Datenschutz in Deutschland: Wie sicher fühlen sich die Deutschen wirklich?
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Das Internet ermöglicht es, Informationen über alles und jeden auf Knopfdruck zu erhalten. Dies hat zwar seine Vorteile, aber der Schutz der Privatsphäre ist auch ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt.
CasinoOnline.de hat 1.000 Menschen in Deutschland befragt, um die Einstellungen der Deutschen zu Datenschutz und ihrer Privatsphäre im Internet herauszufinden. Zusätzlich wurde nach ihrer Meinung zu verschiedenen sozialen Medien gefragt, und wie häufig sie bereits Opfer eines Betrugs wurden.
Knapp sechs von 10 Menschen sorgen sich um ihre Privatsphäre im Internet
Laut der Umfrage machen sich knapp zwei Drittel Sorgen, wie ihre persönlichen Informationen im Internet verwendet werden. Vor allem Menschen zwischen 25 – 34 Jahre machen sich die größten Sorgen (62 %) im Vergleich zu den über 55-jährigen (53 %). Dabei stellt sich heraus, dass Deutsche das Gefühl haben, keine Kontrolle über die Informationen, die im Internet sind, zu haben.
Dies spiegelt sich auch in den Privatsphäre-Einstellungen bei Social-Media-Profilen wider, denn mehr als vier von 10 Deutschen haben ihre Instagram- und Facebook-Profile auf privat eingestellt. Das heißt, nur Freunde und Follower können sehen, was gepostet wird. Jene, die ihr Profil öffentlich machen, geben an, dass es ihnen egal ist, wer ihre Posts sieht (42 %), beziehungsweise, weil sie ihr Engagement auf ihren Profilen erhöhen möchten (23 %). Knapp 18 % machen ihr Profil öffentlich, mit der Hoffnung Influencer zu werden.
Eine große Sorge ist das Gefühl überwacht zu werden
Immer öfter wird im Internet überlegt, wie stark Menschen überwacht werden, denn heutzutage hat jede Person mindestens ein elektronisches Gerät ständig bei sich. Tatsächlich bedeckt fast jeder zweite die Webcam aus Sicherheitsgründen. Vor allem Einwohner in Bremen achten besonders darauf, hier decken acht von 10 Menschen ihre Webcam ab, gefolgt von Sachsen (61 %) und Schleswig-Holstein (60 %).
Ein weiterer Aspekt, der im Rahmen der Umfrage beleuchtet wurde, ist, dass sich einige Menschen Sorgen darüber machen, ob Unternehmen über ihre Handys ihren privaten Gesprächen zuhören. Mehr als ein Drittel (37 %) sind dieser Meinung, wobei 16-24-jährige (43 %) und 25-34-jährige (45 %) sich die meisten Gedanken dazu machen. Hingegen machen sich nur 35 % der 45-54-jährigen und lediglich 15 % der über 55-jährigen darüber Sorgen.
Deutsche erwarten mehr von sozialen Medien und der Regierung
Obwohl Deutschland für strenge Datenschutzgesetze bekannt ist, gibt der Großteil der Befragten (64 %) an, dass die Regierung mehr für den Schutz der Privatsphäre im Internet tun sollte. Doch auch soziale Medien sollten mehr Verantwortung übernehmen, denn 66 % erwarten, dass diese Unternehmen die Privatsphäre der Nutzer besser unterstützen sollten.
Immer öfter stehen soziale Medien wie Facebook und Instagram in den Nachrichten und werden wegen nachlassendem Schutz ihrer Nutzer kritisiert. Auch die Nutzer fühlen sich im Stich gelassen, denn knapp die Hälfte der Befragten geben an, heute größere Sorgen zu ihrer Privatsphäre in den sozialen Medien zu haben als letztes Jahr.
Welche Informationen teilen Deutsche am wenigsten gerne?
Wenn man sich auf einer Website anmeldet, muss man meistens einige persönliche Daten angeben. Doch was bereitet den Deutschen am meisten ein unangenehmes Gefühl, wenn sie dies tun müssen?
Ungern geteilte persönliche Daten | Prozentsatz |
Bankdaten | 66,60 % |
Telefonnummer | 61,60 % |
Medizinische Daten | 59,60 % |
Krankengeschichte | 59,00 % |
Meine Fotos | 58,60 % |
Online-Verlauf | 57,30 % |
Aktueller Standort | 56,00 % |
Wohnadresse | 55,90 % |
Private Online-Gespräche und Textnachrichten | 51,20 % |
Meine Beiträge und Aktivitäten in den sozialen Medien | 50,50 % |
An oberster Stelle befinden sich Bankdaten – mehr als zwei Drittel der Deutschen fühlen sich unwohl, wenn sie diese mit Unternehmen online teilen müssen. Interessanterweise, befinden sich medizinische Daten und die Krankengeschichte einer Person an dritter und vierter Stelle. Obwohl grundsätzlich politische Meinungen den zweit-letzten Platz einnehmen, fühlen sich Männer deutlich mehr unwohl als Frauen, wenn Unternehmen diese Informationen kennen – 46 % im Vergleich zu 38 %.
Jeder zweite Deutsche findet die Sprache in AGBs und Datenschutzrichtlinien verwirrend
Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Menschen AGBs und Datenschutzrichtlinien nur überfliegen, falls sie diese überhaupt lesen. Unsere Umfrage bestätigt dies, denn 48 % geben an, dass sie die AGBs akzeptieren, ohne sie zu lesen. Grund dafür ist, dass die Sprache, die in den Dokumenten genutzt wird, für die meisten (52 %) schwierig zu verstehen ist. Mehr als ein Viertel meint jedoch, dass es ihnen egal ist, was in den AGBs erläutert wird.
