Umsätze der Spielbanken in Baden-Württemberg 2020 um 36,6 % eingebrochen
Die Spielbanken von Baden-Württemberg haben am Sonntag ihre Umsatzzahlen für das vergangene Jahr präsentiert. Aufgrund der Corona-Krise sanken die Bruttospielerträge der drei Casinos in Baden-Baden, Konstanz und Stuttgart auf knapp 68 Mio. Euro und damit gegenüber dem Vorjahr um 36,6 %.
Als Hauptverursacher des massiven Einbruchs identifizierten die Spielbanken die Corona-bedingten Schließungen der Betriebe. Diese durften während des ersten Lockdowns von Mitte März bis Mai 2020 nicht öffnen und sind zudem seit dem 30. Oktober geschlossen.
Noch vor einem Jahr hatten die Spielbanken im Südwesten Deutschlands ein Rekordergebnis präsentieren können. Im Jahre 2019 konnten die Betriebe erstmals einen Bruttospielertrag in dreistelliger Millionenhöhe ausweisen. Mit Einnahmen von 107,2 Mio. Euro wurde das Ergebnis von 2018 (90,2 Mio. Euro) um 19 % übertroffen.
Den Spielbanken von Baden-Württemberg zufolge sei das Casino in Konstanz mit einem Minus von 41,8 % besonders schwer von den Umsatzverlusten betroffen. In dem Haus am Bodensee habe sich neben dem Lockdown die zeitweilige Schließung der Grenze zur nahen Schweiz negativ auf den auf 13,6 Mio. Euro gesunkenen Bruttospielertrag ausgewirkt.
Mit einem Minus von 31,1 % (20,9 Mio. Euro) habe das Casino von Baden-Baden den geringsten Umsatzrückgang zu verzeichnen. Demgegenüber habe sich der Ertrag in der größten Spielbank des Landes in Stuttgart um 37,3 % auf 33,4 Mio. Euro reduziert.
Zu einem möglichen Unternehmensverlust machten die Spielbanken zunächst keine Angaben. Eine Sprecherin des Finanzministeriums erklärte, dass ein Fehlbetrag vorrangig vom Betreiber zu tragen sei. Dies könne beispielsweise dazu führen, dass die Spielbank geplante Investitionen aufschieben oder Kredite aufnehmen müsse.
Keine Prognose für das laufende Jahr
Aufgrund der aktuell unsicheren Lage könne noch nicht abgeschätzt werden, inwieweit sich die Umsätze in diesem Jahr erholten. Otto Wulferding, Geschäftsführer der Baden-Württembergische Spielbanken, erklärte zu einer möglichen Prognose für 2021:
Dies lässt sich aufgrund der unsicheren Lage hinsichtlich der Öffnungsperspektiven nicht sagen.
Dass die Umsätze nach einer möglichen Öffnung zügig wieder anstiegen, habe das vergangene Jahr gezeigt. Nachdem die Spielbanken aus dem ersten Lockdown kamen, seien die Gäste rasch in die Casinos zurückgekehrt.
Zugleich betonte Wulferding die Gefahren, die mit einer längeren Schließung des landbasierten Glücksspiels einhergingen. So bestünde das erhebliche Risiko, dass Spieler sich während des Lockdowns vermehrt den Angeboten von Online-Anbietern zuwendeten.