Bahnen zu lenken.

Nächster Schritt nach Millionen-Vergleich

Lokalen Medien zufolge [Seite auf Englisch] bemühe sich Laura Varela aktuell um eine US-Zulassung ihrer Sportwetten-Plattform 5Dimes. Der Schritt folge auf eine Einigung Varelas mit mehreren Strafverfolgungsbehörden vor rund einem Monat.

Ende September hatte die Bundesanwaltschaft bekanntgegeben, dass die Ermittlungen gegen 5Dimes gegen Zahlung von 46,8 Mio. US-Dollar (rund 40 Mio. Euro) eingestellt würden. Teil des Vergleichs war auch die Sperrung des Zugangs zur Seite für US-Spieler.

5Dimes-Gründer William Sean Creighton verschwand im September 2018, nachdem er den Unternehmenshauptsitz im costa-ricanischen San Pedro verlassen hatte. Nach einer Lösegeldforderung zahlte Laura Varela 1 Mio. USD in Bitcoin an die mutmaßlichen Entführer. Es folgten keine weiteren Lebenszeichen der Täter oder ihres Mannes. Die Leiche des Unternehmers wurde rund ein Jahr später in einem Fischerdorf in Costa Rice gefunden. Trotz rund einem Dutzend Festnahmen ist der Fall bis heute nicht restlos geklärt.

Dem 1999 gegründeten Buchmacher war zunächst vorgeworfen worden, über Jahre illegal in den USA operiert zu haben. Nachdem 2006 neue rechtliche Bestimmungen den Zahlungsfluss der illegalen Offshore-Glücksspielanbieter eigentlich hätten unterbinden sollen, hatte Gründer Creighton neue Wege gefunden, um sein Angebot weiter zu betreiben.

Das undurchsichtige und illegale Geschäft hatte zudem dazu geführt, dass die Plattform von kriminellen Netzwerken im großen Stil zur Geldwäsche genutzt wurde.

Chance für New Jersey?

Im Gegensatz zu ihrem verstorbenen Mann, so zeigten sich die Behörden überzeugt, trage Laura Varela keine Verantwortung für die Gesetzesverstöße von 5Dimes. Deshalb sei eine Lizenzierung des heute in ihrem Besitz befindlichen Unternehmen durchaus denkbar.

Auch Stephen Miller, der Varela bereits in den Verhandlungen mit den Strafverfolgern rechtlich beigestanden hat, sieht dem Lizenzierungsprozess in New Jersey optimistisch entgegen. Er erklärte in Bezug auf die verantwortlichen Stellen:

[Für die Legalisierung von Offshore-Sportwetten] könnten sie sich keinen besseren Testfall wünschen, als Laura Valera (…). Dies ist eine Chance für die Regulatoren, [zu beginnen] sich Steuereinnahmen zu sichern.

Wann mit einer Entscheidung zur möglichen Überführung von 5Dimes in den legalen US-Markt zu rechnen sein könnte, ist bislang unklar. Die Antragsteller gehen von einer Prüfphase von mehreren Monaten aus.