Doch auch Cookie-Richtlinien stellen für viele ein Fragezeichen dar – 47 % sind davon verwirrt und 44 % akzeptieren Cookies, ohne dabei die Einstellungen zu verändern.
Nur jeder Fünfte benutzt ein anderes Passwort für jeden Onlineaccount
Passwörter sind ein wesentlicher Bestandteil für unsere Sicherheit online und obwohl es öfters Vorschriften für ein sicheres Passwort gibt, liegt die Verantwortung dennoch beim Nutzer. Heute können Hacking-Tools schnell ganze Wörterbücher analysieren und persönliche Daten verwenden, um Ihre geheimen Kennwörter zu knacken. Diese Entwicklung macht die Erstellung einzigartiger, sicherer Passwörter sowohl schwieriger als auch wichtiger denn je.
Rang | Bestandteile der Passwörter der Deutschen |
1 | Mein Geburtsdatum |
2 | Name meines Haustieres |
3 | Name meines Partners |
4 | Vorname |
5 | Geburtsdatum meines Partners |
6 | Jahrestag |
7 | QWERTZ |
8 | 123 |
9 | Mein vollständiger Name |
10 | Das Wort: Passwort |
Obwohl viele Leute gerne den Namen ihres Haustieres oder ihr Geburtsdatum in ihren Passwörtern verwenden, sind dies auch Informationen, die Menschen gerne auf ihren sozialen Medien teilen. Dies hebt weiter hervor, wie leicht es sein kann, ein Account zu hacken, da die meisten Menschen ihre persönlichen Daten leicht einsehbar machen.
Die Umfrage zeigt, dass die Gewohnheiten der Deutschen leider zu wünschen lassen. Lediglich 21 % nutzen ein anderes Passwort für jedes Online-Konto und nur 19 % wechseln ihre Passwörter mindestens einmal pro Jahr. 10 % wechseln sogar niemals ihre Passwörter.
Eine amerikanische Studie fand heraus, dass eine E-Mail-Adresse im Durchschnitt mit 100–150 Konten assoziiert ist, somit kann es schwierig sein einen Überblick über alle Passwörter zu behalten. Doch nur 14 % der Befragten nutzen einen Online-Passwort-Manager und fast die Hälfte (46 %) merken sie sich in ihrem Kopf. Somit ist es wenig überraschend, dass die meisten Deutschen ein Passwort für mehrere Seiten verwenden – auch wenn dies nicht besonders sicher ist. Interessanterweise teilen 5 % der Befragten ihre Passwörter sogar mit ihren Arbeitskollegen.
Mehr als ein Viertel der Deutschen wurden bereits betrogen
Die Hälfte der Deutschen wurden schon einmal betrogen (27 %), beziehungsweise kennen jemanden (23 %), der betrogen wurde, wobei der Prozentsatz bei Männern (31 %) etwas höher ist als bei Frauen (23 %). Auch in den verschiedenen Altersgruppen ist ein deutlicher Unterschied beobachtbar, denn bei 15-25-jährigen ist die Wahrscheinlichkeit betrogen zu werden fast doppelt so hoch ist wie bei über 55-jährigen – 31 % im Vergleich zu 15 %.
In diesen deutschen Städten werden Menschen am meisten betrogen:
Stadt | Prozentsatz | Durchschnittlicher Verlust (€) |
Köln | 33,70 % | 670,83 |
Essen | 33,33 % | 688,24 |
Stuttgart | 33,05 % | 661,11 |
Hamburg | 29,01 % | 646,43 |
München | 26,67 % | 862 |
Laut der Umfrage ist das Risiko Opfer eines Betrugs zu werden in Köln am höchsten, hier wurde ein Drittel der Befragten bereits betrogen und hat im Durchschnitt über 670 Euro verloren. Wenn man die Zahl der Befragten, die eine Person kennen, die Opfer eines Betrugs waren dazu nimmt, steigt die Zahl auf 55 %.
Online-Shopping und Finanzen zählen zu den häufigsten Arten, wie Menschen betrogen werden
So wie Technologien entwickeln sich auch verschiedene Arten und Weisen, wie Menschen betrogen werden, denn diese werden immer intelligenter und schwieriger zu identifizieren. Von den sozialen Medien, bis hin zum Arbeitsplatz gibt es verschiedene Arten, doch welchen fallen die Deutschen am meisten zum Opfer?
Werfen Sie einen Blick auf die fünf häufigsten Betrugsarten:
Betrugsart | Prozentsatz |
Online-Shopping und Finanzen | 24,15 % |
Cyberkriminalität | 14,77 % |
Telefon | 11,58 % |
10,58 % | |
Haustürgeschäfte | 6,19 % |
Ironischerweise sind es besonders Menschen, die im Finanzwesen tätig sind, die schon einmal Geld durch einen Betrug verloren haben. Knapp 40 % geben an, dass sie bereits Betrügern auf den Leim gegangen sind. Auch Arbeitnehmer im Personal- und Rechtswesen sind eher auf einen Betrug anfällig.
Unser tägliches Leben spielt sich immer mehr im Internet ab, somit wird auch der Datenschutz und die Privatsphäre der Menschen immer wichtiger. Immer häufiger werden Informationen von Menschen verlangt, um verschiedene Dienstleistungen im Internet zu verwenden. Doch damit steigt auch das Risiko, die Privatsphäre der Menschen zu beeinträchtigen und eines ist klar, diese Sorge wird immer größer bei den Deutschen.
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